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22.10.2016 | (rsn) - Mit zwei großen Stücken Wassermelone bewaffnet und einem nassen Handtuch auf dem Kopf saß Nicolas Roche nach der Bergankunft am Jebel Hafeet im Schatten neben dem Mannschaftswagen des Teams Sky auf einer kleinen Treppe. Er war platt, das sah man ihm an, aber nicht enttäuscht. Zwar hatte Roche gerade das Duell um den Tagessieg auf der 3. Etappe der Abu Dhabi Tour, der quasi gleichbedeutend mit dem Rundfahrt-Gesamtsieg ist, gegen Tanel Kangert (Astana) verpasst. Doch der zweite Rang am Ende der zehn Kilometer langen und 6,6 Prozent steilen Schlusssteigung oberhalb von Al Ain war für Roche Grund zufrieden zu sein.
"Ich bin recht happy, wie es gelaufen ist. Es ist natürlich kein Sieg, aber ich habe zu Tanel heute am Morgen schon gesagt: Du siehst aus, als könntest Du das gewinnen", so Roche, der mit dem Esten einst gemeinsam für Ag2r fuhr. "Ich freue mich für ihn, denn wir sind gute Freunde und er ist ein guter Kerl."
Rund drei Kilometer vor Schluss konnte der Ire Kangert nicht mehr folgen und am Ende fehlten 17 Sekunden zum letzten großen Coup in Diensten des Teams Sky, das er 2017 in Richtung BMC verlassen wird. "Ich hatte keine Ahnung, wie gut oder schlecht ich sein würde. Aber als das Team mich fragte, habe ich gesagt, dass ich mich noch einmal voll einsetzen und nicht aufgeben werde - und ich habe auch nicht aufgegeben", sagte Roche angesichts des Ende Oktober extrem späten letzten Einsatzes für seinen Arbeitgeber.
Am Berg fuhr er auch für seine fünf Teamkollegen, die sich während der 140 Kilometer langen Anfahrt zum Schlussanstieg voll für ihn aufgeopfert hatten - obwohl sie genau wussten, dass am Sonntag auf Yas Island noch einmal harte Arbeit auf sie wartet, um Elia Viviani einen Sprintsieg zu ermöglichen. Sky fuhr viel von vorne und versuchte sogar, für Roche das Feld an der Windkante zu zerlegen.
"Als ich festgestellt habe, dass der Wind wohl nicht stark genug ist, sagte ich zu den Jungs: 'Wenn ihr wollt, ziehen wir durch und versuchen es weiter. Aber wenn ihr lieber Kräfte sparen wollt, auch kein Problem: Dann konzentriere ich mich wie geplant auf den Berg.' Aber sie wollten durchziehen, und das gab mir nochmal Extra-Motivation, dass sie sich so eingesetzt haben", erzählte Roche.
Für den 32-Jährigen enden am morgigen Sonntag auf der F1-Rennstrecke Yas Marina Circuit zwei Jahre in den Farben des Teams Sky, die für ihn persönlich weniger erfolgreich waren als zuvor bei Tinkoff. "Ich habe dieses Jahr viel investiert und ein paar Ergebnisse geholt, aber nicht so viele wie ich gehofft hatte", blickte Roche im Gespräch mit radsport-news.com auf 2016 zurück. "Es war aber kein katastrophales Jahr, denn ich hatte ein paar gute Leistungen, wenn ich dem Team geholfen habe, zum Beispiel für G (Geraint Thomas, Anm. d. Red.) bei Paris-Nizza. Es war nicht katastrophal, einfach nur etwas anders."
Glücklich ist Roche vor allem, dass er sich Ende Juni das Trikot des Irischen Meisters zurückgeholt hat und einen Monat später bei der Clasica San Sebastian in die Top Ten fuhr. "Den Meistertitel und das Trikot habe ich seit sieben Jahren vergeblich gejagt", so Roche. "Das hat mich wirklich glücklich gemacht dieses Jahr."
Tiefschläge hingegen seien die Olympischen Spiele in Rio und die knappe Niederlage bei der Tour de Yorkshire gewesen, als er auf der Schlussetappe gegen Thomas Voeckler im direkten Duell um den Gesamtsieg den Kürzeren zog. "Ich habe es nach einem guten Rennen im Sprint gegen ihn einfach vermasselt", so Roche selbstkritisch. "Meine größte Enttäuschung waren aber sicher die Olympischen Spiele. Ich war mehr bereit als je zuvor, habe aber einige Fehler gemacht und dann ist mir auch noch die Kette heruntergefallen und so weiter."
Wie seine genaue Saisonplanung für 2017 aussieht, weiß Roche vor den ersten Teamtreffen mit BMC natürlich noch nicht. Doch der Ire möchte nach einem Jahr Pause, weil er 2016 kurzfristig beim Giro d'Italia als Helfer für Mikel Landa einspringen musste, unbedingt wieder die Tour de France bestreiten. "Mein Hauptziel wird sein, Richie (Porte, d. Red.) bei der Tour zu unterstützen. Und zwar will ich das im Hochgebirge tun. Ich will in Top-Form mit Kletterer-Beinen dort sein und nicht nur im Flachen Tempo machen."
Und anschließend könnten dann San Sebastian und die Vuelta, wo er 2013 Fünfter war, gut dafür geeignet sein, auch selbst wieder Ergebnisse einzufahren. Doch wer Roche kennt, der weiß: So wichtig ist ihm das gar nicht, wenn er stattdessen Porte endlich zum Tour-Podium verhelfen kann. Der sympathische Ire freut sich gern für andere, so wie in Jebel Hafeet für Kumpel Kangert.
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