--> -->
06.07.2014 | (rsn) - Nach dem Auftakt im einsamen und geschwungenen Norden der Grafschaft Yorkshire geht es nun in den bewohnteren Westen und Süden - meist aber trotzdem außerhalb der Städte. Es wird ruppiger und die Sprinter werden keine Rolle spielen, denn dieses zweite Teilstück der 101. Tour de France vergleichen viele mit Lüttich-Bastogne-Lüttich. Auch Marcel Kittel und John Degenkolb waren Ende April mit ihrem Team Giant-Shimano dort und wussten von richtig schwerem Terrain zu berichten: „Die 2. Etappe ist definitiv zu schwer für uns, die ist abartig schwer“, sagte etwa Degenkolb mit Blick auf die vielen steilen Rampen.
TagesTour - die Strecke:
Schon bald nach dem Start in York führt die Strecke am gestrigen Zielort Harrogate vorbei und kreuzt die Straßen der 1. Etappe bei Addingham kurz nach der ersten von insgesamt neun Bergwertungen der 2. bis 4. Kategorie, die diesen Tag richtig hart machen. Es geht weiter nach West-Yorkshire und schließlich zum Etappenziel in Sheffield in Süd-Yorkshire.
Unterwegs wartet bei Kilometer 143,5 der 196 Kilometer langen ständigen Berg- und Talfahrt der erste Bergpreis der 2. Kategorie dieser Tour: die Côte de Holme Moss. Der 521 Meter hohe Pass, fester Bestandteil der Tour of Britain übrigens, ist sehr ausgesetzt und entsprechend windanfällig. Nach einer steilen Abfahrt geht es über den nicht kategorisierten, aber sicher auch als Bergwertung der 3. Kategorie geeigneten Woodhead Pass, nach dem ein 34 Kilometer langes Finale wartet, das tatsächlich stark an die Ardennen erinnert.
Vier Bergpreise warten dort noch, zwei der 3. und zwei der 4. Kategorie - allesamt zwar nicht besonders lang, dafür aber knackig steil. Die Sprinter dürften hier aussortiert werden, der Scharfrichter in Sachen Etappensieg ist aber wohl erst die fünf Kilometer vor dem Ziel zu erklimmende Jenkin Road - 800 Meter mit mehr als zehn Prozent im Schnitt sowie - angeblich - einer Maximalsteigung von 30 Prozent. Die Abfahrt und auch die flachen vier Schlusskilometer sind winklig - ideal für eine mutige Attacke an diesem steilen letzten Stich.
KulTour - die Region:
Die Landschaft am zweiten Tour-Tag steht der von gestern in nichts nach und die Engländer werden die Iren mit deren Giro-Vorstellung noch übertreffen wollen: Machen Sie sich auf gelbe, grüne und weiß-rot-gepunktete Schafe gefasst, anstatt der pink eingefärbten vor zwei Monaten. Unterwegs geht es durch Holmfirth, das Fans der englischen Sitcom Last of the Summer Wine bekannt sein dürfte. Was den Fahrern sicher kein Lächeln auf die Lippen zaubern dürfte, ist der zu erwartende Regen in Kombination mit den engen Straßen und vielen kleinen Mäuerchen direkt am Straßenrand.
Der heutige Startort York verfügt über ein Eisenbahn-Museum mit über 100 Lokomotiven. Außerdem befindet sich hier mit dem Münster von York die größte gothische Kathedrale Nordeuropas. Die Stadt ist das Zentrum der englischen Schokoladen-Herstellung und verfügte über das erste „Park & Pedal“-Programm Englands - dazu machen 190 Radweg-Kilometer York ohnehin zur Fahrradstadt.
Der Zielort Sheffield war bis in die 1980er Jahre das Zentrum der englischen Stahl-Industrie - und was bis heute prägt. Sporthistorisch ist die Stadt allerdings auch durchaus interessant: Hier soll mit dem Sheffield FC im Jahr 1857 der erste Fußball-Club der Welt gegründet worden sein, außerdem ist man regelmäßig Austragungsort der Snooker-Weltmeisterschaften.
ReTour - Tour-Historie:
Sheffield und York spielen logischerweise keine Rolle in der Geschichte der Tour de France. Trotzdem ist der Zielort des heutigen Tages die Heimat einer englischen Radsport-Größe: Malcolm Elliott kommt von hier, der Gewinner der Punktewertung bei der Vuelta 1989. Er ist übrigens einer der wenigen, der die 2. Etappe herunterspielt: „Es kann sein, dass wir die überbewerten. Es ist ein bisschen, wie wenn man einen Film schaut, den ein Freund einem wärmstens empfohlen hat. Dann kann man nur enttäuscht werden“, so Elliott im Tour-Guide des englischen Cycle-Sport-Magazines.
Tour-Tipp - RSN-Prognose:
Es wird hektisch und gefährlich werden auf dem Weg nach Sheffield. Durch die vielen kleinen Anstiege müssen die Klassementfahrer ständig auf der Hut sein, um den Postabgang nicht zu verpassen. Auf den engen Straßen dürfte das aber auch zu einigen Stürzen führen. Es wäre also keine Überraschung, wenn einer der Mitfavoriten auf den Tour-Sieg heute schon all seine Podiums-Chancen begraben muss.
Das bestätigte auch indirekt Paul Voß. „Ich glaube, die 2. Etappe ist noch viel gefährlicher als die 5. Etappe“, sagte der NetApp-Endura-Fahrer zu radsport-news.com. „Hier kann es richtig kompliziert und stressig werden. Die Gegend ist wirklich unangenehm.“
In Sachen Tagessieg sollte man Lüttich-Sieger Simon Gerrans (Orica-GreenEdge) im Auge behalten. Aber weil das Ziel im Flachen liegt, könnte auch Peter Sagan (Cannondale) eine Rolle spielen, wenn er mit über die steilen Rampen kommt. Sicher scheint: Gelb trägt an diesem Abend jemand anderes als noch am Morgen.
(rsn) – Den Grand Départ der diesjährigen Tour de France in Großbritannien erlebten nach Angaben der Tourismus-Agentur „Welcome to Yorkshire“ 3,5 Millionen Menschen entlang der Strecke mit. A
12.11.2014Froome: Nach der Frust-Tour machte die Vuelta Mut für 2015(rsn) – Trotz der misslungenen Titelverteidigung bei der Tour de France ist Chris Froome (Sky) mit seiner Saison 2014 alles in allem zufrieden. Und auch, wenn er nach mehreren Stürzen schon früh v
25.09.2014Cavendish möchte die Tour de France nie mehr verpassen(rsn) – Fast drei Monate nach seinem Sturz beim Grand Départ der Tour de France spürt Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick Step) noch immer die Nachwirkungen. Der Brite hatte sich bei einem schweren
02.09.2014Keine positiven Tests bei der Tour de FranceBerlin (dpa) - Alle Dopingtests der diesjährigen Tour der France waren negativ, teilte der Internationale Radsport-Verband (UCI) mit. Insgesamt wurden bei der Tour 719 Proben genommen, im Vorj
06.08.2014Denk: „Wir wollen 2015 zur Tour de France zurückkehren"(rsn) - Nach dem erfolgreichen Debüt seiner Mannschaft bei der Tour de France äußert sich NetApp-Endura-Teammanager Ralph Denk im Interview mit radsport-news.com zu den sportlichen Zielen für den
04.08.2014Andy Schleck geht es „den Umständen entsprechend gut“(rsn) – Knapp einen Monat nach seiner Knie-OP geht es Andy Schleck „den Umständen entsprechend gut“, wie der Trek-Profi am Rande des von Ag2R-Profi Ben Gastauer Kriteriums Gala Tour de France i
02.08.2014Gesehen und getroffen!(rsn) - Das traf sich aber gut: Gerade wollte ich loslegen und den Radsport-News-Lesern noch ein paar Episoden meiner privaten TdF-Pyrenäen-Woche schildern, da kommt die Meldung, dass bei der Tour dÂ
29.07.2014Nibalis Tour-Sieg gibt Rückenwind für Nasarbajews Sportprojekte(rsn) – Berlin (dpa) - Der Sieg von Vincenzo Nibali bei der Tour de France hat seinen kasachischen Geldgebern weiteren Rückenwind bei den ehrgeizigen Projekten verschafft. Großes Ziel ist der Zus
28.07.2014Majka: „Wir haben uns einen neuen Plan A ausgedacht"Das Ergebnis kann sich sehen lassen, obwohl zunächst nichts darauf hingedeutet hatte, dass Rafal Majka auf den Bergetappen der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt zu den Hauptakteuren gehören
28.07.2014OP-QS und Tinkoff-Saxo feiern je drei Siege, Sky erlebt Desaster(rsn) - Drei harte Wochen Tour de France liegen hinter den Fahrern. Zeit für radsport-news.com, in einer vierteiligen Reihe Bilanz zu ziehen. Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinter den Erw
28.07.2014Tour-Sieger Nibali ist Italiens neuer SportheldParis (dpa) - Nach 16 Jahren haben die Italiener wieder einen Tour-de-France-Sieger. Entsprechend überschwänglich waren die Reaktionen nach dem Triumph von Vincenzo Nibali (Astana). Der neue
28.07.2014Kehrt die Tour nach Deutschland zurück?(rsn) – Kehrt die Tour de France nach Deutschland zurück? Geht es nach Markus Lewe, Oberbürgermeister der Stadt Münster, dann definitiv ja. Das Stadtoberhaupt traf sich laut den Westfälischen Na
(rsn) – Die Ambitionen von Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) waren vor dem Jahr 2024 berechtigter Weise groß. Denn der Österreicher konnte auf eine erfolgreichste Saison zurückblicken,
25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen
25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en
25.12.2024Meistertitel das Highlight im insgesamt bislang besten Jahr(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea
25.12.2024Auch Colombo und vier Kollegen verlassen Q36.5(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren
25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe
24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w
24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts
24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä