BMC gewinnt Teamzeitfahren vor Sky und Movistar

Eingespielte Weltmeister profitieren von Fehlern der Konkurrenz

Foto zu dem Text "Eingespielte Weltmeister profitieren von Fehlern der Konkurrenz"
BMC beim Sieg im Teamzeitfahren der 102. Tour de France | Foto: Cor Vos

12.07.2015  |  (rsn) - Das BMC-Team ist auf der 9. Etappe der Tour de France seinem Ruf als derzeit beste Mannschaft im Kampf gegen die Uhr gerecht geworden. Auf der 28 Kilometer langen Strecke von Vannes nach Plumelec zur Côte de Cadoudal waren die Weltmeister um Tejay van Garderen eine Sekunde schneller als das Team Sky mit dem Mann in Gelb, Chris Froome. Rang drei ging mit vier Sekunden Rückstand an Movistar mit Nairo Quintana.

Bereits bei der Tour-Generalprobe, dem Critérium du Dauphiné, war BMC im Teamzeitfahren die stärkste - sechs der heutigen Teilnehmer standen auch beim Sieg vor einem Monat am Start. Dieses eingespielte Sextett könnte letztlich auch der Schlüssel zum Sieg gewesen sein, denn bei Sky riss auf den letzten Metern die Formation auseinander, bei Movistar war man bereits zur Mitte des Rennens kurzzeitig in drei kleine Grüppchen zerfallen - beides dürfte jeweils die Zeit gekostet haben, die am Ende zum Sieg fehlte.

„Wir kamen als Favoriten heute hierher, das macht einem natürlich immer ein bisschen Druck, aber alle Fahrer waren extrem motiviert. Wir wollten unbedingt gewinnen und wir haben es geschafft. Bei uns ist es sehr flüssig gelaufen. Ich meine, es gibt schon einen Grund, warum wir Weltmeister im Mannschaftszeitfahren sind. Alle unsere Fahrer sind Spezialisten in dieser Disziplin“, meinte van Garderen, der sich auf Rang zwei der Gesamtwertung verbesserte.

Den verpassten Tagessieg dürfte man bei Sky und Movistar locker nehmen, denn Froome verteidigte sein Gelbes Trikot und machte genau wie Quintana Zeit auf die Rivalen Alberto Contador (Tinkoff Saxo/ +0:28) und Vincenzo Nibali (Astana/+0:35) gut. „Es war ein sehr großes Ziel für uns, das Mannschaftszeitfahren zu gewinnen. Eine Sekunde im Finale zurück, das ist wirklich unglaublich, so etwas kann man nicht vorhersehen. Als Mannschaft sind wir dennoch zufrieden mit diesem Ergebnis“, gab Froome zu Protokoll.

Und Movistar-Teamchef Eusebio Unzue meinte: „Es war ein großartiger Tag, sowohl was die Platzierung als auch die Zeit betrifft. Dieses Ergebnis hätte ich im Vorfeld sofort unterschrieben. Allerdings haben wir durch unseren Patzer etwa zehn Sekunden verloren“, so der Spanier, dessen Kapitän sich in der Gesamtwertung auf Rang neun verbesserte, allerdings liegt Quintana schon 1:59 Minuten hinter Froome.

Mit 1:03 Minuten Rückstand weist Contador deutlich weniger Rückstand auf, muss aber in den Bergen auch einiges an Zeit gutmachen. Das gilt in noch stärkerem Maße für Titelverteidiger Vincenzo Nibali (Astana), dem auf Rang 13 bereits 2:22 Minuten zum Gelben Trikot fehlen.

Ohne Tony Martin blieb Etixx-Quick-Step nur Rang sieben, noch hinter dem Schweizer IAM-Team. „Alles lief im Rahmen unserer Möglichkeiten. Nur am Schluss wäre das Team fast in die Ableitung gefahren. Dann hätten wir sagen können, ohne de Fehler hätten wie vielleicht gewinnen können", sagte Etixx-Sportdirektor Rolf Aldag und lachte dabei.

Die beiden deutschen Teams Bora Argon 18 und Giant-Alpecin verpassten auf den Rängen 13 und 16 die Top Ten.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

05.11.2015Prudhomme: "Forderung absurd hoch und unbegründet"

(rsn) –Tour-Direktor Christian Prudhomme bestreitet die Rechtmäßigkeit der Forderung des Niederländischen Radsportverbands (KNWU), der von der ASO 140.000 Euro für den Grand Départ der Frankrei

03.11.2015Niederländischer Verband wartet auf Geld von der ASO

(rsn) - Der Niederländische Radsportverband KNWU hat sich an die UCI gewendet, weil er seit vier Monaten auf eine Zahlung der ASO in Höhe von 140.000 Euro wartet. Das berichtet das niederländische

16.08.2015Dopingproben der Tour sollen erneut getestet werden

(rsn) - Keiner soll sich sicher fühlen! Auch nicht, wenn die Rennen rum sind. Deshalb sollen die Dopingproben der gerade beendeten Tour de France nachträglich auf das neue Epo-Stimulanzmittel 

30.07.2015Bahamontes traut Valverde den Tour-Sieg zu

(rsn) – Federico Bahamontes traut Alejandro Valverde (Movistar) den Tour-Sieg zu und hat seinen Landsmann aufgefordert, im kommenden Jahr das Gelbe Trikot ins Visier zu nehmen. „Wenn er Dritter ge

28.07.2015Voß war zu früh in Topform

(rsn) – Auf die Frage, wie die am Sonntag zu Ende gegangene Tour de France für ihn verlaufen sei, fand Paul Voß gegenüber radsport-news.com nur zwei Worte: „Nicht zufriedenstellend.“ Nach seh

27.07.2015Wie kommt der „Engel" ins Tour-Finale?

(rsn) - Wir trauten unseren Augen nicht, als wir das von Philousport bei Twitter eingestellte Video (siehe die beiden Links unten) betrachteten. Es sah aus, als stünde ein „Engel" mit flatternden F

27.07.2015Jugendlicher Schwarzfahrer soll Absperrung durchbrochen haben

Paris (dpa) - Ein Jugendlicher ohne Führerschein ist wohl für den Zwischenfall vor dem Finale der Tour de France am Sonntag verantwortlich, bei dem die Pariser Polizei Schusswaffen einsetzte.

27.07.2015Denk: „Das Glück war nicht auf unserer Seite"

(rsn) - Ein Etappenpodium, zwei weitere Platzierungen in den Top Ten, der 25. Platz in der Gesamtwertung sowie zwei Auszeichnungen als aktivster Fahrer sind die Bilanz des deutschen Bora-Argon 18-Team

27.07.2015Nun will Greipel auch in Hamburg seinen ersten Sieg

Paris (dpa/rsn)- Am Sonntag gewann André Greipel (Lotto Soudal) erstmals in seiner Karriere die letzte Tour-Etappe auf den Champs Élysées. Im Ziel wartete sein Jugendtrainer Peter Sager um mit dem

27.07.2015Brailsford: „Die Kritiker haben uns geholfen, die Tour zu gewinnen“

Paris (dpa/rsn) - Erst gab es Dosenbier, dann Champagner - und aus den Boxen dröhnte der bei solchen Gelegenheiten unvermeidliche Queen-Hit „We are the Champions“. Bevor Christopher Froome

27.07.2015Movistar die beste Mannschaft, aber Sky stellt den Sieger

(rsn) - Drei harte Wochen Tour de France liegen hinter den 21 Mannschaften. Zeit für radsport-news.com, eine Bilanz der 102. Tour de France zu ziehen. Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinte

27.07.2015Lotto Soudal dominiert die Sprints, IAM erreicht sein Ziel

(rsn) - Drei harte Wochen Tour de France liegen hinter den 21 Mannschaften. Zeit für radsport-news.com, eine Bilanz der 102. Tour de France zu ziehen. Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinte

Weitere Radsportnachrichten

15.12.2025Ferguson: Zwischen Übertraining, RED-S und Spitzenergebnissen

(rsn) – Besser als Cat Ferguson (Movistar) ist noch kaum eine Junioren-Weltmeisterin im Elite-Peloton angekommen. Die 19-jährige Britin gilt als riesiges Talent, fuhr gleich bei ihrem ersten WorldT

15.12.2025Auch nach Team-Aus: Reise auf der Straße wird weitergehen

(rsn) – Auch in ihrer siebten Saison beim Team Ceratizit fuhr Franziska Brauße zweigleisig auf Straße und Bahn - mit 41 Renntagen auf der Straße jedoch so intensiv wie nie zuvor in ihrer Karrier

15.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

14.12.2025Hansen: “Die Fahrer werden gehört – ein gutes Zeichen“

(rsn) - Beim alljährlichen WorldTour-Seminar des Radsportweltverbandes UCI nahm das Thema Fahrersicherheit wieder größeren Raum ein. Adam Hansen, Chef der Fahrergewerkschaft CPA, zeigte sich im Ges

14.12.2025Del Toros Tour-Ziel 2026: “So viel und schnell wie möglich lernen“

(rsn) – Nach der schmerzhaften Niederlage gegen Simon Yates (Visma – Lease a Bike) im Finale des Giro d´Italia 2025 und einem fulminanten Herbst, in dem er bei den italienischen Klassikern von Si

14.12.2025Highlight-Video des Cross-Weltcups von Namur

(rsn) – Er kam, kämpfte und siegte: In einem packenden Duell hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) zu seinem Saisoneinstieg den Weltcup von Namur gewonnen. An der berühmten Zitadelle v

14.12.2025Von Krämpfen geplagt: Überrundeter Fahrer sorgt für Durcheinander

(rsn) – Ein Krampf fühlt sich nie sehr angenehm an. Kaum besser dürfte es für Vilmar Aastrup gemacht haben, dass sein Malheur beim Weltcup in Namur vom belgischen Fernsehen live und in aller Ausf

14.12.2025Trotz “vieler Fehler“: Van der Poel triumphiert in Namur

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) steht im Cross für Perfektion – deshalb aber auch für Langeweile. Von beidem konnte bei seinem Saisoneinstand beim Weltcup in Namur allerdin

14.12.2025Brand auch beim Weltcup in Namur eine uneinnehmbare Festung

(rsn) – Die Niederländerin Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) hat auch beim Weltcup in Namur zugeschlagen. Mit ihrem zehnten Sieg im zwölften Saisoneinsatz baute die Weltranglistenerste ihre

14.12.2025Der DM-Titel überstrahlte den Tour-Rückschlag

(rsn) – Seine sechste Saison als Berufsradfahrer war für Georg Zimmermann eine mit Höhen und Tiefen. Ein unerwarteter Sieg, ein Sturz und das frühe Aus beim Saisonhöhepunkt, der größte Erfolg

14.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

14.12.2025Ein Weltcupsieg, sechs Titel und “beschissene Monate“

(rsn) – Im niederländischen Hulst finden vom 30. Januar bis zum 1. Februar die Cross-Weltmeisterschaften statt. Der Parcours auf der Festungsanlage ist technisch und schwer – und er liegt Marie S

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)