--> -->
22.04.2015 | (rsn) - Alejandro Valverde (Movistar) ist beim von vielen Stürzen überschatteten 79. Flèche Wallone seiner Favoritenrolle in beeindruckender Weise gerecht geworden. Der 34 Jahre alte Spanier, am Sonntag bereits Zweiter des Amstel Gold Race, gewann zum dritten Mal (nach 2006 und 2014) den kleinsten der drei Ardennenklassiker.
Bei bestem Frühlingswetter ließ Valverde über 205,5 Kilometer von Waremme nach Huy an der berühmten Mur im Bergaufsprint den tapfer kämpfenden Julian Alaphilippe (Etixx-Quick-Step) und Michael Albasini (Orica-GreenEdge) keine Chance und setzte sich mit geradezu spielerischer Leichtigkeit mit mehreren Radlängen vor dem jungen Franzosen und dem 34 Jahre alten Schweizer durch.
„Ich wusste 200 Meter vor dem Ziel, dass ich gewinnen würde“, kommentierte Valverde seinen überlegen herausgefahrenen Sieg, mit dem er unter anderem mit Eddy Merckx und Moreno Argentin gleichzog. „Darauf bin ich sehr stolz und es macht mich zuversichtlich für die restlichen Klassiker. Ich werde in der Saison weiter kämpfen, auch wenn ich am Samstag schon 35 Jahre alt werde“, fügte der Movistar-Kapitän an.
Seine ganze Karriere noch vor sich hat dagegen der 22-jährige Alaphilippe, der nach eigenen Worten im Schlussanstieg zunächst nur daran dachte, seinen Kapitän Kwiatkowski „in eine gute Position zu bringen. Doch dann habe ich gesehen, dass Michal nicht vorne dabei war. Ich hatte gute Beine, aber es gab keine Möglichkeit, an Valverde vorbeizuziehen. Er war sehr stark“, kommentierte der Etixx-Profi seinen zweiten Platz.
Zufrieden mit Rang drei war auch Albasini. „Beim Amstel Gold Race war Michael Matthews mein Kapitän, bei Lüttich-Bastogne-Lüttich wird es Simon Gerrans sein. Das heute war meine Chance, ich musste also gut sein“, erklärte der Zweite von 2012 mit einem Lächeln.
Auf den Plätzen vier und fünf folgten zeitgleich mit dem erfolgreichen Titelverteidiger dessen Landsleute Joaquim Rodriguez (Sieger von 2012) und Daniel Moreno (Sieger 2013), die zwar eine starke Teamleistung von Katusha abrundeten, letztlich aber leer ausgingen.
Mit je vier Sekunden Rückstand belegten der Franzose Alexis Vuillermoz (Ag2R), der Kolumbianer Sergio Luis Henao (Sky), der Däne Jakob Fuglsang (Astana) sowie die Niederländer Tom Jelte Slagter (Cannondale-Garmin) und Wilco Kelderman (LottoNL-Jumbo) die Plätze sechs bis zehn.
Den zahlreichen Stürzen zum Opfer fielen unter anderem Philippe Gilbert (BMC/Sieger von 2011), Chris Froome (Sky) und der Vorjharszweite Daniel Martin (Cannondale), wobei Gilbert und Martin das Rennen sogar aufgaben, während Froome mit 12:19 Minuten Rückstand auf Rang 123 ins Ziel fuhr. „Es war sehr gefährlich heute mit den vielen Stürzen, ich habe so etwas nur selten erlebt. Die meisten passierten innerhalb der ersten 30 Positionen. Es war viel Spannung und Nervosität im Feld, ich weiß nicht warum“, kommentierte Valverde das Sturzfestival.
Wenig am Charakter des Rennens änderte die Hereinnahme des Côte de Cherave, der 5,5 Kilometer vor dem Ziel überquert wurde. Hier attackierten zwar Toursieger Vincenzo Nibali (Astana) und Tim Wellens (Lotto Soudal), doch nur der junge Belgier konnte sich einen Vorsprung von etwas mehr als zehn Sekunden auf die Verfolger herausfahren. Am Fuß der 1,3 Kilometer langen und im Schnitt 9,6 Prozent steilen Mur de Huy – die insgesamt drei Mal erklommen werden musste – war der 23 Jahre alte Wellens wieder gestellt und die Favoriten übernahmen das Kommando.
Valverde ging sofort an vorderste Position und hielt das Tempo so hoch, dass keiner seiner Konkurrenten einen Angriff wagte. Als der Movistar-Kapitän auf den letzten 150 Metern nochmals beschleunigte, konnten – mit Abstand – nur Alaphilippe und Albasini folgen. Beide versuchten mit aller Macht zu Valverde aufzuschließen, doch der vergrößerte seinen Vorsprung sogar noch und konnte schon mehrere Meter vor der Ziellinie seinen dritten Coup beim Flèche Wallonne bejubeln.
Nur wenige Kilometer nachdem in Waremme – wo das Rennen erstmals gestartet wurde – das Feld auf die mit elf Anstiegen versehene Strecke geschickt wurde, lösten sich sieben Fahrer und bekamen einen Maximalvorsprung von etwas über acht Minuten zugestanden. Der wurde schon an der ersten Steigung, dem Côte des 36 Tournants, nach nur 22 Kilometern notiert.
Davon büßten Thomas De Gendt (Lotto Soudal), Mike Teunissen (LottoNL-Jumbo), Brice Feillu (Bretagne-Séché), Jérôme Baugnies (Wanty - Groupe Gobert), Reinier Honig (Roompot), Daniele Ratto (UnitedHealthcare) und Pieter Vanspeybrouck (Topsport Vlaanderen) bis zum Côte de Bellaire, der nach 92 Kilometern den Beginn der „Hügelzone“ markierte, nur rund 60 Sekudnen ein.
Doch danach sorgten vor allem Katusha und Movistar mit einer Tempoverschärfung im Feld dafür, dass der Rückstand zur Spitzengruppe sukzessive abnahm. Die Verfolger ließen sich auch nicht von den zahlreichen Stürzen aufhalten, die das Feld immer wieder auseinanderrissen.
Bei der zweiten Überquerung des Côte de Bellaire gut 50 Kilometer vor dem Ziel konnten Teunissen und Honig dem Tempo ihrer Begleiter nicht mehr folgen, während im Feld die Zügel noch straffer angezogen wurden. Nun zeigten sich auch andere ambitionierte Teams wie Sky an der Spitze und reduzierten den Rückstand auf 3:30 Minuten. Kurz darauf musste Gilbert in Folge des Sturzes, der auch das Rennende für den US-Amerikaner Christopher Jones (United Healthcare) und Bob Jungels (Trek) bedeutete, alle Hoffnungen auf einen zweiten Sieg fahren lassen.
Obwohl vor allem De Gendt an der Spitze unermüdlich arbeitete, sanken die Chancen der Ausreißer mit jedem Kilometer mehr. Als es zum zweiten Mal in Huy den bis zu 26 Prozent steilen Anstieg hinauf ging, setzte sich Baugnies kurzzeitig ab, überquerte als erster den höchsten Punkt 29 Kilometer vor dem Ziel und bildete von da an ein Spitzenduo mit De Gendt, der als einziger der restlichen Ausreißer wieder den Anschluss schaffte.
Doch die beiden spürten bereits den Atem der Verfolger, denn an der Mur hatten Luis Leon Sanchez (Astana) und Giovanni Visconti (Movistar) attackiert, worauf das Feld reagierte. Etixx-Quick-Step und Katusha machten Dampf, neutraliserten auch eine Attacke von Tejay van Garderen (BMC), die der US-Amerikaner am Côte d'Ereffe gesetzt hatte, und stellten alle Ausreißer am Côte de Cherave. Hier trat zunächst Nibali vergeblich an, ehe es Wellens – der ebenso wie sein Landsmann und Teamkollege Jelle Vanendert zuvor mit dem Asphalt Bekanntschaft gemacht hatte – probierte und mit seinem Antritt tatsächlich weg kam.
Katusha schickte Giampaolo Carurso hinterher, doch der Italiener wurde noch vor dem Schlussanstieg wieder eingefangen, wogegen sich der Gewinner der Eneco Tour noch bis zur auch diesmal wieder alles entscheidenden Mur de Huy hinein vorne hielt. Doch gegen den Druck der Favoritenteams wie Etixx, Katusha, Astana und Lampre-Merida konnte schließlich auch Wellens nichts mehr ausrichten.
Als dann Valverde das Tempo immer stärker anzog, konnten diverse Mit-Favoriten wie Weltmeister Michal kwiatkowski (Etixx-Quick-Step) – der Amstel Gold-Sieger belegte schließlich Rang 38 – oder auch Rui Costa (Lampre-Merida) nicht mehr folgen. Für Kwiatkowksi sprang dann aber Alaphilippe, am Sonntag in Valkenburg bereits Siebter, in die Bresche und holte sich knapp vor Albasini den zweiten Platz. Nach der heutigen Vorstellung aber heißt der Top-Favorit für Lüttich-Bastogne-Lüttich Alejandro Valverde. „Mal abwarten, wie das Wetter wird. Es soll am Sonntag nicht so gut sein wie heute. Aber wir können nach meinem zweiten Platz beim Amstel und dem heutigen Sieg zuversichtlich sein“, zeigte der zweimalige „Doyenne“-Gewinner wenig überraschend viel Selbstbewusstsein.
(rsn) – Als Philippe Gilbert bei einem der zahlreichen Stürze am Mittwoch beim Flèche Wallonne hat auf dem Asphalt aufschlug, war das Rennen für den Sieger von 2011 gelaufen. Zwar setzte sich de
23.04.2015Kwiatkowski: Mit Emotionen von Valkenburg in Huy nur bei 90 %(rsn) - Diesmal ist Michal Kwiatkowski (Etixx-Quick-Step) der Auftritt beim Flèche Wallonne nicht geglückt. Der Straßenweltmeister, der im Vorjahr an der Mur de Huy Dritter wurde, blieb bei der 79.
21.04.2015Martens aussichtsreichster der vier deutschen Starter(rsn) - Beim 79. Flèche Wallonne stehen am Mittwoch 25 Mannschaften am Start. Neben den 17 automatisch startberechtigten WorldTour-Teams erhielten auch acht Zweitdivisionäre eine Einladung zum zweit
21.04.2015Valverde kann mit Merckx und Argentin gleichziehen(rsn) - Die Italiener Moreno Argentin und Davide Rebellin sowie die Belgier Eddy Merckx und Marcel Kint haben bisher den Wallonischen Pfeil dreimal gewinnen können. Mit einem Sieg am Mittwoch würde
21.04.2015Drei Mal die Mur de Huy, Côte de Cherave neu im Programm(rsn) – Mit elf Anstiegen wartet die 79. Auflage des Flèche Wallonne auf. Der mit 205,5 Kilometern - rund sechs mehr als im vergangenen Jahr – kürzeste der drei Ardennenklassiker wird am Mittwo
21.04.2015Holt Martens an der Mur de Huy für LottoNL ein Ergebnis?(rsn) – Nach dem überzeugenden, aber letztlich glücklosen Auftritt beim Amstel Gold Race, werden der Niederländer Wilco Kelderman und der Deutsche Paul Martens auch beim Flèche Wallonne ihr Team
21.04.2015Etixx-Quick-Step setzt auch bei Flèche Wallonne auf Kwiatkowski(rsn) – Amstel Gold-Gewinner Michal Kwiatkowski wird sein Etixx-Quick-Step-Team auch am Mittwoch beim 79. Flèche Wallonne anführe. Der 24-jährige Pole steht an der Spitze eines achtköpfigen Aufg
(rsn) – Der Radsportweltverband UCI hat am Freitagnachmittag in einer Presseaussendung auf Gerüchte über die Verschiebung der Straßen-Weltmeisterschaften in Ruanda reagiert. Zwei belgische Zeitun
31.01.2025Hirschi und Alaphilippe als Entwicklungsbeschleuniger(rsn) – In der Schweiz bewegt sich etwas. Und zwar in die richtige Richtung. Gleich zwei eidgenössische Teams begehren auf, wollen ihre Zeit als Zweitdivisionäre hinter sich lassen und streben nac
31.01.2025Christen-Brüder am Coll Soler im Sturzpech(rsn) – Nachdem Jan Christen (UAE Team Emirates –XRG) bereits zum Auftakt der Mallorca Challenge seinen ersten Saisonsieg eingefahren hatte, war der 20-jährige Schweizer bei der Trofeo Serra Tram
31.01.2025Die Mixed Staffel liefert zu wenig Ertrag für den Aufwand(rsn) – Zum vierten Mal in Folge begannen die Cyclocross-Weltmeisterschaften mit einer Mixed Staffel. Nach dem Testlauf 2022 in Fayetteville / USA, wo damals noch jeweils zwei Athletinnen und zwei A
31.01.2025Hirschi gibt Stork Grünes Licht für den ersten Profisieg(rsn) – Florian Stork (Tudor) hat am dritten Tag der Mallorca Challenge zugeschlagen und bei der Trofeo Serra Tramuntana (1.1) seinen ersten Profisieg eingefahren. Der 27-jährige Deutsche setzte si
31.01.2025Pidcock stürmt im Grünen Trikot zum zweiten Etappensieg(rsn) – Nach einem weiteren überlegenen Auftritt hat Tom Pidcock (Q36.5) den Gesamtsieg bei der 5. AlUla Tour (2.1) vor Augen. Der 25-jährige Brite entschied die 4. Etappe über 140,9 Kilometer vo
31.01.2025Großbritannien holt mit Bäckstedt und zwei Junioren WM-Titel(rsn) – Großbritannien hat sich für die denkbar knappe Sprintniederlage und Silber im Vorjahr revanchiert und bei der Cross-Weltmeisterschaft in Liévin im Teamwettbewerb die erste Goldmedaille ge
31.01.2025Hofer könnte für Österreich Cyclocross-Geschichte schreiben(rsn) - Ein Österreicher als Mitfavorit beim Cyclocross, das klingt fast so als würde ein Belgier zu den heißesten Kandidaten beim Abfahrtsrennen in Kitzbühel zählen. Doch mit Valentin Hofer kann
31.01.2025Fünf der auf Mallorca verletzten Bahnfahrer wieder in Deutschland(rsn) – Von den sechs deutschen Bahnradsportlern der Ausdauer-Nationalmannschaft, die zu Wochenbeginn im Training auf Mallorca von einem Auto erfasst und schwer verletzt wurden, sind fünf inzwische
31.01.2025Das Programm der Cyclocross-Weltmeisterschaften von Liévin(rsn) – In sieben Wettbewerben an drei Tagen werden bei den UCI-Cyclocross-Weltmeisterschaften (31. Januar – 2. Februar) in Liévin im Norden Frankreichs Medaillen vergeben. Den Anfang macht dabei
31.01.2025Meisen bittet zum letzten Tanz, Benz mit Medaillenchance(rsn) – Sieben Rennen werden bei der Cyclocross-Weltmeisterschaft (31. Januar - zum 2. Februar) im nordfranzösischen Liévin ausgetragen. An sechs davon werden auch deutsche Athletinnen und Athlete
31.01.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d