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23.12.2014 | (rsn) – Das italienische Radsport-Monument Mailand-Sanremo hat in seiner über 100-jährigen Geschichte viele Beinamen bekommen. Da ist die Rede von „La Primavera“, „La Classicissima“ oder auch der „Fahrt in den Frühling“. Noch nie konnte ein amtierender Weltmeister den längsten Klassiker der Welt gewinnen. Michal Kwiatkowski möchte im kommenden Jahr diesem „Fluch“ ein Ende setzen.
Davide Bramati, Renndirektor des belgischen Rennstalls Etixx-Quick Step, der sich persönlich um Kwiatkowski sowie um dessen Landsleute Michal Golas und - Neuzugang - Lukasz Wisniowski kümmert, sagte im Interview mit Velonews, dass der 24-jährige Pole bei Mailand-Sanremo 2015 um den Sieg fahren möchte. Außerdem will Kwiatkowski auch bei den Ardennen-Klassikern eine entscheidende Rolle spielen.
In der vergangenen Saison nahm der Weltmeister von Ponferrada schon an der „Primavera“ teil, schied allerdings vorzeitig aus. Viel besser lief es dafür beim Ardennen-Triple: Beim Flèche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich belegte Kwiatkowski jeweils Platz drei, einige Tage davor war er Fünfter beim Amstel Gold Race geworden.
Kwiatkowskis erste Rennen des Jahres 2015 wird die Tour de San Luis sein. „Wir haben gute Erinnerungen an Argentinien. Michal war dort 2013 sehr aktiv, wurde Gesamtzwölfter und kurz danach beendete er die Algarve-Rundfahrt auf Rang zwei. Warum sollten wir nicht nach Argentinien fliegen? In Polen ist es zu dieser Jahreszeit sowieso bitterkalt“, erklärte Bramati.
Nach dem Auftakt in Südamerika wird sich Kwiatkowski beim Tirreno-Adriatico oder Paris-Nizza auf Mailand-Sanremo vorbereiten. „Wir wissen noch nicht, ob wir uns für die Fernfahrt zwischen den Meeren entscheiden oder für das Rennen zur Sonne, weil das Streckenprofil von Paris-Nizza noch nicht bekannt gegeben wurde. Mal sehen“, sagte Bramati und fügte hinzu, dass Kwiatkowski auch als Träger des Regenbogentrikots noch einiges verbessern muss.
„In diesem Jahr hat Michal sich im Zeitfahren gesteigert, man kann schon den Fortschritt sehen. Bei den Eintagesrennen ist er gesetzt, das Team wird für ihn fahren. Bei den Großen Rundfahrten müssen wir uns jedoch noch ein wenig gedulden. Michal braucht Zeit für seine Entwicklung, aber ich bin sicher, dass seine Zeit kommen wird. Um bei den Grand Tours um die Podiumsplätze zu kämpfen, ist es am besten, wenn man 28-30 Jahre alt ist“, analysierte der Italiener.
Dass Kwiatkowski sehr talentiert ist, weiß man. Ein Nachteil könnte allerdings seine Physis kommen, die ihn eher für die Bewältigung von kürzeren Anstiegen prädestiniert. An der Einstellung des „Flowerman“ dürfte es dagegen nicht scheitern. „Bei manchem jungen Fahrer würde solch ein Erfolg wie der Weltmeistertitel viel verändern, in negativer Hinsicht. Michal ist nicht so. Er ist auf dem Teppich geblieben, er tickt anders. Er ist offen, bescheiden und respektvoll gegenüber anderen. Es sind die besten Voraussetzungen“, lobte Bramati seinen Vorzeigeathleten.
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