Carstensen Ruanda-Tagebuch / 3. Etappe

Sand auf der Straße kostete Mekseb die Chance auf den Sieg

Von Lucas Carstensen

Foto zu dem Text "Sand auf der Straße kostete Mekseb die Chance auf den Sieg"
Das Team Bike Aid und der deutsche Botschafter in Ruanda | Foto: Team Bike Aid

20.11.2014  |  (rsn) - Heute stand wieder eine brutale Bergetappe auf dem Programm, es ging über fünf Bergwertungen, davon vier der 1. Kategorie. Das summierte sich zu nicht weniger als 3200 Höhenmetern.

Schon vor dem Start sprachen wir mit den Südafrikanern, wann wir ein Grupetto würden bilden können. Wir waren uns einig: Wir müssen über den ersten Berg mit dem Feld rüber kommen. Der begann schon nach 12 Kilometern und war sieben Kilometer lang. Die Fahrer aus Ruanda kontrollierten das Tempo.

Allerdings verstehen sie anscheinend unter Kontrolle, dass jeder Attacke sofort hinterher gesprungen wird. Das führte zu einem sehr ungleichmäßigen Tempo. Jedesmal, wenn es schnell wurde, sah man dieselben Fahrer durch das Feld fallen. Ich konnte mich mit letzter kraft in der ersten Gruppe halten.

Mein Teamkollege Mekseb Debesay war unterdessen um die Bergpunkte gesprintet. Er fährt zurzeit im Bergtrikot und hat auch schon einen gewissen Vorsprung. In der Abfahrt rollte dann alles wieder zusammen und auf der folgenden Ebene konnten wir gemütlich im Feld mitrollen. In den nächsten Berg fuhren wir Mekseb noch vorne rein. Dann begannen die Bergspezialisten, sich zu bekriegen und alle deutschen Bike-Aid Fahrer fanden sich im Grupetto wieder.

Das war im Gegensatz zu gestern erstaunlich groß - wir waren ungefähr 20 Fahrer. Leider schienen nicht alle dasselbe Ziel zu haben, nämlich mit möglichst geringem Kraftaufwand ins Ziel zu kommen. Wir versuchten das, so gut es ging zu kompensieren. Besonders in den Abfahrten kam es häufiger zu brenzligen Situationen.

Letztendlich blieben aber alle auf dem Rad und wir kamen mit rund 20 Minuten Rückstand ins Ziel. Das reichte locker fürs Zeitlimit. Mekseb war natürlich am Ende in der zwölf Mann starken Spitzengruppe dabei . An dritter Position ging er in die letzte Kurve 250 Meter vor dem Ziel.

Leider lag dort Sand auf der Straße und er kam zu Fall, blieb zum Glück größtenteils unverletzt, und durch die Drei-Kilometer-Regel hat er auch keine Zeit verloren.

Nach dem Zieleinlauf wollten wir mit dem Rad zum Hotel fahren, das nur zwei Kilometer entfernt war. Leider fuhren wir mehrmals in falsche Richtungen und irrten durch die Stadt. Nach einer Stunde hatten wir es endlich gefunden. Jetzt heißt es regenerieren...

Bis dann
Lucas

Das deutsche Team Bike Aid-Ride for Help kämpft bei der Tour du Rwanda um den Gesamtsieg in der UCI-Africa Tour, den sich der Eritreer Mekseb Debesay sichern kann. In einem Tagebuch auf radsport-news.com berichten Sprinter Daniel Bichlmann und Stagiaire Lucas Carstensen abwechselnd von der achttägigen Rundfahrt durch das Land der „tausend Hügel.“

Mehr Informationen zu diesem Thema

25.11.2014Noch ein Sieg gefeiert und das Bergtrikot verteidigt

(rsn) - Leider war es dem Team Bike Aid - Ride for Help nicht möglich, uns früher die beiden letzten Tagebuch-Eintragungen von Lucas Carstensen und Daniel Bichlmann zu kommen zu lassen. Von den letz

21.11.2014That´s reality, I hate reality!

(rsn) - Ungeplant schreibe ich auch heute unser Ruanda-Tagebuch, da Lucas Kampf gegen das Zeitlimit wohl recht eintönig war. Mein Tag hingegen war doch sehr ereignisreich. Wie gestern schon angekün

20.11.2014„Mekseb - CRASH!"

(rsn) - Während die meisten deutschen Fahrer sich aktuell wohl entweder penibel im Süden oder zu Hause auf die kommenden Saison vorbereiten oder sich mit Weihnachtsgebäck von Mutter, Oma, Freundi

19.11.2014Unser Herbstmärchen ist perfekt

(rsn) – Die heutige 2. Etappe von Rwamagana nach Musanze über 153,5 Kilometer war eine Bergetappe, wie sie im Buche steht. Nach 60 recht flachen Kilometern und kontrolliertem Beginn ging es über g

18.11.2014Die Menschenmassen konnten nur Gutes bedeuten

"Diese Rundfahrt ist nur leicht wellig und ideal um nach der Pause wieder rein zu kommen", das wurde mir vor der Rundfahrt erzählt. Also machte ich mich nach 4 Wochen Winterpause und nur einer Woche

17.11.2014Ein gelungener Auftakt auf klinisch sauberen Straßen

(rsn) - Die Tour du Rwanda, unsere voraussichtlich letzte Rundfahrt des Jahres 2014, begann am Sonntagmit einem 3,5 km langen Auftaktzeitfahren in Kigali. Speziell für unseren Kapitän Mekseb Debes

Weitere Radsportnachrichten

21.11.2025Neuer AIOCC-Chef Guillén rechnet nicht mehr mit Protesten

(rsn) – Nach der Umbenennung und Neuausrichtung des bisherigen Teams Israel – Premier Tech ist Vuelta-Direktor Javier Guillén zuversichtlich, dass es bei der kommenden Austragung der Spanien-Rund

21.11.2025Mehr als ein Feuerwehrmann: Kluge auch mit 39 noch gefragt

(rsn) - Rembe - rad-net kann auch in der Saison 2026 auf seinen routiniertesten und namhaftesten Fahrer setzen. Wie das deutsche Kontinental-Team meldete, wurde der Vertrag mit Roger Kluge um ein wei

21.11.2025Konstante Entwicklung zu einem vielseitigen Fahrer

(rsn) - In der Saison 2025 entwickelte sich Ben Felix Jochum kontinuierlich weiter. Der 21-Jährige vom Team Lotto – Kern-Haus – PSD Bank zeigte sowohl auf der Straße als auch auf der Bahn stabil

21.11.2025Steimle steigt vom Rad, auch Gregaard beendet Karriere

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

21.11.2025300 Euro Geldstrafe für pro-palästinensischen Protestierer

(rsn) – Der pro-palästinensische Demonstrant, der in Toulouse auf der Zielgeraden der 11. Etappe der Tour de France beim Kampf um den Tagessieg zwischen dem schließlich siegreichen Jonas Abrahamse

21.11.2025“Zu alt für den Zirkus?“: Wenn der Körper streikt

(rsn) - Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs is

21.11.2025Ein durchwachsenes Jahr zwischen den Welten

(rsn) - Ein Jahr voller Höhen und Tiefen liegt hinter Lucas Carstensen. Nach mehreren erfolgreichen Jahren in Asien kehrte der Sprinter 2025 nach Deutschland zurück und fuhr für das Team Storck - M

21.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

20.11.2025Aus Israel – Premier Tech wird das NSN Cycling Team

(rsn) – In den vergangenen Wochen gab es bereits Gerüchte, dass das Team Israel – Premier Tech nach einer Namensänderung und mit neuen Sponsoren in der kommenden Saison in der Schweiz lizenziert

20.11.2025Zwei Premieren, aber Enttäuschung bei der Heim-Rundfahrt

(rsn) - In seiner dritten Saison bei Tudor konnte Arthur Kluckers ein frühes Ausrufezeichen setzen. Im Februar belegte der damalige Luxemburgische Zeitfahrmeister bei der UAE Tour (2.UWT) Platz 15 im

20.11.2025WM-Dritte Pieterse: Crosspremiere 2025/26 in Namur?

(rsn) - Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) bestritt am 1. Februar im französischen Liévin ihr bisher letztes Crossrennen 2025. Damals gewann die 23-jährige Niederländerin hinter ihren beiden La

20.11.2025Ouest-France: Heulot wird Teammanager bei TotalEnergies

(rsn) – Wie die französische Zeitung Ouest-France meldet, wird sich Jean-René Bernaudeau nach 25 Jahren als Teammanager am Jahresende zurückziehen. Sein Nachfolger beim Zweitdivisionär TotalEner

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)