Berliner stolz auf zweiten Etappenlatz bei Vuelta

Selig: Nur sein Gruppetto-Freund Drucker war schneller

Foto zu dem Text "Selig: Nur sein Gruppetto-Freund Drucker war schneller"
Rüdiger Selig (Bora-Argon 18, re) sprintet auf Rang zwei | Foto: Cor Vos

06.09.2016  |  (rsn) – Im Sprint ist der Zweitplatzierte zumeist schon der erste Verlierer. Nicht so aber Rüdiger Selig (Bora-Argon 18), der sich auf der 16. Etappe der Vuelta a Espana bei der Massenankunft nur dem Luxemburger Jempy Drucker (BMC) geschlagen geben musste.

„Die Freude überwiegt. Ich bin stolz auf Platz zwei. Jempy war einfach der Stärkste und es hätte genauso gut Platz vier werden können, was wiederum schlecht gewesen wäre“, sagte Selig zu radsport-news.com. In einem „sehr zähen, langen und hart umkämpften Sprint“ lag der Berliner am Ende hauchdünn vor Nikias Arndt (Giant-Alpecin) und dem bisher zwei Mal erfolgreichen Gianni Meersman (Etixx-Quick Step), die die Plätze drei und vier belegten. Auch deswegen und weil Drucker doch ein gutes Stück entfernt war, zitierte Selig seine Großmutter. „Man muss auch mal mit dem zufrieden sein, was man hat.“

Als Meersman seinen Sprint bereits 300 Meter vor dem Ziel eröffnen musste und Drucker an dessen Hinterrad sprang, musste Selig an Position drei liegend eine kleine Lücke aufgehen lassen, die er am Ende nicht mehr schließen konnte. Aber dies sah der Bora-Sprinter gar nicht mal als entscheidenden Moment an, der über Sieg oder Platz zwei entschied. „Das Problem war, dass ab der letzten Kurve eigentlich Vollgas gefahren wurde und als Alejandro Valverde einen Kilometer vor dem Ziel in der Reihe vor Meersman ausschwenkte, war der Sprint für mich schon eröffnet. Ich konnte vielleicht eine Sekunde kurz verschnaufen als der letzte Mann von Etixx heraus ging, bevor es zum eigentlichen Sprint kam“, schilderte Selig das Finale, in dem er mustergültig von Anfahrer Christoph Pfingsten pilotiert worden war.

Nach dem Sprint sah man Selig und Drucker Seite an Seite fahrend miteinander reden und gestikulieren. Darauf von radsport-news.com angesprochen, verriet Selig. „Ihn erster Linie habe ich ihm gratuliert. Wir haben die letzten Tage oft zusammen im Gruppetto verbracht und außerdem war sein Sprint perfekt lanciert.“ Mit dem letztgenannten Punkt spielte Selig auf die letzten 500 Meter an.

Denn bis kurz vor dem Ziel lag der Ausreißer Daniele Bennati (Tinkoff) in Führung. Als dieser gestellt war, waren die Sprinter bereits im Wind und mussten ihren Antritt noch kurz verzögern – abgesehen von Drucker, der von etwas weiter hinten kam. „Er nahm den Schwung mit und ließ nicht kurz sacken, wie es bei Niki Arndt, Gianni Meersman und mir der Fall war. Das war sein Erfolgsrezept“, so der Berliner, der sich zuvor bei seiner ersten großen Landesrundfahrt mehr als zwei Wochen über die zahlreichen spanischen Berge gekämpft hatte. „Gerade die 14. Etappe war extrem schwer. Dass ich noch im Rennen bin, macht mich auch stolz. Der zweite Platz war schließlich die Krönung.“

Vielleicht ist das Abschneiden gar noch zu toppen, denn am Schlusstag in Madrid wird es für die Sprinter noch einmal eine Chance geben, dann auch für Selig? „Wir müssen schauen, für wen wir fahren, wer die besseren Beine hat“, so der Berliner, der mit Michael Schwarzmann noch einen schnellen Teamkollegen an seiner Seite hat, der am zweiten Vuelta-Tag ebenfalls auf Rang zwei gesprintet war. „Aber zunächst müssen wir erst einmal bis Madrid kommen“; wollte er den Tag noch nicht vor dem Abend loben.

Mehr Informationen zu diesem Thema

13.09.2016Ochowicz: "Van Garderen steckt in einer Krise"

(rsn) – Tejay van Garderen wird nach seinem enttäuschenden Vuelta-Auftritt keine Rennen mehr in diesem Jahr bestreiten. "Die Saison ist für ihn vorbei. Er steckt einer Krise“, gestand BMC-Teamch

12.09.2016Froome: "Ich habe einiges dazugelernt"

(rsn) - Obwohl er nach hartem Kampf nur Platz zwei bei der 71. Vuelta a Espana hinter Nairo Quintana (Movistar) belegte, war Chris Froome (Sky) mehr als zufrieden. "Das war meine erfolgreichste Saison

12.09.2016Quintana: "Für mich ist ein Traum wahr geworden"

(rsn) - Der Vuelta-Sieg von Nairo Quintana (Movistar) kam nicht wirklich überraschend. Unerwartet war aber, wie der Kolumbianer bei der Siegerehrung reagierte. Souverän, ohne etwas abzulesen, sprach

11.09.2016Cort Nielsen gewinnt Schlussetappe, Quintana Rundfahrtsieger

(rsn) - Magnus Cort Nielsen (Orica-BikeExchange) hat die Schlussetappe der Vuelta a Espana gewonnen. Der Däne setzte sich nach flachen 104 Kilometern in Madrid im Sprint vor dem Italiener Daniele Ben

11.09.2016Quintana stellte in den Bergen Froome in den Schatten

Madrid (dpa/rsn) - Chris Froome (Sky) klatschte noch auf dem Rad anerkennend Beifall für seinen Rivalen Nairo Quintana (Movistar). In den spanischen Bergen wurde der bei der Tour de France noch

11.09.2016Liste der ausgestiegenen Fahrer / 20. Etappe

(rsn) - Zum Start der 71. Vuelta a Espana in Balneario Laias sind am Samstag 198 Rad-Profis angetreten. Längst nicht alle werden am 11. September das Ziel in Madrid erreichen. Sturzverletzungen, Erkr

10.09.2016Froome applaudiert Quintana noch vor der Ziellinie

(rsn) - Schlussoffensive bei der Vuelta a Espana. Die 20. und vorletzte Etappe der Spanien-Rundfahrt (193,2 Kilometer) mit Start in Benidorm bot über vier Anstiege der 2. Kategorie und der letzten Be

10.09.2016Latour ringt Atapuma nieder, Chaves holt sich Rang drei zurück

(rsn) - Nairo Quintana (Movistar) hat den Gesamtsieg bei der Vuelta a Espana praktisch sicher. Der Kolumbianer erreichte auf der 20. Etappe das Ziel am Alto de Aitana, der letzten Bergankunft der Rund

10.09.2016Sanchez: "Schwer zu akzeptieren"

(rsn) Aus und vorbei. Die Vuelta a Espana endete für Samuel Sanchez (BMC) dramatisch nach der 19. Etappe. Aussichtsreich als Siebter im Gesamtklassement in das 37 Kilometer lange Zeitfahren nach Calp

10.09.2016Orica-BikeExchange enttäuscht im ‘Rennen der Wahrheit’

(rsn) - Zeitverluste waren einkalkuliert. Auch der vorübergehende Verlust des dritten Gesamtplatzes von Esteban Chaves war erwartet worden. Doch mit solch großen Rückstanden hatten sie bei Orica-B

09.09.2016Froome im Zeitfahren eine Klasse für sich

(rsn) - Ungewöhnlich spät legten die Organisatoren in diesem Jahr die Zeitfahrprüfung der Vuelta a Espana: Über 37 Kilometern führte das 19. Teilstück im Kampf gegen die Uhr von Xabia und Calp.

09.09.2016Froome rückt mit deutlichem Zeitfahrsieg an Quintana heran

(rsn) - Chris Froome (Sky) hat das 37 Kilometer lange Einzelzeitfahren der Vuelta a Espana gewonnen und damit seinen Rückstand in der Gesamtwertung auf Spitzenreiter Nairo Quintana (Movistar) verklei

Weitere Radsportnachrichten

20.11.2025Aus Israel – Premier Tech wird das NSN Cycling Team

(rsn) – In den vergangenen Wochen gab es bereits Gerüchte, dass das Team Israel – Premier Tech nach einer Namensänderung und mit neuen Sponsoren in der kommenden Saison in der Schweiz lizenziert

20.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

20.11.2025Zwei Premieren, aber Enttäuschung bei der Heim-Rundfahrt

(rsn) - In seiner dritten Saison bei Tudor konnte Arthur Kluckers ein frühes Ausrufezeichen setzen. Im Februar belegte der damalige Luxemburgische Zeitfahrmeister bei der UAE Tour (2.UWT) Platz 15 im

20.11.2025WM-Dritte Pieterse: Crosspremiere 2025/26 in Namur?

(rsn) - Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) bestritt am 1. Februar im französischen Liévin ihr bisher letztes Crossrennen 2025. Damals gewann die 23-jährige Niederländerin hinter ihren beiden La

20.11.2025Ouest-France: Heulot wird Teammanager bei TotalEnergies

(rsn) – Wie die französische Zeitung Ouest-France meldet, wird sich Jean-René Bernaudeau nach 25 Jahren als Teammanager am Jahresende zurückziehen. Sein Nachfolger beim Zweitdivisionär TotalEner

20.11.2025Vingegaard: Künftig nur noch optimal vorbereitet zu Titelkämpfen

(rsn) – Im Gegensatz zu seinem großen Konkurrenten Tadej Pogacar (UAE – Team Emirats – XRG) gilt Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) als klassischer Rundfahrtspezialist. Der Däne hat all

20.11.2025Meintjes ist Papa von Zwillingen geworden

(rsn) – Louis Meintjes wird nach seinem zum Jahresende angekündigten Rücktritt sicherlich nicht langweilig werden. Wie sein Team Intermarché – Wanty auf Instagram meldete, sind der 33-jährige

20.11.2025Smulders fährt auch künftig für Liv - AlUla – Jayco

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

20.11.2025Auch ohne Sieg ein wichtiger Faktor im UAE-Rekordteam

(rsn) – Auch wenn Nils Politt in diesem Jahr zum ersten Mal seit der verkürzten Coronasaison 2020 keinen Sieg einfahren konnte, so muss 2025 für den 31-jährigen Kölner als voller Erfolg gewertet

19.11.2025Pannen, Chaos und am Ende ein Trikotregen

(rsn) - Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird e

19.11.2025Erstes Rundfahrt-Podium und starkes Giro-Debüt

(rsn) – 2024 startete Kevin Geniets (Groupama – FDJ) mit einem Sieg in die Saison: Beim Grand Prix la Marseillaise (1.1) feierte er seinen ersten Erfolg außerhalb der Nationalen Meisterschaften

19.11.2025Gran Canaria nach wie vor gegen Vuelta-Teilnahme des Israel-Teams

(rsn) – Obwohl das Management von Israel – Premier Tech angekündigt hat, seine “israelische Identität“ aufzugeben und im kommenden Jahr unter einem anderen Namen und möglicherweise mit eine

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)