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22.01.2016 | (rsn) – Die Bäume wachsen auch für einen Nairo Quintana nicht in den Himmel. Der kolumbianische Kletterkönig hatte bei der Tour de San Luis seinen jüngeren Bruder Dayer zur Attacke vorgeschickt. Doppeltes Ziel: Entweder bleibt Dayer vorn und übernimmt die Führung in der Gesamtwertung oder er kann beim Aufschließen der Favoriten seinem Bruder behilflich sein.
"Ich kann mir vorstellen, dass Nairo Gefallen daran hat, Dayer bei dieser Rundfahrt zu unterstützen", hatte Movistars sportlicher Leiter José Luis Jaimerena eine Präferenz für Variante 1 des Plans gegenüber radsport-news.com zu erkennen gegeben.
Den schönen Masterplan des Bruderpaars zerstörte dann aber ein Argentinier. Eduardo Sépulveda, im vergangenen Jahr von der Tour de France wegen Festhaltens am Auto ausgeschlossen, ließ nicht nur den anderen großen „Festhalter“ der Saison 2015, Vincenzo Nibali, alt aussehen. Er stürmte auch an Quintana Junior vorbei und holte sich in einem von beeindruckenden Felsbrocken übersäten Terrain Tagessieg und Gesamtführung.
"Es tut mir vor allem leid für Dayer, dass er die Führung nur um drei Sekunden verpasst hat. Aber die Arbeit, die er im Training leistet, wird sich eines Tages auch in Resultaten auszahlen", meinte der große Bruder.
Der kleine Quintana erzählte radsport.news.com in Argentinien etwas vom Trainingsregime. "Ich fahre zum Training jedes Mal gegen 5.30 Uhr los. Ich fahre dann zum Haus von Nairo, das etwa zehn Kilometer entfernt liegt, und dann geht es für drei, vier Stunden in die Berge, in eine Höhe zwischen 2.500 und 3.100 Meter“, sagte er. Das sei zwar anstrengend, aber er sei es gewohnt. Die Brüder testen da auch mal, wer schneller ist. "In den Anstiegen ist Nairo gewöhnlich besser, auf den Flachstücken aber ich", meinte Dayer. So, wie er mit den Händen die Topografie seiner Heimatregion Boyaca beschreibt - ein stetes Rauf und Runter - wird aber gar nicht klar, wo da überhaupt Flachstücke liegen sollen.
In dieser Saison haben die Brüder wie auch in der letzten weitgehend getrennte Wettkampfkalender. Der 23-jährige Dayer bereitet sich auf den Giro vor. "Kapitän dort ist aber Alejandro Valverde", sagte er, während der zwei Jahre ältere Nairo die Tour fest ins Auge gefasst hat. "Zwei Mal war ich Zweiter, jetzt will ich dort endlich meine Ziele erreichen", sagt er entschlossen.
Nairo Quintana will den Toursieg. Und diesem Vorhaben ordnet er alles unter. Es plant mit etwas weniger Wettkampftagen als im letzten Jahr. "Ich möchte nicht zu saturiert bei der Tour ankommen", kündigte er an. Sein umfangreiches Trainingsprogramm in den heimischen Bergen, das er unmittelbar nach der Tour de San Luis wieder aufnimmt, will er nur durch Katalonien- und Baskenland-Rundfahrt, vielleicht einen Klassiker und später die Tour de Romandie sowie die Kolumbianischen Meisterschaften unterbrechen.
Am Training selbst will er nicht viel ändern. "Das physische Niveau war gut bei der letzten Tour. Die Zeit, die ich verloren habe, war durch Fehler und Pech verursacht", spielte er auf den Rückstand nach der Windkante am Anfang der Tour 2015 an.
Quintana lernt aus Fehlern wie diesen. Auch daraus, dass ihm bei der ersten Pyrenäen-Etappe nach Pierre-Saint-Martin seine Mannschaft nicht viel gegen den Sky-Zug von Chris Froome helfen konnte. Team-Building gehört daher zu den verstärkten Aktivitäten Quintanas. So lobte er ausdrücklich die Power von Zeitfahrvizeweltmeister Adriano Malori beim Auftakt-Teamzeitfahren zum Auftakt. Und er lässt bei kleineren Rennen Teamkollegen Raum zur Erfüllung eigener Ambitionen, wie eben jetzt in Argentinien Dayer. Nur bei der Katalonien-Rundfahrt will er ungern einen anderen zum Zug kommen lassen. "Die würde ich schon sehr gern gewinnen", sagte er auf die Frage einer spanischen Journalistin nach seinen Lieblingszielen neben der Tour.
In San Luis hatte Quintana auch etwas Gelegenheit zum Durchatmen. Denn der Ruhm in seiner Heimat, auf den er stolz ist und den er auch nutzt, um Bildungs- und Sportförderprogramme für Kinder vor allem in seiner Region zu initiieren - dieser Ruhm hat auch seine Schattenseiten. "Es gibt immer wieder Leute, die mit meinem Namen Geschäfte machen oder Vorteile erlangen wollen. Sie erwecken den Eindruck, als seien es Familienmitglieder oder enge Freunde. Aber das ist alles Lüge. Das gefällt mir nicht", erzählte er erbost.
Was passieren könnte, wenn er tatsächlich die Tour gewinnt, will Quintana sich in diesem Zusammenhang nicht vorstellen. Abhalten werden ihn diese Nebenwirkungen des Erfolgs vom Gesamtplan Tour aber auch nicht.
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