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25.01.2016 | (rsn) – 2014 gewann Nairo Quintana (Movistar) die Gesamtwertung der Tour de San Luis. Zwei Jahre später machte es ihm sein jüngerer Bruder nach. Dayer Quintana, ebenso wie Nairo beim spanischen Movistar-Team unter Vertrag, sicherte sich in Argentinien den bisher größten Erfolg seiner Karriere. Nach sieben Etappen setzte sich der 23-Jährige mit 20 Sekunden Vorsprung auf den Argentinier Eduardo Sépulveda (Fortuneo Vital Concept) durch, weitere 15 Sekunden dahinter komplettierte Nairo Quintana das Schlusspodium.
"Das ist für mich ein wichtiger Sieg, der umso schöner ausfällt, weil ein Athlet wie Nairo, der den Giro gewonnen hat und Zweiter bei der Tour war, für mich gearbeitet hat. Er hat mir natürlich auch unterwegs sehr viele Tipps gegeben“, freute sich Dayer über die erfolgreiche Zusammenarbeit mit seinem großen Bruder, der in diesem Jahr den Tour de France-Sieg anpeilt und deshalb die Rundfahrt durch die Provinz San Luis nur zur Vorbereitung nutzt.
Die sich ihm bietende Chance nutzte Dayer in überzeugender Manier, um seinen ersten Sieg seit dem Sommer 2014 einzufahren, als er eine Etappe der Österreich-Rundfahrt gewann. Dennoch betonte er, dass normalerweise die Reihenfolge umgekehrt gewesen wäre. "Ja, es stimmt, es ist ungewöhnlich, dass ich jetzt die Trophäen heimbringe und nicht Nairo. Aber unsere Eltern werden sich freuen und ich hoffe natürlich, dass es noch mehr Trophäen werden."
Der 25-jährige Nairo, der sich vor allem am Samstag auf der Königsetappe in den Dienst seines Bruders gestellt hatte, als der Sépulveda das Grüne Trikot des Spitzenreiters abgenommen hatte, konnte zufrieden konstatieren, dass sich die Mühe gelohnt hatte. "Ich kenne Dayer ja von klein auf und habe sein Talent früh beobachtet. Ich habe ihn angeleitet und ihm Tipps gegeben“, sagte er. „Dann hat er aber in Sachen Radsport einige Jahre verloren. Umso mehr freut es mich, dass er jetzt wieder auf einem guten Weg ist. Und natürlich hoffe ich, dass wir in Zukunft auch weitere Rennen gemeinsam bestreiten werden."
Tatsächlich ging Dayer nicht so einen geradlinigen Weg wie sein Bruder, ohne dass er diese Zeit als "als verlorene Jahre“ bezeichnen wollte. „Man kann es, muss es aber nicht“, meinte er und erklärte: „Ich war beim Militär, das war Pflicht. Ich habe auch andere Dinge außerhalb des Radsports kennengelernt. Das weitet den Blick. Ich sehe das deshalb eigentlich nicht als verlorene Zeit an."
Auch wenn die Brüder auf weitere gemeinsame Einsätze hoffen, sieht die Planung für diese Saison zunächst noch weitgehend getrennte Wege vor. Nairo Quintana ordnet, wie bereits erwähnt, alles dem Ziel Tour-Sieg unter. Dayer wird stattdessen den Giro bestreiten – den allerdings als Helfer für Alejandro Valverde. Die Quintana-Story des Jahres 2014 wird sich deshalb wohl kaum wiederholen: Damals gewann Nairo die Tour de San Luis und später im Frühjahr als erster Kolumbianer die Italien-Rundfahrt.
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