Etappe 14, Rodez - Mende, 178,5 km, Mini-Bergankunft

Wer fliegt am schnellsten zum Flugplatz hinauf?

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Das Profil der 13. Etappe der 102. Tour de France. | Foto: Cor Vos

18.07.2015  |  (rsn) - Auf dem Weg von den Pyrenäen in die Alpen bietet die zweite der drei sogenannten Überführungsetappen das vielleicht interessanteste Terrain für Ausreißer. Die Sprinter sind in Mende am Ende einer drei Kilometer langen und sehr steilen Rampe chancenlos, und die Klassementfahrer dürften auch zufrieden sein, wenn sie zehn Minuten hinter dem Tagessieger um Sekunden kämpfen. Vor allem für die Franzosen hat die Ankunft von Mende seit 1995 eine große Bedeutung, weil dort ihr Liebling Laurent Jalabert eine seiner größten Stunden erlebte.

TagesTour: Eine Route fürs Auge fahren wir heute. Nach dem Start in Rodez geht es zunächst nach Südosten in Richtung Tarn, der über eine 14 Kilometer lange Abfahrt vom Col de Vernhette erreicht wird. Entgegen dessen Strömungsrichtung bleiben wir anschließend 80 Kilometer lang direkt am Flussufer, passieren das berühmte Viaduc de Millau und die gleichnamige Stadt, wo bei Kilometer 78,5 der Zwischensprint wartet. Große Schwierigkeiten stellen sich bis hierhin nicht in den Weg, so dass die Sprinter noch mit um die Punkte kämpfen dürften, wenn die Ausreißergruppe nicht zu groß ist.

Von Millau aus geht es weiter in Richtung Nordosten auf Mende zu. Der Tarn schlängelt sich jetzt durch eine tiefe, bilderbuchartige Schlucht, die „Gorges du Tarn", die wir bei Sainte-Enimie nach 137 Kilometern verlassen. Hier beginnt nun das bergige Etappenfinale über Côte de Sauveterre (9 km, 6 %, 2. Kat.) und Côte de Chabrits (1,9 km, 5,9 %, 4. Kat.) zum Schlussanstieg in Mende,  Côte de la Croux Neuve (3 km, 10,1 %, 2. Kat.). Die Bergwertung liegt rund 1,5 Kilometer vor dem Zielstrich, der erst auf dem Rollfeld des Flugplatzes Mende-Brenoux erreicht ist.

KulTour: Kurz vor dem Zwischensprint in Millau fährt das Peloton heute unter einer riesigen Autobahnbrücke hindurch, dem 2.460 Meter langen „Viaduc de Millau". Es ist mit einer maximalen Pfeilerhöhe von 343 Metern das höchste Bauwerk Frankreichs und wurde Ende 2004 eingeweiht. Millau ist ohnehin einen Ausflug wert, da man von hier dem Verlauf des Tarn folgen und in die „Gorges" eintauchen kann. Historisch haben sowohl Startort Rodez als auch Zielort Mende einiges zu bieten - Rodez eher Bauwerke aus dem 16. und 17. Jahrhundert, Mende auch aus dem 12. und 13.

HisTourie: Der Cote de la Croix Neuve, der Anstieg hinauf zum Flugplatz Mende-Brenoux, ging vor 20 Jahren in die Geschichte der Frankreich-Rundfahrt ein, als dort erstmals eine Etappe endete und Publikumsliebling Laurent Jalabert im Grünen Trikot am Ende eines langen Solos siegte - ausgerechnet am französischen Nationalfeiertag, dem 14. Juli. Seitdem kehrte die Große Schleife zwei Mal an den seither „Montée Jalabert" getauften Anstieg zurück, zuletzt 2010, als Joaquim Rodriguez aus der Gruppe der Favoriten heraus attackierte und gewann.

RSN-Prognose: Diese Etappe ist wie gemacht für Ausreißer. Schon früh dürfte auf dem Weg zum Tarn eine Gruppe gehen, die sich dann in der Schlucht weit absetzt und im hügeligen Finale versucht, ihren Vorsprung zu behaupten. Allerdings müssen dort dann auch Chris Froome und Co. auf der Hut sein, denn: Die kurzen, teilweise steilen Rampen und Abfahrten laden zu mutigen Attacken auf das Gelbe Trikot ein.

Und wenn es nicht vor dem „Montée Jalabert" passiert, dann werden die spritzigsten unter den Kletterern dort Vollgas geben, um wenigstens ein paar Sekunden herauszuholen - wie Rodriguez 2010. Er und Alejandro Valverde sind unter normalen Umständen hier die Favoriten auf den Tagessieg.

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