Vorschau 95. Katalonien-Rundfahrt

Mehr als nur das Duell Froome gegen Contador

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Alberto Contador (Tinkoff-Saxo, li.) gratuliert Chris Froome (Sky) zu dessen Sieg bei der 61. Andalusien-Rundfahrt. | Foto: Cor Vos

23.03.2015  |  (rsn) - Trotz der Absage des erkrankten Titelverteidigers Joaquim Rodriguez (Katusha) wird die am Montag beginnende 95. Katalonien-Rundfahrt (23. - 29. März) zu einer spannenden Angelegenheit. Dafür wird auch das Aufeinandertreffen von Chris Froome (Sky) und Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) sorgen.

Nachdem Froome das erste direkte Duell der beiden bei der Andalusien-Rundfahrt für sich hatte entscheiden können, musste der Brite das geplante zweite Aufeinandertreffen bei Tirreno-Adriatico wegen einer Erkrankung absagen. In Katalonien jedoch stehen die beiden Top-Rundfahrer wieder gemeinsam am Start und zählen zu den Favoriten auf den Gesamtsieg.

Sich einmischen in den Kampf um den Gesamtsieg wollen sich der Spanier Alejandro Valverde (Movistar/ Gesamtsieger 2009), der US-Amerikaner Tejay van Garderen (BMC/Vorjahresdritter), der Franzose Romain Bardet (Ag2r), der Kolumbianer Rigoberto Uran (Sky/ Dritter 2008), der Belgier Jurgen van den Broeck (Lotto Soudal/ Dritter 2012) sowie der Italiener Fabio Aru (Astana).

Aber auch der Ire Dan Martin, Gesamtsieger von 2013 und der US-Amerikaner Andrew Talansky (beide Cannondal-Garmin), der Niederländer Wilco Kelderman (LottoNL-Jumbo), der Franzose Warren Barguil (Giant-Alpecin) sowie der Spanier Daniel Navarro (Cofidis) sind Anwärter auf eine Spitzenplatzierung.

Das erste Mal richtig ernst wird es für Contador, Froome und Co auf der 3. Etappe rund um Girona. Diese ist zwar mit 160 Kilometern die kürzeste der Rundfahrt, hat es aber gerade in der zweiten Rennhälfte mit zwei Bergwertungen der 1. Kategorie und einem Anstieg der 2. Kategorie mächtig in sich. Am Alt dels Angels (1. Kat) gut zehn Kilometer vor dem Ziel wird es sicherlich zum ersten Kräftemessen der Klassementfahrer kommen.

Alle Körner sollten die Favoriten allerdings nicht verschleudern, denn tags darauf folgt die Königsetappe der Rundfahrt mit zwei Bergwertungen der 1. Kategorie, einem Anstieg der Ehrenkategorie sowie der ebenfalls zur 1. Kategorie zählenden, sechs Kilometer lange Schlusssteigung La Molina. Wer nach 191 Kilometern als erster über den Zielstrich fährt, hat beste Chancen, auch die Gesamtwertung auch für sich zu entscheiden.

Denn die beiden folgenden Tage könnten eher etwas für die Sprinter sei. Die Schlussetappe wartet im Finale zwar mit dem acht Mal zu befahrenden Alt de Montjuic (3. Kat) auf, doch der Hausberg Barcelonas dürfte nicht schwer genug sein, um unter den Klassementfahrern noch mal für Bewegung zu sorgen. Vielmehr ist das letzte Teilstück prädestiniert für einen erfolgreichen Ausreißversuch.

Für die wenigen Sprinter im Feld wird es immerhin vier Gelegenheiten geben, die  allerdings hart erkämpft werden müssen. Beim 191 Kilometer langen Auftakt rund um Calella müssen sich die schnellen Männer allerdings im Mittelteil je über einen Anstieg der 1. und 2. Kategorie quälen und im Finale zudem noch einen Hügel der 3. Kategorie meistern. Die 2. Etappe mit Ziel in Olot wartet zwar nur mit zwei Bergwertungen der 3. Kategorie auf, dafür steht der letzte klassifizierte Anstieg erst kurz vor dem Ziel an, so dass hier die Etappenjäger ihre Chance auf einen erfolgreichen Angriff sehen werden.

Das fünfte Teilstück, das über 197 Kilometer von Alp nach Valls führt, beinhaltet nur einen Bergpreis. Der Kategorie-2-Anstieg am Alt de Lilla nur fünf Kilometer vor dem Ziel könnte aber für den einen oder anderen schnellen Mann zum Problem werden. Dass der Anstieg aber machbar ist, zeigte im Vorjahr der Slowene Luka Mezgec (Giant-Alpecin), der sich den Tagessieg sicherte.

Leichter wird es am sechsten Tag, wenn auf dem 197 Kilometer langen Weg von Cervera nach Port Aventura zwar zur Halbzeit abermals ein Anstieg der 1. Kategorie ansteht. Da danach aber gut 30 Kilometer vor dem Ziel nur noch eine Steigung der 3. Kategorie in Angriff genommen und das Finale dann sogar leicht bergab führt, stehen die Chancen für die Sprinter an jenem Tag sehr gut.

Zu den Favoriten in den Massenankünften zählt der Slowene Mezgec, der 2014 neben der Ankunft in Valls noch weitere zwei Etappen für sich hatte entscheiden können. Allerdings ist die Konkurrenz mit dem Franzosen Bryan Coquard (Europcar), dem Australier Caleb Ewan (Orica GreenEdge), dem Spanier José Joaquim Rojas (Movistar) sowie dem Italiener Matteo Pelucchi (IAM) deutlich stärker als noch vor einem Jahr.

Die Etappen:
Montag, 23. März, 1. Etappe: Calella - Calella, 191km
Dienstag, 24. März, 2. Etappe: Mataró - Olot, 195km
Mittwoch, 25. März, 3. Etappe: Girona - Giron, 159,6km
Donnerstag, 26. März, 4. Etappe: Tona - La Molina, 191km
Freitag, 27. März, 5. Etappe: Alp - Valls, 197km
Samstag. 28. März, 6. Etappe: Cervera - Port Aventura, 197,7
Sonntag, 29. März, 7. Etappe: Barcelona - Barcelona, 123,5km

Die Teams: Movistar, Katusha, Etixx-QuickStep, Lotto-Soudal, Sky, BMC, Trek, Cannondale-Garmin, Giant-Alpecin, LottoNL-Jumbo, Astana, Tinkoff-Saxo, FDJ, Ag2r, Lampre-Merida, Orica-GreenEdge, IAM, Caja Rural, Cofidis, Europcar, CCC Sprandi, Bretagne-Séché, Wanty Groupe Gobert, Colombia


 

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