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11.10.2012 | (rsn) – Das Rote Trikot war Tony Martin bei der Tour of Beijing vielleicht eine Nummer zu groß – allerdings nicht im übertragenen Sinne. Der Zeitfahrweltmeister verteidigte am Donnerstag auf der schweren 3. Etappe mit Ziel an der Großen Mauer souverän seine Gesamtführung, auch wenn ihm der im Gesamtklassement zweitplatzierte Italiener Franceso Gavazzi (Astana) dank der Zeitgutschrift für den Sieg den Rückstand auf nun nur noch 40 Sekunden verkürzte. Das konnte dem Spitzenreiter aber nicht die Stimmung verderben.
„Gavazzi hat zwar zehn Sekunden durch die Zeitbonifikation […] aufgeholt, aber wichtig war es, nicht abgehängt zu werden. Als 15. in der Spitzengruppe konnte ich die gute Form von gestern bestätigen“, bilanzierte Martin auf seiner Homepage zufrieden.
Dabei galt es vor dem Start der Etappe, ein kleines Malheur zu beheben – denn das Rote Trikot war zu groß und wäre „ohne ein kleines Tuning windschlüpfrig wie ein Luftballon gewesen“, so Martin. Sein Physiotherapeut zückte dann aber Nadel und Faden und nähte das Trikot schnell noch ab
Im Rennen hatten Martin und sein Omega Pharma-QuickStep-Team dann bis ins Finale hinein alles unter Kontrolle. „ Ob Bergfahrer oder Sprinter, jeder meiner sieben Teamkollegen gab 100 Prozent und dafür will ich mich nochmals bedanken“, lobte der 27-Jährige seine Helfergarde. „Auf den letzten Kilometern war es dann an mir, die Führung zu verteidigen.“
Das gelang Martin, ohne in größere Schwierigkeiten zu geraten. Der Titelverteidiger konnte relativ entspannt den Zeitverlust hinnehmen, doch noch müssen einige Hindernisse überwunden werden. Die morgige 4. Etappe führt zwar nur über drei Berge der 3. Kategorie, doch am Samstag geht es nochmals zur Sache: Dann stehen insgesamt vier Anstiege an und die Entscheidung über den Gesamtsieg wird wohl in den letzten beiden, unmittelbar aufeinander folgenden Bergen der 2.und der 1. Kategorie fallen.
Hier müssen Martins Konkurrenten attackieren, um den Titelverteidiger noch aus dem Roten Trikot zu fahren. Das dürfte schwer genug werden, zumal vom letzten Berg der Rundfahrt eine 30 Kilometer lange Abfahrt ins Ziel folgt, auf der mögliche Ausreißer wieder gestellt werden können.
So weit wollte der gebürtige Cottbuser aber noch nicht schauen: „Morgen wird es dann wieder etwas flacher und somit hoffentlich etwas entspannter für mein Team“, dachte Martin nur an die nächste Etappe..
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