Das wäre die Wunsch-D-Tour des Pelotons

Rostock, Erfurt, Freiburg, Allgäu, Berlin: Das gibt lange Transfers!

Von Felix Mattis aus Bern

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John Degenkolb zeigt das Logo der Deutschland Tour. | Foto: ASO

19.07.2016  |  (rsn) - Die Strecke der Tour de France mitgestalten - das ist der Traum vieler Radsport-Fans. Für die Wiedereinführung der Deutschland Tour gibt die ASO nun jedem die Gelegenheit, via DeutschlandDeineTour.de zumindest Ideen für die Streckenführung des im August 2018 in den Kalender zurückkehrenden Rennens einzureichen.

Und bei der Präsentation des neuen Marketing-Vehikels am zweiten Ruhetag der Tour de France in Bern befragte Moderator Marc Bator auf der Bühne natürlich auch gleich die beiden anwesenden Profis John Degenkolb (Giant-Alpecin) und Paul Voß (Bora-Argon 18) nach ihrer Wunsch-Streckenführung.

Wenig überraschend wünschte sich der in Oberursel wohnende Klassikerjäger Gastspiele in jenen drei Bundesländern, die für ihn alle bereits Heimat waren oder mittlerweile sind: Thüringen, Bayern, Hessen. Voß hingegen hätte gerne einen Start im Norden in seiner Heimat Rostock sowie eine Route durch den Harz. radsport-news.com fragte den deutschen Teil des Pelotons nach seinen Wünschen, die natürlich fast alle "heimatgeprägt" sind. Einige wurden sehr schön konkret.

Paul Martens (LottoNL-Jumbo): "In Rostock bin ich geboren, das wäre super. Aber immer, wenn ich bei meinen Eltern in Buchholz am Rand von Hamburg bin, denke ich: Hier könnte man auch einen schönen Klassiker machen - mit richtig schweren Kopfsteinpflasterpassagen. In der Lüneburger Heide gibt es sehr viele alte Bauernwege, die an den Wald von Arenberg erinnern, nur drei Mal so lang sind. Das wäre überhaupt nichts für mich, aber die interessantesten Rennen sind nun mal die, die etwas Spezielles haben. Und für mich selbst: Etappenziel in Buchholz. Da gab es immer ein Rundstreckenrennen, wo man 40 Mal einen kleinen Berg hoch zum Ziel musste - das wäre eine schöne Zielgerade."

Paul Voß (Bora-Argon 18): "Eine Wunschetappe wäre oben in Mecklenburg mit Ziel an der Promenade in Warnemünde. Ich glaube, da war die Deutschland-Tour auch noch nie. Die Strecke sollte schön an der Küste entlangführen über Kühlungsborn, Bad Doberan, dann rein nach Rostock durchs Stadtzentrum und rüber nach Warnemünde. Leider wäre das eine Sprintetappe, aber ich würde es genießen. Und für André (Greipel, d. Red.) wäre das auch schön - der ist ja auch Rostocker."

Marcel Sieberg (Lotto-Soudal): "Ganz einfach: Von Münster über Bocholt nach Hürth mit Sprint-Finale direkt bei André vor der Haustür."

Heinrich Haussler (IAM): "Es ist Wahnsinn, dass es die Deutschland Tour wieder geben wird und ich hoffe, dass sie in den Schwarzwald Richtung Freiburg kommt. Ich komme zwar nicht aus Freiburg, wohne aber da und jedes Mal, wenn ich auf den Kaiserstuhl oder den Tuniberg fahre, denke ich: Wie geil könnte man hier ein Radrennen machen?"

Jasha Sütterlin (Movistar): "Ein Traum-Ziel wäre Freiburg, weil da ja so ziemlich alle wohnen - Simon Geschke, Heinrich Haussler, Johannes Fröhlinger, auch Patrick Gretsch ist hauptsächlich dort. Das wäre echt geil. Auf dem Weg dorthin wären eins, zwei längere Berge im Schwarzwald nicht schlecht - wir haben ja auch 10-Kilometer-Anstiege und für den Schauinsland braucht man schon 30 Minuten. Das wäre sogar für eine Bergankunft geeignet!"

Patrick Gretsch (Ag2r): "Ich denke, am besten wäre ein Start in Hamburg und Ziel in München, mit einem Schlenker durch den Schwarzwald und am Bodensee vorbei. Von Friedirchshafen nach Ravensburg könnte man ein schönes Zeitfahren machen."

Marcus Burghardt (BMC): "Bei uns in Oberbayern gibt es viele schöne Ecken, die landschaftlich ein Traum sind mit den Seen und den Bergen. Ich wünsche mir, dass es über den Samerberg geht, mit Ziel in Rosenheim. Da könnte man auch schon eine schwere Bergetappe draus machen und sogar einen Abstecher nach Österreich einbauen. Es wäre schon gut, wenn es ein WorldTour-Event würde, weil dann alle großen Teams kommen - fürs Medieninteresse. Denn die Deutschland-Tour sollte schon im TV laufen."

Tony Martin (Etixx-Quick-Step): "Ich hätte natürlich gerne ein Zeitfahren, über 40 Kilometer, mit Start und Ziel in Erfurt. Das könnte ruhig auch etwas profiliert sein."

Emanuel Buchmann (Bora-Argon 18): "Eine Wunschetappe würde natürlich bei mir zuhause durchs Allgäu führen, idealerweise mit Start in Ravensburg, und am besten im Bregenzer Wald in Österreich enden. Mein Lieblingstrainingsberg ist der Pfänder bei Bregenz. Dort eine Bergankunft, das wäre sehr schön. Da könnte man übrigens auch eine schöne Runde fahren: Pfänder hoch, dann fünf Kilometer etwas wellig, die Abfahrt runter und gleich wieder hoch."

Dominik Nerz (Bora-Argon 18): "Momentan ist Deutschland geprägt von Sprintern und Zeitfahrern. Aber es wäre schön, wenn es auch eine schwere Etappe gäbe. Berge haben wir rund um Wangen genug. Und ansonsten: Der Bodensee bietet alles - flach, bergauf, bergab. Ich fahre den Pfänder ganz gerne, aber ich weiß nicht, ob ich den auch im Rennen gerne sehen würde. Denn die Straßen sind doch ziemlich klein und die Abfahrt wäre ziemlich gefährlich."

Roger Kluge (IAM): "Ich lebe seit ein paar Jahren in Berlin - ein Etappenstart oder -ziel oder ein Prolog dort würden mich freuen. Es wäre schön, wenn meine Städte Cottbus und Berlin besucht würden und das Schönste wäre, wenn die letzte Etappe in Berlin auf der Straße des 17. Juni endet - da könnten wir Paris und den Champs-Élysées Konkurrenz machen!"

Rüdiger Selig (Bora-Argon 18): "Von Berlin, wo ich lange gewohnt habe, nach Leipzig, wo ich geboren wurde. Die Strecke bin ich auch schon selbst mit dem Rad gefahren. Es sind so knapp 200 Kilometer und es könnte Windkantenrennen geben, denn dort weht es oft von der Seite. Die Ziellinie hätte ich dann gerne am Gördelerring in Leipzig."

Simon Geschke (Giant-Alpecin): "Als gebürtiger Berliner wäre ein Finale dort mit Ehrenrunde vor dem Brandenburger Tor natürlich schön. Dazu eine Etappe am Kaiserstuhl im Schwarzwald. Da gibt es viele schöne Strecken. Natürlich sollte aber auch ein Zeitfahren drin sein und ein paar Sprints, damit sich die deutschen Fahrer gut zeigen können. Die Frage ist, ob wir gleich den WorldTour-Status brauchen. Für die deutschen Nachwuchsfahrer wäre es sicher auch schön, wenn es wie die Bayern-Rundfahrt bisher ein HC-Rennen wäre."

So, liebe ASO, jetzt liegt es an Dir: Wer ist Dein Herzblatt? All diese Wünsche mit möglichst kurzen Transfers zusammen zu puzzlen, das wird eine Aufgabe - viel Erfolg!

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