Spanier gewinnt Auftakt der 63. Andalusien-Rundfahrt

Valverde attackiert vergeblich und jubelt am Ende doch

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Alejandro Valverde (Movistar) hat den Auftakt der Andalusien-Rundfahrt gewonnen. | Foto: Cor Vos

15.02.2017  |  (rsn) - Vier Mal bereits gewann Alejandro Valverde (Movistar) in seiner langen Karriere die Andalusien-Rundfahrt (2.HC). Nach seinem überragenden Auftritt zum Auftakt der 63. Auflage des auch Ruta del Sol genannten Rennens hat der Titelverteidiger gute Chancen, zum fünften Mal innerhalb der vergangenen sechs Jahre ganz oben auf dem Podium zu stehen.

Auf der schweren 1. Etappe der Traditionsrundfahrt durch den spanischen Süden jedenfalls erwies sich Valverde als stärkster und komplettester Fahrer und feierte ganz überlegen seinen zweiten Saisonsieg. Der 36-jährige Spanier hatte in der Abfahrt vom Puerto de Monachil (1. Kat.), dem mit 1.410 Metern höchsten Hindernis des Tages, aus einer kleinen Spitzengruppe attackiert - wurde wieder eingefangen, nur um letztlich nach 155,4 Kilometer von Rincón de la Victoria nach Granada im Sprint dem Niederländer Wout Poels (Sky) und dem Schweizer Sebastien Reichenbach (FDJ) das Nachsehen zu geben. Auf den Plätzen vier bis sechs folgten zeitgleich mit Valverde der Italiener Diego Rosa (Sky) sowie seine Landsleute Ion Izagirre (Bahrain-Merida) und Alberto Contador (Trek-Segafredo).

Mit fünf Sekunden Rückstand führte der Franzose Thibaut Pinot (FDJ) eine vierköpfigen Verfolgergruppe ins Ziel und sicherte sich Rang sieben vor dem Spanier Mikel Landa, dem dritten Sky-Profi in den Top Ten, dem Kolumbianer Rigoberto Uran (Cannondale-Drapac) sowie Warren Barguil, den französischen Kapitän des deutschen Sunweb-Teams. Da keine Bonussekunden im Ziel vergeben werden, ist die Tages- identisch mit der Gesamtwertung.

“Wir hätten hier nicht besser starten können. Wir haben einen Etappensieg und alles, was jetzt noch kommt, ist ein Geschenk für uns“, sagte Valverde, der sich auch nicht aus der Ruhe bringen ließ, als seine Attacke wirkungslos verpufft war. "Ich war mir darüber im Klaren, dass ich im Sprint der Schnellste sein würde“, fügte er an.

Die Vorentscheidung fiel wie erwartet im Anstieg zum Puerto de Monachil (1. Kat.), dessen Gipfel 20 Kilometer vor dem Ziel erreicht wurde. Hier machten die Favoriten ernst, wobei Contador rund fünf Kilometer vor der Bergwertung erstmals attackierte und das turbulente Finale einläutete. Valverde parierte den Angriff seines Landsmanns und zeigte sich auch auf der Hut, als kurz darauf Landa zwei Mal attackierte. Doch auch der Sky-Kapitän wurde wieder eingefangen, wobei sich die Zusammensetzung der Favoritengruppe mehrmals änderte. Den Gipfel überquerten Contador, Valverde, Poels und Izagirre gemeinsam, kurz danach folgten Landa, Rosa und der starke Reichenbach.

18 Kilometer vor dem Ziel attackierte Valverde erstmals in einer kurzen Gegensteigung. Nur Contador konnte folgen und auch den hängte der Movistar-Kapitän kurz danach in der Abfahrt ab. Auf der breiten Straße erhielt der Trek-Neuzugang dann aber schnell Unterstützung zunächst von Izagirre und dann von Rosa, die mit vereinten Kräften Valverde auf den letzten zehn Kilometern stellten. Und die Gruppe wuchs weiter an, da Reichenbach mit Poels im Sog gut fünf Kilometer vor dem Ziel auch noch den Anschluss schaffte.

Danach übernahm Rosa die Tempoarbeit, ehe Reichenbach auf dem Schlusskilometer aus hinterer Position attackierte. Doch der Kletterspezialist konnte seine Konkurrenten nicht überraschen - und ebenso wenig Poels und Landa, die kurz darauf den Sprint eröffneten. Doch Valverde erwies sich auf den letzten Metern als unbezwingbar und jagte, seine Freude lauthals herausschreiend, als Erster über den Zielstrich.

Bevor die Favoriten in Aktion traten, hatte eine siebenköpfige Ausreißergruppe das Geschehen bestimmt. Kurz nach dem Start zogen Berden De Vries (Roompot), Georg Preidler (Sunweb), Daniel Turek (Israel Cycling Academy), Florian Senechal (Cofidis), Tosh Van der Sande (Lotto Soudal), Pablo Torres Muiño (Burgos BH) und Kirill Sveshnikov (Gazprom-Rusvelo) aus dem Feld davon und erarbeiteten sich viereinhalb Minuten Vorsprung, ehe das Feld reagierte und 34 Kilometer vor dem Ziel auch die letzten der Ausreißer schluckte. Als es wenige Kilometer später in den fünften und letzten kategorisierten Anstieg hinein ging, wartete Contador nicht lange und sprengte das Feld mit seinem Antritt.

Tageswertung:
1. Alejandro Valverde (Movistar)
2. Wout Poels (Sky) s.t.
3. Sebastien Reichenbach (FDJ)
4. Diego Rosa (Sky) s.t.
5. Ion Izagirre (Bahrain-Merida)
6. Alberto Contador (Trek-Segafredo)
7. Thibaut Pinot (FDJ) +0:05
8. Mikel Landa (Sky) s.t
10.Warren Barguil (Sunweb)

Gesamtwertung:
1. Alejandro Valverde (Movistar)
2. Wout Poels (Sky) s.t.
3. Sebastien Reichenbach (FDJ)
4. Diego Rosa (Sky)
5. Ion Izagirre (Bahrain-Merida)
6. Alberto Contador (Trek-Segafredo)


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