Este vor Gesamtsieg bei 2. Abu Dhabi Tour

Kangert erhält am Jebel Hafeet freie Fahrt und nutzt seine Chance

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Tanel Kangert (Astana) | Foto: Abu Dhabi Tour

22.10.2016  |  (rsn) – Auf der Königsetappe der 2. Abu Dhabi Tour haben die Top-Stars Vincenzo Nibali (Astana) und Albert Contador (Tinkoff) nach einer langen und Kräfte raubenden Saison keine Akzente mehr setzen können. An der Bergankunft am Jebel Hafeet in 1.025 Metern Höhe konnte sich Nibali allerdings über den Sieg seines langjährigen Edelhelfers Tanel Kangert freuen.

Der 29 Jahre alte Este setzte sich über 150 Kilometer von Al Ain zur Bergankunft als Solist mit 17 Sekunden Vorsprung auf den Iren Nicolas Roche (Sky) durch und steht nun auch vor dem Gesamtsieg der viertägigen Rundfahrt, die morgen mit einer Flachetappe auf dem Formel 1-Kurs von Yas Marina zu Ende geht.

"Gestern sagte mir Vincenzo, dass er heute für mich arbeiten würde und ich wusste, dass ich die Chance haben würde, etwas zu unternehmen. Und wenn ich eine bekomme, dann muss ich die auch nutzen. Glücklicherweise hatte ich die Beine dazu“, freute sich Kangert, der nach seinem dritten Saisonsieg nun im Gesamtklassement 21 Sekunden vor Roche liegt.

Den Sky-Profi, der ab 2017 das BMC-Trikot tragen wird, hatte er mit einer Tempoverschärfung auf den letzten drei Kilometern des insgesamt 10,8 Kilometern langen und im Schnitt 6,6 Prozent steilen Schlussanstiegs abschütteln können. "Ich denke, Roche war müder als ich. Ich hatte etwas Angst wegen des Gegenwinds im Finale, aber zum Glück wechselte er dann die Richtung“, fügte er an. Roche behauptete zumindest den zweiten Platz vor dem starken Eritreer Mekseb Debesay (Dimension Data), der mit 33 Sekunden Rückstand knapp vor dem zeitgleichen Italiener Diego Ulissi Dritter wurde. Weitere sieben Sekunden dahinter kamen Contador und Nibali auf die Plätze fünf und sechs.

Der Spanier und der Italiener belegen im Gesamtklassement mit jeweils genau einer Minute Rückstand auf Kangert die Positionen fünf und vier. Davor rangieren noch Roche, dem 21 Sekunden zum Roten Trikot fehlen, die er morgen nicht mehr aufholen dürfte, und Ulissi (+0:43), dessen dritter Rang auch nicht mehr in Gefahr geraten sollte.

Ehe die Kletterspezialisten in Aktion traten, hatte sich eine vierköpfige Ausreißergruppe um Greg Van Avermaet in Szene setzen können. Der Olympiasieger fuhr sich bei Temperaturen um 35 Grad gemeinsam mit Michael O'Loughlin (Wiggins), Marco Coledan (Trek-Segafredo) und Evgeny Shalunov (Gazprom-Rusvelo) auf der 140 flachen "Anfahrt“ zum Jebel Hafeet fünf Minuten Vorsprung heraus, ehe zunächst Astana und Tinkoff und später dann Sky den Abstand schnell reduzierten.

Bei aufkommendem Wind dominierte Team Sky auf den letzten 50 Kilometern das Geschehen und sorgte sogar für eine Teilung des Feldes. "Für einen Moment war es wegen des Windes hektisch, aber zum Glück war unser Team sehr stark und es hat uns vor dem Seitenwind geschützt. Ich habe dann den Berg in frischer Verfassung erreicht“, erklärte Tangert zur Windkantenaktion von Sky.

Als die Ausreißer von der ersten, deutlich geschrumpften Verfolgergruppe schon 20 Kilometer vor dem Fuß des Schlussanstiegs eingefangen worden waren, versuchte es Van Avermaet, unterstützt vom Spanier Francisco Ventoso (Movistar) mit einer Konterattacke, die aber zehn Kilometer vor dem Ziel vereitelt wurde, als auch der sichtlich entkräftete Belgier die Beine hochnehmen musste.

Prompt ging Carlos Verona (Orica-BikeExchange) in die Offensive, doch der Spanier hatte angesichts der wechselnden Windverhältnisse zu früh attackiert und wurde rund 6,5 Kilometer vor dem Ziel gestellt. Kurz darauf machten sich Roche und Kangert davon, verfolgt vom Dänen Jesper Hansen, der bei Tinkoff die Rolle des Co-Kapitäns inne hatte und von Contador freie Fahrt bekam.

Doch der 24-Jährige schaffte nicht den Anschluss und musste sich kurz darauf wieder in die zu diesem Zeitpunkt nur noch fünfköpfige Verfolgergruppe, in der Nibali und Contador nur reagierten, zurückfallen lassen. Besser machte es dann Debesay, der allerdings auch nicht mehr zu Roche vorfahren konnte.

Der konnte seinerseits auf den letzten drei Kilometern Kangert nicht mehr folgen und verpasste es so, sich mit einem Sieg vom Sky-Team zu verabschieden. Dagegen konnte sich Kangert über seinen insgesamt sechsten Erfolg als Profi freuen, dem er morgen einen weiteren hinzufügen dürfte – es wäre das erste Mal in seiner achtjährigen Profikarriere, dass er eine Rundfahrt für sich entscheiden könnte.

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