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02.05.2019 | (rsn) - Auf der 2. Etappe der Tour de Romandie gab es für das Schweizer Publikum einen Heimsieg zu bejubeln. Stefan Küng (Groupama - FDJ) war Teil einer sechsköpfigen Ausreißergruppe, die sich bereits nach sieben von insgesamt 174,4 Kilometern gebildet hatte. Im Finale schüttelte der Schweizer Zeitfahrmeister alle seine Begleiter ab, hielt das Feld auf Abstand und konnte schließlich in Morges am Genfersee einen überlegenen herausgefahrenen Solosieg feiern.
Bereits 2015 und 2017 konnte Küng als Ausreißer jeweils eine Etappe der Westschweizer Rundfahrt gewinnen. “Ich habe hier auf der Tour de Romandie schon viele schöne Erfahrungen gemacht“, sagte er im Ziel. “Heute war es etwas wärmer als bei meinen bisherigen Etappensiegen, aber es war wieder regnerisch. Ich mag diese Bedingungen, und der Sieg ist fantastisch. Ich hatte das Roadbook genau studiert und mir diese Etappe angestrichen.“
Dennoch war Küng zunächst skeptisch, ob er eine Chance auf den Sieg haben würde: “Als wir am Anfang in den Gegenwind rein sind, dachte ich mir, das wird wohl nichts,“ erklärte der 25-Jährige. “Nach dem Berg, wo wir den Abstand noch mal ausbauen konnten, wurde ich zuversichtlicher. Am letzten Anstieg habe ich forciert, dann waren wir noch zu dritt. Das war eigentlich nicht optimal, weil ich wusste, dass ich allein schneller wäre. Am Ende hatte ich ein wenig das Amstel Gold Race im Kopf, wo die Zeitabstände im Fernsehen nicht stimmten, deshalb bin ich bis 300 Meter vor dem Ziel durchgefahren, um sicher zu sein.“
In der Gesamtwertung gab es keine Veränderungen. Primoz Roglic (Team Jumbo-Visma) liegt weiter vor Rui Costa (UAE - Team Emirates / +0:10) und David Gaudu (Groupama - FDJ / +0:12), der auch die Nachwuchswertung anführt. Mit seinem Etappensieg übernahm Küng das Punktetrikot, das Bergtrikot bleibt auf den Schultern von Simon Pellaud (Schweizer Nationalmannschaft).
So lief das Rennen:
Vom Start in der Uhrenstadt Le Locle waren 174,4 Kilometer bis zum Ziel in Morges zurückzulegen. In der zweiten Etappenhälfte waren der Col de Mollendruz, ein fast 15 Kilometer langer Pass der 2. Kategorie, sowie auf einer 40 Kilometer langen Schlussrunde ein kürzerer, aber steiler Anstieg der 3. Kategorie nach Reverolles zu bezwingen.
Bei Regenwetter und Temperaturen um 10 Grad Celsius setzten sich schon früh die sechs Ausreißer ab, außer Küng waren es Jorge Arcas (Movistar Team), Gediminas Bagdonas (AG2R La Mondiale), Frederik Backaert (Wanty - Gobert), Nathan Brown (EF Education First) sowie Claudio Imhof vom Schweizer Nationalteam. Ihr Vorsprung betrug maximal fünf Minuten, am Fuß des Col de Mollendruz knapp 90 Kilometer vor dem Ziel waren es noch 3:40 Minuten.
Arcas führte die Gruppe über die Bergwertung, wobei sich der Abstand hatte sich im Anstieg nicht verringert hatte. Bei der ersten Zieldurchfahrt waren davon nur noch 2:30 Minuten übrig, da Bora - hansgrohe, Deceuninck - Quick-Step und UAE -Team Emirates für ihre Sprinter Tempo machten machten.
Im Anstieg nach Reverolles übernahm Küng die Führung, und nur Backaert sowie Bagdonas konnten seinem Tempo folgen. Auf dem Plateau nach der Bergwertung verschärfte der Schweizer erneut das Tempo, 18 Kilometer vor dem Ziel mussten auch seine letzten zwei Begleiter abreißen lassen. Das Feld befand sich zu diesem Zeitpunkt 1:20 Minuten hinter der Solisten – und diesen Vorsprung verteidigte Küng praktisch bis auf die Zielgerade.
Auf nassen Straßen konnte er seine Zeitfahrqualitäten voll ausspielen, während die Sprinterteams im Feld schließlich resignierten und die Verfolgung einstellten. In Morges hatte Küng genügend Zeit zu jubeln, 59 Sekunden später gewann Sam Bennett (Bora- hansgrohe) den Sprint um Platz zwei vor Sonny Colbrelli (Bahrain - Merida).
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