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30.09.2016 | (rsn) - Es war im Juni. Kurz vor der Tour de France stellte die UCI den neuen WorldTour-Kalender für 2017 vor und teilte gleichzeitig mit: Die erste Liga wird im kommenden Jahr nur noch aus 17 Mannschaften bestehen. Ein Entgegenkommen an die ASO war das, um den Streit mit dem Tour-Veranstalter endlich zu begraben. Und wenn man sich die letzten Jahre ansieht, so hätte es auch wirklich Sinn gemacht. Schließlich kämpfte man zuletzt darum, die 18 WorldTour-Plätze überhaupt voll zu bekommen.
Angesichts des Ausstiegs von Oleg Tinkov und seinem Team sowie Michel Thetaz und IAM Cycling zum Jahresende hätte man zeitweise auch denken können, dass selbst die 17 Mannschaften für 2017 schwer zusammen zu bekommen wären, zumal auch Lampre-Merida plötzlich wackelte. Doch inzwischen haben mit Bahrain-Merida sowie Bora-Hansgrohe und dem aus China finanzierten Lampre-Nachfolger TJ Sport Project genügend Kandidaten WorldTour-Ambitionen angemeldet, um einen wahren Kampf entfachen zu lassen. Denn wenn von 18 Teams zwei wegfallen, dafür aber auch zwei nachrücken wollen, dann macht das erneut 18 Teams und nicht 17.
Wie genau die WorldTour-Plätze vergeben werden, hat der Weltverband noch nicht festgelegt. Doch die Rede ist davon, dass die 16 bestplatzierten Teams der WorldTour-Saison 2016 automatisch gesetzt sind - wobei dazu derzeit auch Tinkoff und IAM gehören würden, die ihren Platz dann freiwillig abgeben. Somit wären 14 Teams sicher dabei und vier weitere Mannschaften würden um die drei verbleibenden Tickets kämpfen: Bahrain-Merida, Bora-Hansgrohe und die jenigen zwei Mannschaften, die die Saison 2016 am schlechtesten abschließen.
Wer die freien Plätze bekommt, soll ebenfalls durch gesammelte WorldTour-Punkte entschieden werden - und zwar durch die Summe der fünf besten Fahrer der jeweiligen Teams. Dabei kann es sich um 2016 im Team aktive, aber auch um erst für 2017 verpflichtete Fahrer handeln, so dass die Punkte des bereits vor der Lombardei-Rundfahrt als WorldTour-Gesamtsieger feststehenden Peter Sagan für Bora-Hansgrohe Gold wert sind.
Letztlich werden über die WorldTour-Zusammensetzung 2017 also erst die letzten großen Transfers in diesem Herbst entscheiden. Doch für die aktuellen WorldTour-Rennställe geht es in der Lombardei bereits ans Eingemachte, wenn sie sich ihre automatische Qualifikation sichern können. Punkte gibt es beim "Rennen der fallenden Blätter" für die Top Ten nach folgendem Schema: 100-80-70-60-50-40-30-20-10-4.
Das bedeutet, dass die Top Ten der Team-Gesamtwertung, für die jeweils die fünf besten Einzelfahrer pro Mannschaft herangezogen werden, schon so gut wie sicher sind. Ab Platz elf aber wird es noch einmal interessant, weil es dort recht eng zugeht. LottoNL-Jumbo (487 Punkte), Astana (463) und Lotto-Soudal (463) müssen sich zwar nur geringe Sorgen machen, noch aus den Top 16 zu rutschen, rein rechnerisch wäre das aber noch möglich.
Spannender wird es für Lampre-Merida (442), das als TJ Sport Project weiterbestehen wird und den Chinesen den WorldTour-Startplatz gerne gleich mit vermachen würde, sowie vor allem für Ag2r (418), IAM (418) und Giant-Alpecin (415). Dimension Data liegt mit 290 Punkten bereits abgeschlagen auf Rang 18 und wird somit ziemlich sicher ins Ausscheidungsverfahren mit den Neubewerbern gehen müssen. Wichtig: Sollte IAM auf Rang 17 abrutschen, ändert das kaum etwas an der Grundkonstellation. Dann kämpfen auf dem Transfermarkt eben nicht vier Teams um drei Plätze für 2017 sondern drei Teams um zwei, nämlich Dimension Data, Bora-Hansgrohe und Bahrain-Merida.
Gerade auf Romain Bardet, Domenico Pozzovivo, Alexis Vuillermoz und Jan Bakelants, den vier wohl stärksten Männern, die für Ag2r in der Lombardei starten, sowie auf Warren Barguil, Tom Dumoulin, den Ludvigsson-Brüdern und Simon Geschke für Giant-Alpecin lastet daher am Samstag zusätzlicher Druck.
Wichtig dabei zu wissen: Ein zehnter Platz würde Geschke selbst zwar vier Punkte in der WorldTour-Einzelwertung bringen, wäre für die Teamwertung aber noch immer das Streichresultat des sechsten Fahrers. Aber auch Vuillermoz und Bakelants müssten zumindest Neunter werden, um ihr Team voran zu bringen, während bei Bardet, Pozzovivo, Barguil und Dumoulin jede Top-Ten-Platzierung in die Mannschaftswertung einfließt.
Es wird kompliziert am Samstag, aber eben auch interessant. Die Rechenspiele sollte man im Hinterkopf behalten, wenn in der Lombardei Rennsituationen entstehen und Verfolgungen organisiert werden, die auf den ersten Blick keinen Sinn zu machen scheinen.
WorldTour-Teamranking (mit 5 Top-Fahrern...und weiteren Lombardei-Startern):
11. LottoNL-Jumbo 487 Punkte (Vanmarcke 201, Kruijswijk 118, Kelderman 74, Van Emden 54, Bennett 40)
12. Astana 463 (Nibali 241, Lopez 109, Scarponi 43, Aru 36, Fuglsang 34)
13. Lotto-Soudal 463 (Wellens 130, Greipel 92, Roelandts 90, Gallopin 85, Benoot 66)
14. Lampre-Merida 442 (Costa 194, Ulissi 129, Meintjes 85, Modolo 18, Conti 16)
15. Ag2r 418 (Bardet 314, Pozzovivo 32, Dupont 32, Peraud 22, Latour 18...Vuillermoz 11, Bakelants 9)
16. IAM 418 (Naesen 162, Pantano 115, Haussler 72, Frank 39, Warbasse 30...Clement 12, Laengen 5)
17. Giant-Alpecin 415 (Dumoulin 149, Barguil 124, Degenkolb 98, Arndt 38, T. Ludvigsson 6... Geschke 0, Oomen 0)
18. Dimension Data 290 (Cavendish 80, Boasson Hagen 79, Haas 53, Siutsou 40, Cummings 38...Pauwels 12, Sbaragli 5, Fraile/Berhane/Venter 2, Anton 0)
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