Titelverteidiger gewinnt 101. Scheldeprijs

Kittel schlägt Cavendish

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Marcel Kittel (Argos-Shimano) gewinnt den 101. Scheldeprijs. | Foto: ROTH

03.04.2013  |  (rsn) – Marcel Kittel (Argos-Shimano) ist beim Scheldeprijs (1.HC) die Titelverteidigung gelungen. Der 24 Jahre alte Erfurter, zuletzt noch durch die Folgen einer Grippe geschwächt, schlug am Mittwoch bei der 101. Auflage des Sprinterklassikers durch Belgien nach 204 Kilometer den dreifachen Scheldeprijs-Gewinner Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick-Step) und feierte seinen dritten Saisonsieg.

„Ich war sehr fokussiert auf den heutigen Tag und es ist einfach genial, hier wieder zu gewinnen”, freute sich Kittel, der bei den Drei Tagen von De Panne noch hinter der Sprinter-Konkurrenz her gefahren war. „Ich war froh, dass mich Tom Veelers noch nach vorne bringen konnte. Auf den letzten 250 Metern habe ich dann auf der linken Seite Vollgas gegeben. Es gab ein bisschen Gegenwind, aber ich war in der Lage, das durchzuziehen.”

Cavendish, der seinen vierten Sieg in Schoten anvisiert hatte, war nach dem Rennen sauer, da sein Sprintzug im Finale aus der Spur gekommen war. „200 Meter vor dem Ziel habe ich etwa von Position 20 den Sprint angezogen. Wir sind den ganzen Tag so gut gefahren – aber den letzten Kilometer dann nicht mehr“, schimpfte der 27-Jährige.

Platz drei ging in einem chaotischen Zielsprint im Antwerpener Vorort Schoten an den Niederländer Barry Markus (Vacansoleil-DCM). Vierter wurde der Italiener Andrea Guardini (Astana), gefolgt vom Norweger Alexander Kristoff (Katusha) und dem US-Amerikaner Tyler Farrar (Garmin-Sharp), dem Sieger von 2011.

Auf den Plätzen sieben bis zehn folgten der Belgier Kenny Dehaes (Lotto Belisol), der Niederländer Theo Bos (Blanco), der Franzose Romain Feillu (Vacansoelil-DCM) sowie Dehaes’ Landsmann Michael Van Staeyen (Topsport Vlaanderen).

Beim Start in Antwerpen hatte Cavendish noch die größte Aufmerksamkeit auf sich gezogen - schließlich hätte der beste Sprinter der Welt mit einem Sieg sich zum alleinigen Rekordhalter empor geschwungen. Hinter Kittels Verfassung stand dagegen ein Fragezeichen, war der Thüringer doch nach Paris-Nizza von einer Grippe heimgesucht worden.

Bei kaltem Gegenwind formierten sich schon früh neun Fahrer zur ersten Ausreißergruppe. Grégory Rast (RadioShack-Leopard), Matthew Brammeier, Mart Ojavee (beide Champion System), Jacobus Venter (MTN-Qhubeka), Kenneth Van Bilsen (Topsport Vlaanderen-Baloise), Stefano Borchi (Vini Fantini-Selle Italia), Arman Kamyshev (Astana), Christopher Juul Jensen (Saxo Bank) sowie Koen Barbe (Crelan-Euphony) wurden aber vom Feld kompromisslos gejagt und bereits 85 Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt.

Bei zahlreichen Windkantenattacken kam es zu diversen Stürzen, prominenteste Opfer waren Fabian Cancellara (RadioShack Leopard) und Bernard Eisel (Sky). Der Gewinner der Flandern-Rundfahrt kam etwa bei der Hälfte des Rennens zu Fall, kämpfte sich aber bis ins Ziel durch. Später wurde bekannt, dass sich Cancellara an der Hüfte eine Prellung zugezogen hat, sein Start bei Paris-Roubaix ist wohl nicht in Gefahr.

Die zweite Rennhälfte dominierte dann in erster Linie Cavendishs Team, das sich mit zeitweise sieben Mann an die Spitze des Feldes setzte, zu dem auch wieder zwei abgehängte Gruppen aufschließen konnte, nachdem das Tempo etwas nachgelassen hatte.

Die sich bietende Chance nutzten prompt Sven Vandousselaere (Topsport Vlaanderen-Baloise), Brammeier sowie Borchi, die schon in der ersten Fluchtgruppe mitgemischt hatten. Als es auf die drei Zielrunden à 16,5 Kilometer ging, hatte das Trio sich einen Vorsprung von rund drei Minuten erarbeitet – nicht genug, wie sich schon auf der vorletzten Runde herausstellen sollte.

Auf den letzten Kilometern hielten Argos-Shimano, Omega Pharma-Quick-Step und Lotto-Belisol das Feld zusammen, um den Massensprint zu erzwingen. Als es auf den letzten Kilometer ging, versuchten Kittels Helfer und das Lotto-Team Sprintzüge aufzubauen, ein Vorhaben, dass sich schnell zerschlug. In einem für den Scheldeprijs typisch wilden Zielsprint setzte sich dann schließlich Kittel souverän durch.

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