--> -->
25.04.2019 | (rsn) - Wenn am Ende tatsächlich der große Favorit gewinnt, sieht das in der Entstehung häufig verblüffend einfach aus. Auch Julian Alaphilippe bestätigte diesen Eindruck beim Flèche Wallonne. Mit Einfahrt in die Schlusssteigung an der Mur de Huy fuhr er stets in den ersten Positionen, beobachte die Konkurrenz und stiefelte nach der steilsten Passage augenscheinlich problemlos dem Antritt von Jakob Fuglsang (Astana) hinterher. Auf den letzten hundert Metern zog er im Wiegetritt schließlich an seinem Begleiter vorbei, der die Lücke bis zum Ziel nicht mehr schließen konnte. Der Sieger des 83. Flèche Wallonne hieß Alaphilippe. Wer sonst?
Erst im Ziel zeigte sich, dass ein Bergaufsprint über einen Kilometer natürlich auch an einem Fahrer wie Alaphilippe nicht spurlos vorbeigeht. Erschöpft sank er an den Absperrgittern zu Boden und brauchte im Trubel der Fotografen, Reporter und Schaulustigen ein paar Sekunden für sich. Der Titelverteidiger hatte dennoch geliefert – wie von allen erwartet.
Der Flèche Wallonne ist ein besonderes Rennen in der noch jungen Karriere des 26-Jährigen. 2015 drängte sich Alaphilippe mit Platz zwei beim Flèche hinter Alejandro Valverde erstmals ins Rampenlicht einer breiten Öffentlichkeit, wiederholte ein Jahr später dieses Resultat und errang im Vorjahr an gleicher Stelle den Sieg. “2018 hat mir bestätigt, dass mir dieses Rennen besonders liegt“, sagte Alaphilippe rückblickend. Bei seiner diesjährigen Erfolgsserie mit Siegen bei der Strade Bianche und Mailand-Sanremo wird oft vergessen, dass der Erfolg beim Flèche 2018 sein erster großer Klassikersieg überhaupt war – zuvor hatte er neben den Ergebnissen beim Fléche ebenfalls bei Lüttich-Bastogne-Lüttich und Il Lombardia den Sieg jeweils knapp verpasst.
Seriensieger wie Valverde?
"Dieses Jahr habe ich den Druck gespürt. Aber ich hatte dieses Rennen bislang jedes Mal auf dem Podium beendet. Und ich bin froh, dieses Jahr wieder gewonnen zu haben, weil der Sieg schwerer war als 2018“, sagte Alaphilippe auf der anschließenden Pressekonferenz.
Der große Favorit zu sein, ist nicht immer hilfreich. Der Flèche Wallonne ist in dieser Hinsicht aber ein dankbareres Pflaster: Zuletzt bestätigten die fünf Siege von Valverde in den Jahren 2006 und 2014 bis 2017 das eindrucksvoll. Denn das Rennen verläuft stets nach demselben Muster: Die Entscheidung fällt an der 1,3 Kilometer langen und bis zu 19 Prozent steilen Mur de Huy. Frühe Attacken? Taktische Manöver? Unübersichtliche Rennsituation? Selten. Die Unwägbarkeiten bis zum Ziel nach Huy sind überschaubar. Am Ende entscheiden Explosivität, Timing und Stehvermögen – wer einmal den Dreh raus hat, ist beim Flèche meistens vorne dabei.
Natürlich musste sich Alaphilippe daher die Frage stellen lassen, ob er nach zwei Siegen in Folge nun der kommende Seriensieger des Rennens wird. “Ich glaube nicht“, gab er sich wie zu erwarten zurückhaltend. “Ich konzentriere mich nur auf das, was ich tun kann. Heute bin ich sehr zufrieden mit dem Rennen und der Art, wie wir gewonnen haben. Es war hart, dem Antritt von Fuglsang zu folgen. Aber das macht den Sieg umso schöner.“
Keine Revanche an FuglsangEine Art Revanche wollte er in dem Sieg gegenüber Fuglsang aber nicht sehen. “Überhaupt nicht“, kommentierte Alaphilippe und hielt das Thema im Anschluss klein: “Für mich zählt nun nur der Flèche.“ Am vergangenen Sonntag beim Amstel Gold Race hatten beide den sicheren Sieg durch taktische Spielchen auf der Zielgeraden aus der Hand gegeben und sich hinterher gegenseitig dafür die Schuld gegeben.
Mit dem Label “Favorit“ geht Alaphilippe nun auch in den letzten Ardennenklassiker am Sonntag bei Lüttich-Bastogne-Lüttich. Doppelsiege beim Flèche und in Lüttich sind dabei in jüngerer Vergangenheit keine Seltenheit gewesen, zuletzt gelang Valverde 2006, 2015 und 2017 das “Double“. Im Vorjahr reichte es für Alaphilippe zu Platz vier. Seine Saisonziele sind nach eigener Aussage mit neun Siegen, darunter in San Remo, bei der Strade Bianche und nun beim Flèche, aber ohnehin schon übererfüllt. Nach Lüttich-Bastogne-Lüttich steht für ihn nach vier Monaten im Rennbetrieb erst einmal eine kleine Pause an.
25.04.2019Das Finale des Fleche Wallonne im Video(rsn) - Wie im Vorjahr war Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step) beim Fleche Wallonne der Stärkste. Mit dem Dänen Jakob Fuglsang (Astana) hatte der Franzose aber einen starken Widersacher, de
25.04.2019Schachmann bestätigt beim Flèche seine gute Ardennen-Form(rsn) - Bei den großen Ardennen-Klassikern zeigt Maximilian Schachmann aktuell eine bemerkenswerte Konstanz. Nach Platz fünf beim Amstel Gold Race am Ostersonntag erreichte der Berliner aus dem Team
25.04.2019Kein Debüt für Sagan bei Lüttich-Bastogne-Lüttich(rsn) - Die Entscheidung hatte über den Winter für viel Aufsehen gesorgt: Peter Sagan wird 2019 erstmals Lüttich-Bastogne-Lüttich bestreiten. Doch je näher "La Doyenne" im Terminkalender rückte,
24.04.2019Alaphilippe wiederholt Vorjahressieg, Schachmann Fünfter(rsn) - Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step) ist beim Fleche Wallonne (1.UWT) die Titelverteidigung geglückt. Der Franzose setzte sich nach 195 Kilometern an der bis zu 19 Prozent steilen Mu
24.04.2019van der Breggen zeigt Valverde, wie es geht(rsn) – Was Alejandro Valverde (Movistar) im Vorjahr beim Fleche Wallonne knapp verwehrt blieb, schaffte Anna van der Breggen (Boels – Dolmans) am heutigen Mittwoch beim Fleche Wallonne Féminine
24.04.2019van der Breggen holt ihren fünften Sieg am Stück(rsn) - Anna van der Breggen (Boels - Dolmans) ist ihrer Favoritenrolle beim Fleche Wallonne Féminine (1.WWT) gerecht geworden und hat ihren fünften Sieg in Serie beim Ardennenklassiker eingefahren
24.04.2019Lotto Soudal will mit Kapitänstrio den Fleche aufmischen(rsn) – Mit einer Dreierspitze wird Lotto Soudal am Mittwoch beim Fleche Wallonne versuchen, die Topfavoriten Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick Step) und Alejandro Valverde (Movistar) ins Hin
24.04.2019Sagan startet kurzfristig beim Fleche Wallonne(rsn) - Erst zum zweiten Mal nach 2013 steht Peter Sagan (Bora - hansgrohe) am Mittwoch beim Fleche Wallonne am Start. Der Slowakische Meister hat den kleinsten der drei Ardennen-Klassiker erst kurzfr
24.04.2019Dan Martin: “Ich will 2019 etwas Großes gewinnen“(rsn) – Zum elften Mal in seiner Karriere startet der Ire Dan Martin (UAE Team Emirates) beim Flèche Wallonne. Der 32-Jährige ist ein wahrer Spezialist für die belgischen Klassiker, gewann 2013
24.04.2019Vorschau auf die Rennen des Tages / 24. Aprilrsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichtig
23.04.2019Alaphilippe mit Extraportion Wut zur Titelverteidigung?(rsn) – Nachdem Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step) 2018 die vierjährige Siegesserie von Alejandro Valverde (Movistar) beendet hatte, wird der französische Titelverteidiger am Mittwoch
22.01.2019La Fléche Wallone diesmal mit drei Zielrunden(rsn) - Nicht nur für Lüttich-Bastogne-Lüttich, sondern auch für den vier Tage zuvor am 24. April anstehenden Flèche Wallonne haben sich die Organisatoren der ASO einige Neuerungen einfallen lass
23.11.2025Evenepoel zu möglichem Giro-Zeitfahren: “Maßgeschneidert für mich“ (rsn) – Remco Evenepoel hat nach eigenen Worten seinem neuen Team Red Bull – Bora – hansgrohe zwei Pläne für die Saison 2026 vorgelegt. Der erste sieht eine Klassikerkampagne und die Tour de F
23.11.2025Van Aert: “Ronde- und Roubaix-Siege wären i-Tüpfelchen“ (rsn) – Wie sein großer Konkurrent Mathieu van der Poel (Alepcin – Deceuninck) begann Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) seine Karriere als Crosser. In dieser Disziplin gewann der Belgier dre
23.11.2025Gazzoli von Astana zu Solution Tech – Vini Fantini (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
22.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
22.11.2025Wieder ein Trikotregen, wieder ein Pausentag (rsn) - Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird e
22.11.2025Krahl mit Schürfwunden zum Weltcup-Auftakt nach Tabor (rsn) – Im tschechischen Tabor findet am Sonntag der Auftakt des Cross-Weltcups 2025/26 statt. Mit dabei ist auch eine deutsche Delegation, bekanntester Name ist der von Judith Krahl (Rose Racing
22.11.2025Mit einer späten Zündung in die Geschichte (rsn) - Sensation, Coup, Paukenschlag – geschieht in der Welt des Sports ein unerwartetes Ereignis, gibt es vielerlei Begriffe, um es ihn Worte zu fassen. In ein solches Rampenlicht rückte Mathieu
22.11.2025Total-Chaos: Bernaudeau bleibt doch Manager (rsn) – Vor zwei Tagen meldete die französische Zeitung Ouest-France, dass sich Jean-René Bernaudeau am Ende der Saison nach 26 Jahren als Teammanager des französischen Zweitdivisionärs TotalEne
22.11.2025Im zweiten U23-Jahr ging es rein ins Scheinwerferlicht (rsn) – Nachdem er 2024 neben Nillas Behrens und Tim Torn Teutenberg der Jüngste von drei Deutschen im Nachwuchsteam von Lidl – Trek gewesen war, blieb Louis Leidert 2025 als einziger aus dem T
22.11.2025Kittel heuert in neuer Rolle bei Unibet an (rsn) – Kurz nachdem sich Rose Bikes dem in Frankreich registrierten Unibet als Namenssponsor angeschlossen hatte, präsentierte die Mannschaft mit Jannis Peter (Vorarlberg) auch einen ersten deutsc
21.11.2025Neuer AIOCC-Chef Guillén rechnet nicht mehr mit Protesten (rsn) – Nach der Umbenennung und Neuausrichtung des bisherigen Teams Israel – Premier Tech ist Vuelta-Direktor Javier Guillén zuversichtlich, dass es bei der kommenden Austragung der Spanien-Rund
21.11.2025Mehr als ein Feuerwehrmann: Kluge auch mit 39 noch gefragt (rsn) - Rembe - rad-net kann auch in der Saison 2026 auf seinen routiniertesten und namhaftesten Fahrer setzen. Wie das deutsche Kontinental-Team meldete, wurde der Vertrag mit Roger Kluge um ein wei