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27.08.2016 | (rsn) - Sprintankünfte bei der Vuelta a Espana sind zumeist chaotisch, gefährlich und unorganisiert – und bringen in Abwesenheit der ganz großen Namen den einen oder anderen Überraschungssieger hervor. Das war in den vergangenen Jahren so und setzt sich bei der diesjährigen Austragung fort. Gestatten: Jonas Van Genechten (IAM). Einst Etappensieger bei der Polen-Rundfahrt und in diesem Jahr noch gänzlich ohne Sieg trumpfte der Belgier auf der 7. Etappe nach Puebla de Sanabria groß auf. Fassungslosigkeit im Ziel beim 29-Jährigen – plötzlich ist die Karrierevita mit einem ganz großen Sieg aufgewertet.
"Es war schon immer ein Traum für mich, bei einer Grand Tour ganz oben auf dem Podium zu stehen. Deshalb genieße ich das heute sehr“, so van Genechten im Ziel.
Dabei war sein Erfolg alles andere als Zufall. Der Belgier arbeitete sich im Finale entscheidend nach vorne, bewies großes Geschick für die richtige Position und hatte auf den letzten 300 Metern mit dem Hinterrad von Alejandro Valverde (Movistar) den goldenen Schlüssel zum Etappensieg. „Ich habe versucht, meine Position zu verteidigen. Ich kam von weit hinten und musste auf dem weiten Weg nach vorne auch die Ellbogen einsetzen. Es war sehr hart“, gestand er hinterher.
Aus dem Windschatten von Valverde zog Van Genechten relativ früh auf der leicht ansteigenden Zielgeraden seinen Sprint an – schaffte dabei aber gleichzeitig die entscheidende Lücke, die die Konkurrenz nicht mehr zu schließen vermochte. Die Ziellinie überquerte er souverän vor Daniele Bennati (Tinkoff) und Alejandro Valverde (Movistar).
"Ich hatte mir schon die erste Sprinteretappe vorgenommen, bei der zweiten, die Meersman gewann, war ich nah dran. Ich habe mir da vorgenommen, jeden Tag weiterzukämpfen. Das hat sich heute bezahlt gemacht", berichtete er weiter. Auf der 2. Etappe nach Baiona war er bereits Etappenfünfter geworden.
Mit dem Erfolg von Van Genechten geht aber auch die unerwartetw Erfolgsgeschichte seines Teams IAM weiter. Mit der Ankündigung, dem Radsport nach drei mäßig erfolgreichen Jahren am Ende der Saison "Adieu" zu sagen, folgt für die Schweizer Equipe auf einmal ein großer Erfolg auf dem Nächsten.
Durch den Tagessieg bei der Vuelta vollbringt das Team in seinem letzten Jahr tatsächlich den Hattrick aus Etappenerfolgen bei allen drei großen Landesrundfahrten. Zuvor waren bereits Roger Kluge (Giro d’Italia) und Jarlinson Pantano (Tour de France) in dieser Saison für IAM erfolgreich. Aufhören, wenn es am schönsten ist – für IAM trifft das unverhofft ein.
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