Brite macht die Gesamtwertung wieder spannend

Froome im Zeitfahren eine Klasse für sich

Von Daniel Brickwedde

Foto zu dem Text "Froome im Zeitfahren eine Klasse für sich"
Chris Froome (Sky) | Foto: Cor Vos

09.09.2016  |  (rsn) - Ungewöhnlich spät legten die Organisatoren in diesem Jahr die Zeitfahrprüfung der Vuelta a Espana: Über 37 Kilometern führte das 19. Teilstück im Kampf gegen die Uhr von Xabia und Calp. Eine Strecke, technisch anspruchsvoll, überwiegend flach und beeinflusst von wechselnden Windverhältnissen. Am Ende kam Chris Froome (Sky) am besten mit diesen Widrigkeiten zurecht und deklassierte die Konkurrenz. Nairo Quintana (Movistar) verteidigte zwar seine Gesamtwertung, verlor aber 2:16 Minuten auf den Briten. Dahinter kam es zu weiteren Verschiebungen im Klassement.

"Ich bin sehr glücklich über dieses Ergebnis – gerade zu diesem Zeitpunkt in der Saison. Das sind meine letzten Rennen im Jahr und ich bin immer noch in guter Form", zeigte sich Froome erfreut über sein Ergebnis. Der Brite setzte mit seiner Siegerzeit von 46:33 Minuten ein deutliches Ausrufezeichen und liegt in der Gesamtwertung nun nur noch 1:21 Minuten hinter Nairo Quintana (Movistar) – und damit wieder in Schlagdistanz zum Gesamtsieg.

"Morgen ist der letzte Tag und Quintana hat immer noch über eine Minute Vorsprung. Mal sehen was passiert. Wir werden uns zusammensetzen und uns etwas überlegen. Ich werde weiterkämpfen", äußerte sich Froome vor der morgigen letzten Bergetappe zum Alto de Aitana. Quintana erwischte dagegen einen gebrauchten Tag. Gleich nach der ersten Zeitmessung nach 12,5 Kilometern lag der Kolumbianer 46 Sekunden hinter Froome und musste im Ziel schließlich einen Rückstand von 2:16 Minuten hinnehmen.

Aber auch andere große Namen mussten herbe Rückschlage erleiden. Esteban Chaves (Orica-BikeExchange) wurde bereits während der ersten Hälfte des Zeitfahrens von Froome eingeholt und handelte sich am Ende einen Rückstand von 3:13 Minuten ein. Seinen dritten Platz in der Gesamtwertung verlor er an Alberto Contador (Tinkoff, +3:43), der das Zeitfahren auf Position acht abschloss (+1:57). "Ich bin heute mit einem guten Rhythmus gefahren, bin aber nicht über die gesamte Distanz das gleiche Tempo gefahren. Wichtig war mir, dass ich schneller als Chaves bin. Das ist mir gut gelungen", lautete das Fazit von Contador.

Neben Chaves musste auch dessen Teamkollege Simon Yates (+7:32) seinen fünften Platz in der Gesamtwertung an Andrew Talansky (Cannondale-Drapac, +7:12) abgeben, der das Zeitfahren als guter Siebter beendete (+1:54). Noch schlimmer erwischte es Samuel Sanchez (BMC), der gegen Ende des Zeitfahrens zu Fall kam und arg lädiert mit einem Rückstand von 6:29 Minuten über die Ziellinie rollte. Er verlor seinen siebten Gesamtrang und wurde auf Position zwölf (+12:25) durchgereicht.

Die erste relevante Bestzeit während des Zeitfahrens kam von Victor Campenaerts (LottoNL-Jumbo) mit einer Zeit von 48:20 Minuten. Kurz darauf wurde er von seinem Landsmann Yves Lampaert (Etixx-QuickStep, 47:59) an der Spitze verdrängt, im Anschluss durfte Fredrik Ludvigsson (Giant-Alpecin, 47:57) kurz auf dem heißen Stuhl Platz nehmen.

Am aussichtsreichsten auf den Tagessieg lag lange Jonathan Castroviejo (Movistar) mit einer Zeit von 47:17 Minuten im Rennen – bis Froome kam. Der Brite pulverisierte bereits an den beiden Messpunkten nach 12,5 und 24,3 Kilometern die Zeiten von Castroviejo und lag im Ziel schließlich 44 Sekunden vor dem Spanier. Für Castroviejo blieb am Ende vor Fredrik Ludvigsson nur Platz zwei.

Mehr Informationen zu diesem Thema

13.09.2016Ochowicz: "Van Garderen steckt in einer Krise"

(rsn) – Tejay van Garderen wird nach seinem enttäuschenden Vuelta-Auftritt keine Rennen mehr in diesem Jahr bestreiten. "Die Saison ist für ihn vorbei. Er steckt einer Krise“, gestand BMC-Teamch

12.09.2016Froome: "Ich habe einiges dazugelernt"

(rsn) - Obwohl er nach hartem Kampf nur Platz zwei bei der 71. Vuelta a Espana hinter Nairo Quintana (Movistar) belegte, war Chris Froome (Sky) mehr als zufrieden. "Das war meine erfolgreichste Saison

12.09.2016Quintana: "Für mich ist ein Traum wahr geworden"

(rsn) - Der Vuelta-Sieg von Nairo Quintana (Movistar) kam nicht wirklich überraschend. Unerwartet war aber, wie der Kolumbianer bei der Siegerehrung reagierte. Souverän, ohne etwas abzulesen, sprach

11.09.2016Cort Nielsen gewinnt Schlussetappe, Quintana Rundfahrtsieger

(rsn) - Magnus Cort Nielsen (Orica-BikeExchange) hat die Schlussetappe der Vuelta a Espana gewonnen. Der Däne setzte sich nach flachen 104 Kilometern in Madrid im Sprint vor dem Italiener Daniele Ben

11.09.2016Quintana stellte in den Bergen Froome in den Schatten

Madrid (dpa/rsn) - Chris Froome (Sky) klatschte noch auf dem Rad anerkennend Beifall für seinen Rivalen Nairo Quintana (Movistar). In den spanischen Bergen wurde der bei der Tour de France noch

11.09.2016Liste der ausgestiegenen Fahrer / 20. Etappe

(rsn) - Zum Start der 71. Vuelta a Espana in Balneario Laias sind am Samstag 198 Rad-Profis angetreten. Längst nicht alle werden am 11. September das Ziel in Madrid erreichen. Sturzverletzungen, Erkr

10.09.2016Froome applaudiert Quintana noch vor der Ziellinie

(rsn) - Schlussoffensive bei der Vuelta a Espana. Die 20. und vorletzte Etappe der Spanien-Rundfahrt (193,2 Kilometer) mit Start in Benidorm bot über vier Anstiege der 2. Kategorie und der letzten Be

10.09.2016Latour ringt Atapuma nieder, Chaves holt sich Rang drei zurück

(rsn) - Nairo Quintana (Movistar) hat den Gesamtsieg bei der Vuelta a Espana praktisch sicher. Der Kolumbianer erreichte auf der 20. Etappe das Ziel am Alto de Aitana, der letzten Bergankunft der Rund

10.09.2016Sanchez: "Schwer zu akzeptieren"

(rsn) Aus und vorbei. Die Vuelta a Espana endete für Samuel Sanchez (BMC) dramatisch nach der 19. Etappe. Aussichtsreich als Siebter im Gesamtklassement in das 37 Kilometer lange Zeitfahren nach Calp

10.09.2016Orica-BikeExchange enttäuscht im ‘Rennen der Wahrheit’

(rsn) - Zeitverluste waren einkalkuliert. Auch der vorübergehende Verlust des dritten Gesamtplatzes von Esteban Chaves war erwartet worden. Doch mit solch großen Rückstanden hatten sie bei Orica-B

09.09.2016Froome rückt mit deutlichem Zeitfahrsieg an Quintana heran

(rsn) - Chris Froome (Sky) hat das 37 Kilometer lange Einzelzeitfahren der Vuelta a Espana gewonnen und damit seinen Rückstand in der Gesamtwertung auf Spitzenreiter Nairo Quintana (Movistar) verklei

09.09.2016Für Quintana wird es ab 16:56 Uhr ernst

(rsn) - Um 13:46 Uhr eröffnet der Kanadier Svein Tuft (Orica-BikeExchange) das 37 Kilometer lange Einzelzeitfahren am 19. Etappentag der Vuelta a Espana. Der Gesamtführende Nairo Quintana (Movistar)

Weitere Radsportnachrichten

07.07.2025Windkante oder Massensprint?

Wie am Tag zuvor führt auch die 3. Etappe vom Landesinneren nach Westen an die Küste. Das Profil ist dieses Mal aber sehr flach und es sieht auf dem Papier nach einer klassischen Sprintetappe aus, a

07.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

07.07.2025Sorgen um Girmays Knie nach Schlag gegen den Vorbau

(rsn) – Das Team Intermarché – Wanty hat auf der 2. Etappe der Tour de France lange Zeit gemeinsam mit Alpecin – Deceuninck die Führungsarbeit im Hauptfeld übernommen. Der Grund lag auf der H

06.07.2025Pogacar freut sich nach Auftakt-Wochenende auf das Bergtrikot

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) hat den Etappensieg in Boulogne-sur-Mer am zweiten Tag der Tour de France 2025 im Sprint gegen Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) verpasst

06.07.2025Das Geheimnis hinter den Siegen von Philipsen und van der Poel

(rsn) - Zwei Siege, zwei Gelbe Trikots, zwei Männer, die das, teils auch mit gemeinsamer Unterstützung erreicht haben – besser konnte der Auftakt dieser Tour de France für Alpecin - Deceuninck ka

06.07.2025Buchmann beeindruckt an ungeliebten kurzen Rampen

(rsn) – Emanuel Buchmann vom Team Cofidis ist hinsichtlich seiner Qualitäten nun wirklich kein Puncheur an kurzen, knackigen Anstiegen. Und die gab es am zweiten Tag der 112. Tour de France (2.UWT)

06.07.2025Bei der Tour findet van der Poel seine Sprinterbeine wieder

(rsn) - Dass das Critérium du Dauphiné (2.UWT) der Tour de Suisse (2.UWT) als Vorbereitungsrennen Nummer eins auf die Frankreich-Rundfahrt den Rang abgelaufen hat, ist nichts Neues. Die Veranstalter

06.07.2025Lipowitz attackierte im Finale “einfach nach Gefühl“

(rsn) – Als der Sportliche Leiter von Red Bull – Bora – hansgrohe, Rolf Aldag, im Zielinterview der 2. Etappe der 112. Tour de France von Lauwin-Planque nach Boulogne-sur-Mer auf den Rennverlauf

06.07.2025Reusser holt sich das Auftaktzeitfahren beim Giro d’Italia

(rsn) - Marlen Reusser (Movistar) hat das Auftaktzeitfahren des Giro d´Italia Women gewonnen und sich das erste Rosa Trikot des Rennens gesichert. Die Schweizerin war auf dem 14,2 Kilometer langen Ku

06.07.2025Bahn-DM nach einem schweren Unfall abgebrochen

(rsn) - Die 138. Deutschen Meisterschaften im Bahnradsport in Dudenhofen (Rhein-Pfalz-Kreis) sind am Sonntag nach einem schweren Unfall im Keirin-Halbfinale abgebrochen worden. Wie der Veranstalter au

06.07.2025Pogacar: “Ich habe mich die letzten 200 Meter schon gefürchtet“

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) hat die 2. Etappe der 112. Tour de France über 209 Kilometer von Lauwin-Planque nach Boulogne-sur-Mer gewonnen und das Gelbe Trikot von seinem

06.07.2025Van der Poel bezwingt Pogacar und übernimmt Gelb von Philipsen

(rsn) - Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) hat sich auf der 2. Etappe der 112. Tour de France für die Sprintniederlage beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) gegen Tadej Pogacar (UAE – E

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Tour of Magnificent Qinghai (2.Pro, CHN)