Geheimfavorit bei Mailand-San Remo

Haussler: 300 km sind kein Problem für mich

Von Matthias Seng

17.03.2006  |  Heinrich Haussler ist ebenso zielstrebig wie selbstbewusst. Seinem ersten Profisieg bei der Vuelta 2005 ließ der Gerolsteiner-Jungprofi in diesem Jahr schon bei der Murcia-Rundfahrt zwei weitere Etappensiege folgen. Kein Zweifel: Bei der Eifel-Equipe wächst ein außergewöhnliches Talent heran, das vor allem für die schweren Eintagesrennen zu großen Hoffnungen berechtigt.

Als Belohnung für seine herausragende Frühform nominierte die Teamleitung den erst 21 Jährigen für Mailand-San Remo. Es sagt einiges über Hausslers Position in der Teamhierarchie aus, dass er nicht als Helfer in Mailand am den Start stehen wird, sondern als einer von mehreren Gerolsteiner-Jokern. Unbekümmert blickt der Newcomer seinem ersten Auftritt beim mit 294 Kilometern längsten Klassiker entgegen. „Die Distanz ist für mich nichts Ungewöhnliches“, sagte Haussler am Vorabend des Rennens im Gespräch mit Radsport aktiv. „Ich habe solche Distanzen schon oft trainiert. Auch wenn ein Wettkampf etwas ganz Anderes ist, mache ich mir wegen der 300 Kilometer nicht ins Hemd.“

Es gibt nicht wenige Experten, die dem Talent sogar Außenseiterchancen auf den Sieg bei der „Primavera“ einräumen. Unter Druck gesetzt fühlt sich der in Australien geborene Haussler dadurch nicht: „Wenn das einer schreibt oder sagt, na gut. Das belastet mich aber nicht. Das Schöne bei Gerolsteiner ist, dass mir das Team keinen Druck macht. Außerdem ist Davide Rebellin unser Kapitän, ich bin nur einer von mehreren Jokern.“

Hausslers Rolle wird abhängig vom Rennverlauf sein. „Wir haben ja kein Interesse an einem Massensprint, sondern hoffen darauf, dass sich eine kleinere Gruppe bildet, in der wir dann vertreten sein werden“, blickt der Cottbusser voraus. „Sollte es aber zum Sprint kommen, werde ich bei einer günstigen Konstellation sicher was probieren. Aber es macht schon einen Unterschied, ob man bei der Murcia-Rundfahrt mal locker antreten kann, oder ob man gegen Cracks wie Boonen oder Petacchi fährt.“

Für den jungen Gerolsteiner-Profi ist Mailand-San Remo ein weiterer wichtiger Schritt nach vorn. „Ich will nicht arrogant klingen“, so Haussler, „aber ich habe den Ehrgeiz und den Biss etwas zu erreichen. Und wenn ich gesund bleibe, dann habe ich es drauf, ein sehr guter Profi zu werden.“ Am Samstag hat er die Möglichkeit zu zeigen, was er drauf hat.

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