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25.06.2025 | (rsn) – Knapp zwei Wochen vor Beginn der 112. Tour de France am 5. Juli in Lille hat die ARD-Dopingredaktion um Hajo Seppelt, Sebastian Krause, Lea Löffler und den auch für radsport-news.com tätigen Tom Mustroph eine neue Dokumentation ihrer Serie "Geheimsache Doping" veröffentlicht.
Unter dem Titel "Im Windschatten" legt das Seppelt-Team unter anderem dar, dass eine slowenische Firma, die bereits in die Operation Aderlass verwickelt war, weiterhin bereit ist, medizinische Gerätschaften, die für Blutdoping geeignet sind, ohne Nachweis medizinischer Zwecke an Sportnetzwerke zu verkaufen.
Außerdem berichtet die ARD unter Berufung auf Szene-Insider, darunter ein anonym gehaltener Ex-Profi, dass im Radsport auch in den letzten Jahren weiter gedopt werde und das Ausbleiben von positiven Dopingtests wenig Aussagekraft habe. Konkret seien der Stoffwechsel-Aktivator AICAR beziehungsweise ihm verwandte Produkte, auf die der 2014 eingeführte Urintest auf AICAR nicht anschlage, weiterhin als Dopingmittel im Radsport im Einsatz. Es gebe mindestens 160 Derivate des Medikaments, die mit leicht veränderter Molekülstruktur einen ähnlichen Effekt hätten und nicht nachweisbar seien, erklärt der US-amerikanische Ernährungs- und Dopingexperte Oliver Catlin in der Dokumentation.
Konkret aber wird die Dokumentation im Fall eines Mitarbeiters des Teams Ineos Grenadiers, der schon in den 2010er Jahren eng mit den damaligen Tour-Siegern Bradley Wiggins und Chris Froome beim Ineos-Vorgänger Team Sky zusammengearbeitet habe. Er agiere weiterhin in wichtiger Rolle im Team, obwohl er im Zuge der Operation Aderlass als Komplize des Erfurter Doping-Arztes Mark S. sogar namentlich vor Gericht genannt worden sei.
Ob das Team davon bisher bereits in Kenntnis war, sei unklar. Hajo Seppelt begegnete dem Ineos-Mitarbeiter beim Giro-Schlusswochenende 2025 im Aostatal und auf eine anschließende Anfrage der ARD-Dopingredaktion reagierte dieser nicht. Das Team selbst antwortete auf eine weitere Anfrage, man wolle dazu keinen Kommentar abgeben.
Namentlich genannt wird die Person von der ARD aufgrund des Persönlichkeitsrechts nicht. Allerdings gibt es konkrete Hinweise. So soll der Mann, der mit Mark S. über slowenische Prepaid-Handys und auf Englisch kommuniziert habe, dem Erfurter Arzt beispielsweise bei Reiseplanungen geholfen haben. Mark S. fragte ihn in einer Chat-Nachricht demnach: "Weißt Du schon, in welchem Hotel die Slowenen bei der WM sind? Ich brauche ab Mittwoch ein Zimmer." Aktuell listet der britische Rennstall unter seinen Teammitarbeitern vier Slowenen auf – einen Mechaniker und drei "Carer", im Radsportsprech bekannt als "Soigneure". Ob es sich aber tatsächlich um einen Slowenen handelt, lässt die ARD-Dopingredaktion offen.
Andersherum fragte der Komplize den Arzt an anderer Stelle, ob der noch etwas von einer nicht näher benannten Substanz auf Lager habe, die Mark S. auch schon für das damalige Team Milram organsiert hatte, als er für die 2010 aufgelöste, deutsche Equipe arbeitete.
Die Akten-Einträge zum bei Ineos arbeitenden Mark-S.-Komplizen waren zum Zeitpunkt der Gerichtsverfahren rund um die Operation Aderlass im Jahr 2019 strafrechtlich bereits verjährt, weshalb der Münchener Oberstaatsanwalt Kai Gräber kein Verfahren einleiten konnte. Die strafrechtliche Verjährung greift nach fünf Jahren. Die erst nach zehn Jahren greifende Verjährung im Sportrecht ist nun allerdings ebenfalls eingetreten, ohne dass Sportinstitutionen wie Radsport-Verbände oder auch Anti-Doping-Agenturen der Sache nachgegangen seien.
Nach ARD-Recherchen sind bis zu 14 Personen trotz schwerwiegender Verdachtsmomente aus der Operation Aderlass ungeschoren hervorgegangen, heißt es – "die meisten aus dem Radsport". Im Zuge der Operation Aderlass war durch Seppelt im Jahr 2019 auch von zwei deutschen Radprofis berichtet worden, die Kunden des Dopingrings um Mark S. gewesen seien. Auch ihre Namen wurden damals nicht veröffentlicht.
Zwei Jahre später sperrte die NADA Björn Thurau, unter anderem aufgrund von Erkenntnissen aus der Operation Aderlass, für zehn Jahre. Die Namen der anderen beiden deutschen Fahrer aber blieben öffentlich unbekannt und auch ihre Fälle sind inzwischen ebenfalls sowohl straf- als auch sportrechtlich verjährt.
Anhand der Verjährungen von Verstößen gegen Anti-Doping-Gesetze oder Anti-Doping-Regularien unterstreicht die ARD-Dokumentation deutlich, dass neben fehlender Testmöglichkeiten auf viele Dopingmittel vor allem die mangelhafte Verfolgung von Indizien und Beweisen gegen Dopingsünder und vor allem deren Umfeld durch die zuständigen Institutionen innerhalb des Sports offenbar weiterhin ein sehr großes Problem darstellt und dem Sportbetrug so Tür und Tor geöffnet werden.
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