Vorschau 77. Flèche Wallone

Drei Mann thronen über allen

Foto zu dem Text "Drei Mann thronen über allen"
Philippe Gilbert (BMC) | Foto: ROTH

17.04.2013  |  (rsn) - Es ist Halbzeit der Ardennen-Woche, und da steht wie gewohnt der Wallonische Pfeil im Terminkalender. Drei Tage nach dem Amstel Gold Race und vier Tage vor Lüttich-Bastogne-Lüttich ist der „Flèche“ das Rennen, das den Spezialisten für steile Rampen am meisten entgegenkommt. Denn das Finale findet auch in diesem Jahr an der Mur de Huy statt, und anders als beim Amstel Gold Race wurde der Zielstrich hier nicht weiter nach hinten verlegt, sondern befindet sich weiterhin direkt am Ende des Schlussanstiegs. Die Fans dürfen sich also auf einen harten Kampf der Ardennen-Spezialisten und Kletterer freuen.

Die Strecke: Über 205 Kilometer quälen sich die Fahrer heute durch das hügelige Südost-Belgien. Start ist in Binche, eine Zwischenstation bildet Lüttich, zwei Mal passiert das Feld die Zielstadt Huy, ehe es zur entscheidenden Ankunft an der dortigen, bis zu 24 Prozent steilen „Mauer“ kommt. Und auch davor hat der Parcours bereits einige steile Stiche. Insgesamt stehen vor dem Finale elf klassifizerte Anstiege im Weg, die für die entsprechende Vorbelastung sorgen werden.

Nach einem weitgehend flachen ersten Drittel bildet bei Rennkilometer 79 die Côte de Naninne (2,6 Kilometer lang, 3,7 % Steigung) den Auftakt der Kletterei. Auf die Mur de Huy treffen die Profis erstmals bei Kilometer 108,5. Nach 173 Rennkilometer müssen sie den berühmten Anstieg (1,3 Km, 7,6 %) dann ein zweites Mal erklimmen, um schließlich die 32 Kilometer lange Schlussrunde in Angriff nehmen zu dürfen. Dabei warten bei Kilometer 190 und 196,5 mit Cote d’Amay (1,5 km, 6,7 %) und Cote de Villers-le-Bouillet (1,2 km, 7,5 %) zwei ideale "Abschussrampen", um schon vor dem großen Finale beim dritten Rendezvous mit der Mur eine Attacke zu lancieren.

Sollten die Favoriten im geschlossenen Feld den Schlussanstieg erreichen, so dürfte die Entscheidung wohl rund 300 Meter vor dem Ziel fallen, wenn bei kurzzeitig mehr als 20 Steigungsprozenten die einen attackieren und die anderen explodieren.

Die Favoriten: Vorjahressieger Joaquin Rodriguez (Katusha), der nach seinem Sturz beim Amstel Gold Race leicht lädiert an den Start geht, trifft auf starke Konkurrenz. Vor allem Weltmeister Philippe Gilbert (BMC) und der Amstel-Zweite Alejandro Valverde (Movistar) scheinen in Top-Form zu sein. Aber auch Alberto Contador (Saxo-Tinkoff) und Paris-Nizza-Sieger Richie Porte (Sky) wollen an der Mur triumphieren, und mancher bezieht sogar Peter Sagan (Cannondale), der ursprünglich gar nicht an einen Start in der Wallonie gedacht hatte, in die Riege der Top-Favoriten mit ein.

Zumindest in der zweiten Reihe hinter Gilbert, Valverde und Rodriguez ist Sagan sicher einzusortieren, genau wie der in diesem Frühjahr enorm starke Pole Michal Kwiatkowski (Omega Pharma – Quick-Step), Portes kolumbischer Teamkollege Sergio Henao, der Australier Simon Gerrans (Orica-GreenEdge), der Ire Daniel Martin (Garmin-Sharp), die Italiener Enrico Gasparotto (Astana), Giampaolo Caruso (Katusha) und Diego Ulissi (Lampre-Merida) sowie der Niederländer Bauke Mollema (Blanco) und der Belgier Jelle Vanendert (Lotto-Belisol). Aber auch zwei Deutsche dürfen sich berechtigte Hoffnung auf ein Top-Resultat machen: Fabian Wegmann (Garmin-Sharp) und Simon Geschke (Argos-Shimano) haben beim Amstel ihre gute Form bewiesen.

Die Teams: Ag2R, Astana, Blanco, BMC, Cannondale, Euskaltel-Euskadi, FDJ, Garmin-Sharp, Katusha, Lampre-Merida, Lotto Belisol, Movistar, Omega Pharma-Quick Step, Orica Green Edge, RadioShack-Leopard, Saxo-Tinkoff, Sky, Argos-Shimano, Vacansoleil-DCM, Colombia, Crelan-Euphony, Topsport Vlaanderen, Sojasun, IAM, Accent Jobs-Wanty

Mehr Informationen zu diesem Thema

18.04.2013BMC: Das Team war stark, Gilbert nicht

(rsn) – Viel Arbeit für nichts – so oder ähnlich dürfte das Fazit des BMC-Teams beim 77. Fléche Wallonne ausgefallen sein. Nachdem Marcus Burghardt, Dominik Nerz & Co. über Stunden hin viel g

18.04.2013Geschke: Mit der Attacke das Finale eingeläutet

(rsn) – Das bloße Ergebnis – Platz 74, 2:23 Minuten hinter dem Sieger Daniel Moreno (Katusha) – täuscht über die Art und Weise hinweg, wie sich Simon Geschke (Argos-Shimano) am Mittwoch beim

17.04.2013Kolumbien wird zur neuen Radsport-Großmacht

(rsn) – Beinahe hätte es geklappt: Als Carlos Alberto Betancur (Ag2r) an der Mur de Huy attackierte und ihm zunächst niemand folgte, sah der 23-Jährige fast schon wie der erste kolumbianische Sie

17.04.2013Contador fehlte die Kraft, Kreuziger die Explosivität

(rsn) – Alberto Contador (Saxo-Tiunkoff) muss weiter auf seinen zweiten Saisonsieg warten. Der Spanier, als einer der Favoriten in die 77. Auflage des Flèche Wallonne gegangen, musste sich nach 2

17.04.2013Martin: Aufholjagd an der Mauer von Huy

(rsn) - Nach Platz sechs im Vorjahr und Platz fünf bei Lüttich-Bastogne-Lüttich 2012 folgte für Daniel Martin (Garmin-Sharp) beim Fléche Wallonne diesmal mit Rang vier das beste Klassiker-Resulta

17.04.2013Martens: Amstel-Sturz kratzte nicht an der Form

(rsn) – Auch wenn den deutschen Startern beim 77. Fléche Wallonne kein Spitzenergebnis gelang, konnten zumindest Simon Geschke (Argos-Shimano), Marcus Burghardt (BMC) und Paul Martens (Blanco) übe

17.04.2013Ersatz-Kapitän Moreno beerbt Rodriguez

(rsn) – Daniel Moreno (Katusha) hat den 77. Fleche Wallone gewonnen. Der Spanier setzte sich an der bis zu 24 Prozent steilen Mur de Huy nach 205 Kilometern vor den Kolumbianern Sergio Henao (Sky)

16.04.2013Fléche Wallonne: Titelverteidiger Rodriguez kann starten

(rsn) – Mit Titelverteidiger Joaquin Rodriguez wird am Mittwoch der Flèche Wallonne gestartet. Der Katusha-Kapitän, der am Sonntag beim Amstel Gold Race gestürzt war, hat sich nach Auskunft seine

25.02.201377. Flèche Wallonne: Wildcards für IAM und Colombia

(rsn) – Auch beim Flèche Wallonne werden 25 Teams am Start stehen. Die Besetzung ist bis auf zwei Ausnahmen identisch mit der bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, wie der Organisator ASO am Montag melde

Weitere Radsportnachrichten

01.04.2025Red Bull verzichtet bei Dwars door Vlaanderen auf Lazkano

(rsn) – Die im Winter runderneuerte Klassikerfraktion von Red Bull – Bora – hansgrohe kommt einfach nicht in Schwung. Stellvertretend dafür steht der mit vielen Vorschlusslorbeeren zu den Raubl

01.04.2025Pedersen auch bei der Ronde-Generalprobe nicht zu stoppen?

(rsn) – Als es beim letztjährigen Dwars door Vlaanderen knapp 70 Kilometer vor dem Ziel zu einem Massensturz kam, verletzten sich mit Wout van Aert (Visma-Lease a Bike), Mads Pedersen, Jasper Stuyv

01.04.2025CIC-Mont Ventoux muss wie bereits im Vorjahr abgesagt werden

(rsn) – Zum zweiten Mal in Folge wird die CIC-Mont Ventoux (1.1) nicht stattfinden können. Bereits im Januar hatten die Organisatoren des französischen Eintagesrennens mit Ziel am legendären Mont

01.04.2025Buchmann liegt im Plan, aber zur Topform fehlt noch ein Stück

(rsn) – Auf Platz 22 beendete Emanuel Buchmann seine Premiere bei der Katalonien-Rundfahrt. Damit befand sich der Cofidis-Neuzugang in guter Gesellschaft zwischen den beiden Visma-Routiniers Wilco K

31.03.2025Tudor auch zum Giro, Q36.5 gibt sein Grand-Tour-Debüt

(rsn) – Kurz nach der Entscheidung des Radsportweltverbands UCI, dass die Veranstalter in der großen Landesrundfahrten in diesem Jahr jeweils drei statt zwei Wildcards verteilen dürfen, hat am Mon

31.03.2025“Großvater“ Kristoff landete fast nochmal auf dem Podium

(rsn) – Zwei Monumente konnte Alexander Kristoff (Uno-X Mobility) in seiner Karriere schon gewinnen, aber auch bei Gent-Wevelgem in Flanders Fields war der mittlerweile 37-jährige Norweger schon e

31.03.2025Jakobsen muss unters Messer und steht vor langer Zwangspause

(rsn) – Spätestens nach der Saison 2022 schien der Horror-Sturz von Fabio Jakobsen (Picnic - PoostNL) aus der Polen-Rundfahrt aus dem Jahr 2020 endgültig vergessen, der heute 28-Jährige fuhr mit

31.03.2025Tudor, TotalEnergies und Uno-X bekommen die Tour-Wildcards 2025

(rsn) – Kaum hat die UCI die Bestätigung einer möglichen dritten Wildcard für die Grand Tours im Jahr 2025 bekanntgegeben, ist auch die ASO als Veranstalterin der Tour de France nun bereits vorge

31.03.2025Wiebes‘ unglaubliche Statistiken: Die Zahlen hinter der “100“

(rsn) – Ihren ersten UCI-Sieg feierte Lorena Wiebes im Jahr 2018. Das war damals im Mai beim Dorpenomloop in Aalburg, einem Rennen, das heute nicht mehr ausgetragen wird. Damals war sie 19 Jahre alt

31.03.2025UCI bestätigt Erweiterung der Grand-Tour-Pelotons auf 23 Teams

(rsn) – Nachdem sich das Professional Cycling Council (PCC) bereits für ein zusätzliches 23. Team bei den Grand Tours ausgesprochen hatte, hat nun auch das UCI Management Komitee die Entscheidung

31.03.2025Kool schafft bei Gent-Wevelgem den Befreiungsschlag

(rsn) – Auch wenn die Weltklasse-Sprinterin Charlotte Kool (Picnic – PostNL) beim überlegenen Sieg von Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) bei Gent-Wevelgem (1.UWT) chancenlos aussah, war die 25-

31.03.2025Keßler holt dritten Platz auf Schlussetappe der Olympia´s Tour

(rsn) - Für die Teams Lotto – Kern Haus – PSD Bank und Rembe – rad-net ist mit unterschiedlichen Gefühlen eine insgesamt erfolgreiche Olympia´s Tour zu Ende gegangen und Run & Race - Wibatech

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine