18. Tour-Etappe: Pau - Hautacam, 145,5 km, bergig

Ein letztes Mal durchs Gebirge

Foto zu dem Text "Ein letztes Mal durchs Gebirge"
Profil der 18. Etappe der Tour de France | Foto: A.S.O.

24.07.2014  |  (rsn) - Auch wenn die Entscheidung im Kampf um das Tour-Podium erst im Einzelzeitfahren von Périgueux übermorgen fallen wird, so ändert das nichts an der Tatsache, dass diese letzte Bergankunft der Tour de France noch einmal für ein großes Spektakel sorgen dürfte. Uns erwarten Attacken auf drei unterschiedlichen Ebenen: im Kampf um den Tagessieg, um das Bergtrikot und um die Gesamtwertung.

TagesTour - die Strecke:

Wie schon nach der 16. und 17. Etappe haben die Fahrer die Pyrenäen in den Teambussen auch gestern abend wieder verlassen, um im Tal in Pau zu übernachten. Von dort geht es heute zunächst rund 60 Kilometer lang relativ flach zum Zwischensprint in Trébons. Unterwegs stellen sich dem Peloton zwar fünf kleinere Hügel in den Weg, von denen zwei mit Bergpreisen der 3. Kategorie versehen sind (km 28 & km 56), doch diese sind im Vergleich zu den späteren Prüfungen des Tages nicht der Rede wert.

Nach dem Sprint beginnt die Straße dann allmählich anzusteigen. 13 Kilometer und 200 Höhenmeter später erreicht man in Campan die Verpflegungsstelle und noch einmal fünf Kilometer sowie 170 Höhenmeter weiter beginnt in Sainte-Marie-de-Campan offiziell der Anstieg zum Col du Tourmalet. Die folgenden 17,1 Kilometer steigen mit durchschnittlich 7,3 Prozent bis zum Souvenier Jacques Goddet auf 2.115 Metern an. Dabei ist anzumerken, dass auch vom offiziellen Anstieg die ersten fünf Kilometer noch vergleichsweise flach sind, was auch bedeutet, dass die letzten acht wiederum dauerhaft zwischen neun und zehn Steigungsprozenten pendeln.

Die Abfahrt vom Tourmalet ist mit 20 Kilometern recht lang und wird nach dem Durchqueren von Luz-Sant-Sauveur durch weitere 17 leicht abschüssige Kilometer noch künstlich verlängert. Der Weg vom Gipfel des Pyrenäenriesen bis zum Fuß des Schlussanstiegs ist insgesamt also 37 Kilometer weit. In Ayros-Arbouix beginnt dann auf 458 Metern die 13,6 Kilometer lange und im Schnitt 7,8 Prozent steile Steigung zum Tagesziel in Hautacam, das auf 1.520 Metern liegt. Die besten Gelegenheiten für einen harten Angriff bieten sich hier zwischen Kilometer sieben und drei vor dem Ziel, wenn die Straße am stärksten ansteigt. Zwischen Kilometer sechs und fünf liegt der Durchschnittswert bei beeindruckenden 11,3 Prozent!

ReTour - Tour-Historie:

Der Col du Tourmalet wurde 1910 zum ersten Mal bei der Tour de France überquert und stand seitdem 78 Mal im Programm der Frankreich-Rundfahrt - so oft wie kein anderer Berg. Die berühmteste Tourmalet-Geschichte ist sicher die seitdem in so gut wie jedem Jahr zitierte von Eugène Christophe, der sich 1913 in der Abfahrt die Gabel brach und bis ins Tal lief, um sie in einer Schmiede selbst zu reparieren.

Doch der 2.115 Meter hohe Pyrenäen-Pass war selten entscheidend im Kampf um den Gesamtsieg, da er stets unterwegs passiert wurde - ein Tagesziel lag hier 2010 zum ersten Mal, als Andy Schleck vor Alberto Contador gewann. Ganz anders als der Tourmalet kam der heutige Schlussanstieg von Hautacam erst 1994 erstmals ins Tour-Programm. 20 Jahre später sind wir daher auch erst zum vierten Mal an dem Ort, an dem Cadel Evans im Jahr 2008 erstmals in seiner Karriere das Gelbe Trikot überstreifen durfte.

Tour-Tipp - RSN-Prognose:

Egal, wie die Gesamtwertung vor dieser Etappe aussieht: Wir werden in Hautacam ein großes Spektakel erleben, denn die besten Kletterer dieser Tour wollen vor dem Zeitfahren nichts dem Zufall unterlassen und sich noch einmal ein möglichst großes Polster verschaffen oder im Kampf um die Top-Ten-Positionen Zeit gutmachen.

Übrigens: Eine Entscheidung fällt heute mit Sicherheit, nämlich die im Kampf um das Bergtrikot. Bei nur noch zwei zu ergatternden Punkten auf den Etappen 19 und 21 wird sich heute an den Bergpreisen der Ehrenkategorie auf dem Tourmalet und in Hautacam entscheiden, wer diese Sonderwertung am Ende gewinnt.

Mehr Informationen zu diesem Thema

04.12.20143,5 Millionen Zuschauer beim Grand Départ der Tour in England

(rsn) – Den Grand Départ der diesjährigen Tour de France in Großbritannien erlebten nach Angaben der Tourismus-Agentur „Welcome to Yorkshire“ 3,5 Millionen Menschen entlang der Strecke mit. A

12.11.2014Froome: Nach der Frust-Tour machte die Vuelta Mut für 2015

(rsn) – Trotz der misslungenen Titelverteidigung bei der Tour de France ist Chris Froome (Sky) mit seiner Saison 2014 alles in allem zufrieden. Und auch, wenn er nach mehreren Stürzen schon früh v

25.09.2014Cavendish möchte die Tour de France nie mehr verpassen

(rsn) – Fast drei Monate nach seinem Sturz beim Grand Départ der Tour de France spürt Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick Step) noch immer die Nachwirkungen. Der Brite hatte sich bei einem schweren

02.09.2014Keine positiven Tests bei der Tour de France

Berlin (dpa) - Alle Dopingtests der diesjährigen Tour der France waren negativ, teilte der Internationale Radsport-Verband (UCI) mit. Insgesamt wurden bei der Tour 719 Proben genommen, im Vorj

06.08.2014Denk: „Wir wollen 2015 zur Tour de France zurückkehren"

(rsn) - Nach dem erfolgreichen Debüt seiner Mannschaft bei der Tour de France äußert sich NetApp-Endura-Teammanager Ralph Denk im Interview mit radsport-news.com zu den sportlichen Zielen für den

04.08.2014Andy Schleck geht es „den Umständen entsprechend gut“

(rsn) – Knapp einen Monat nach seiner Knie-OP geht es Andy Schleck „den Umständen entsprechend gut“, wie der Trek-Profi am Rande des von Ag2R-Profi Ben Gastauer Kriteriums Gala Tour de France i

02.08.2014Gesehen und getroffen!

(rsn) - Das traf sich aber gut: Gerade wollte ich loslegen und den Radsport-News-Lesern noch ein paar Episoden meiner privaten TdF-Pyrenäen-Woche schildern, da kommt die Meldung, dass bei der Tour dÂ

29.07.2014Nibalis Tour-Sieg gibt Rückenwind für Nasarbajews Sportprojekte

(rsn) – Berlin (dpa) - Der Sieg von Vincenzo Nibali bei der Tour de France hat seinen kasachischen Geldgebern weiteren Rückenwind bei den ehrgeizigen Projekten verschafft. Großes Ziel ist der Zus

28.07.2014Majka: „Wir haben uns einen neuen Plan A ausgedacht"

Das Ergebnis kann sich sehen lassen, obwohl zunächst nichts darauf hingedeutet hatte, dass Rafal Majka auf den Bergetappen der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt zu den Hauptakteuren gehören

28.07.2014OP-QS und Tinkoff-Saxo feiern je drei Siege, Sky erlebt Desaster

(rsn) - Drei harte Wochen Tour de France liegen hinter den Fahrern. Zeit für radsport-news.com, in einer vierteiligen Reihe Bilanz zu ziehen. Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinter den Erw

28.07.2014Tour-Sieger Nibali ist Italiens neuer Sportheld

Paris (dpa) - Nach 16 Jahren haben die Italiener wieder einen Tour-de-France-Sieger. Entsprechend überschwänglich waren die Reaktionen nach dem Triumph von Vincenzo Nibali (Astana). Der neue

28.07.2014Kehrt die Tour nach Deutschland zurück?

(rsn) – Kehrt die Tour de France nach Deutschland zurück? Geht es nach Markus Lewe, Oberbürgermeister der Stadt Münster, dann definitiv ja. Das Stadtoberhaupt traf sich laut den Westfälischen Na

Weitere Radsportnachrichten

25.12.2024Kräftezehrendes Jahr mit zwei Grand Tours

(rsn) – Die Ambitionen von Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) waren vor dem Jahr 2024 berechtigter Weise groß. Denn der Österreicher konnte auf eine erfolgreichste Saison zurückblicken,

25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison

(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen

25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden

(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en

25.12.2024Meistertitel das Highlight im insgesamt bislang besten Jahr

(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea

25.12.2024Auch Colombo und vier Kollegen verlassen Q36.5

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024

(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid

(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe

24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus

(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w

24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten

(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts

24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash

(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine