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24.07.2014 | (rsn) - Auch wenn die Entscheidung im Kampf um das Tour-Podium erst im Einzelzeitfahren von Périgueux übermorgen fallen wird, so ändert das nichts an der Tatsache, dass diese letzte Bergankunft der Tour de France noch einmal für ein großes Spektakel sorgen dürfte. Uns erwarten Attacken auf drei unterschiedlichen Ebenen: im Kampf um den Tagessieg, um das Bergtrikot und um die Gesamtwertung.
TagesTour - die Strecke:
Wie schon nach der 16. und 17. Etappe haben die Fahrer die Pyrenäen in den Teambussen auch gestern abend wieder verlassen, um im Tal in Pau zu übernachten. Von dort geht es heute zunächst rund 60 Kilometer lang relativ flach zum Zwischensprint in Trébons. Unterwegs stellen sich dem Peloton zwar fünf kleinere Hügel in den Weg, von denen zwei mit Bergpreisen der 3. Kategorie versehen sind (km 28 & km 56), doch diese sind im Vergleich zu den späteren Prüfungen des Tages nicht der Rede wert.
Nach dem Sprint beginnt die Straße dann allmählich anzusteigen. 13 Kilometer und 200 Höhenmeter später erreicht man in Campan die Verpflegungsstelle und noch einmal fünf Kilometer sowie 170 Höhenmeter weiter beginnt in Sainte-Marie-de-Campan offiziell der Anstieg zum Col du Tourmalet. Die folgenden 17,1 Kilometer steigen mit durchschnittlich 7,3 Prozent bis zum Souvenier Jacques Goddet auf 2.115 Metern an. Dabei ist anzumerken, dass auch vom offiziellen Anstieg die ersten fünf Kilometer noch vergleichsweise flach sind, was auch bedeutet, dass die letzten acht wiederum dauerhaft zwischen neun und zehn Steigungsprozenten pendeln.
Die Abfahrt vom Tourmalet ist mit 20 Kilometern recht lang und wird nach dem Durchqueren von Luz-Sant-Sauveur durch weitere 17 leicht abschüssige Kilometer noch künstlich verlängert. Der Weg vom Gipfel des Pyrenäenriesen bis zum Fuß des Schlussanstiegs ist insgesamt also 37 Kilometer weit. In Ayros-Arbouix beginnt dann auf 458 Metern die 13,6 Kilometer lange und im Schnitt 7,8 Prozent steile Steigung zum Tagesziel in Hautacam, das auf 1.520 Metern liegt. Die besten Gelegenheiten für einen harten Angriff bieten sich hier zwischen Kilometer sieben und drei vor dem Ziel, wenn die Straße am stärksten ansteigt. Zwischen Kilometer sechs und fünf liegt der Durchschnittswert bei beeindruckenden 11,3 Prozent!
ReTour - Tour-Historie:
Der Col du Tourmalet wurde 1910 zum ersten Mal bei der Tour de France überquert und stand seitdem 78 Mal im Programm der Frankreich-Rundfahrt - so oft wie kein anderer Berg. Die berühmteste Tourmalet-Geschichte ist sicher die seitdem in so gut wie jedem Jahr zitierte von Eugène Christophe, der sich 1913 in der Abfahrt die Gabel brach und bis ins Tal lief, um sie in einer Schmiede selbst zu reparieren.
Doch der 2.115 Meter hohe Pyrenäen-Pass war selten entscheidend im Kampf um den Gesamtsieg, da er stets unterwegs passiert wurde - ein Tagesziel lag hier 2010 zum ersten Mal, als Andy Schleck vor Alberto Contador gewann. Ganz anders als der Tourmalet kam der heutige Schlussanstieg von Hautacam erst 1994 erstmals ins Tour-Programm. 20 Jahre später sind wir daher auch erst zum vierten Mal an dem Ort, an dem Cadel Evans im Jahr 2008 erstmals in seiner Karriere das Gelbe Trikot überstreifen durfte.
Tour-Tipp - RSN-Prognose:
Egal, wie die Gesamtwertung vor dieser Etappe aussieht: Wir werden in Hautacam ein großes Spektakel erleben, denn die besten Kletterer dieser Tour wollen vor dem Zeitfahren nichts dem Zufall unterlassen und sich noch einmal ein möglichst großes Polster verschaffen oder im Kampf um die Top-Ten-Positionen Zeit gutmachen.
Übrigens: Eine Entscheidung fällt heute mit Sicherheit, nämlich die im Kampf um das Bergtrikot. Bei nur noch zwei zu ergatternden Punkten auf den Etappen 19 und 21 wird sich heute an den Bergpreisen der Ehrenkategorie auf dem Tourmalet und in Hautacam entscheiden, wer diese Sonderwertung am Ende gewinnt.
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