Euskaltel-Kapitän verteidigt erneut Armstrong

Samuel Sánchez: Tour oder Giro und Vuelta?

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Samuel Sanchez kennt seinen Kalender für 2013 noch nicht | Foto: ROTH

30.11.2012  |  (rsn) – Samuel Sánchez ist der dienstälteste Fahrer des Teams Euskaltel-Euskadi, das nächste Saison zum ersten Mal in seiner Geschichte Fahrer unter Vertrag hat, die nicht im Baskenland geboren wurden oder ihre Radsportkarriere im Baskenland gestartet haben.

Der Asturier, der unter die zweite Kategorie fällt, ist der unumstrittene Kapitän  und bestreitet 2013 schon seine 14. Saison im orangefarbenen Trikot. In dieser Saison hatte Sánchez oftmals  Sturzpech, das ihn unter anderem daran hinderte, die Tour de France bis zum Ende zu fahren.


„Natürlich würde ich gerne den schlechten Geschmack, den bei mir die diesjährige Tour de France hinterlassen hat, aus meinem Mund bekommen, aber es kann auch sein, dass ich nächstes Jahr zwei große Landesrundfahrten fahre“, sagte Sánchez während der Zusammenkunft seines Teams in Derio (Vizcaya) zu Biciciclismo. In diesem Fall ist es wahrscheinlicher, dass er den Giro d'Italia und die Vuelta a España fahren wird.

Der Olympiasieger von Peking 2008, der im Februar 35 Jahre alt wird, hat noch einen Dreijahresvertrag bei Euskaltel und er würde gerne sogar „bis zu den Olympischen Spielen von Río de Janeiro fahren, auch wenn ich dann schon 38 wäre. Aber Winokurow hat kurz vor seinem 39. Geburtstag noch die Goldmedaille gewonnen, also warum sollte es für mich nicht möglich sein?“, fragte Sánchez.

Seine Ziele für die nähere Zukunft steckt er jedoch – ohne schon seinen vollständigen Kalender zu kennen – mit der Baskenland-Rundfahrt, seinem „Glücksbringerrennen“, und dem „Amstel Gold Race sowie Lüttich-Bastogne-Lüttich. „Beim Flèche Wallonne war ich schon zwei Mal auf dem Podium. Das Amstel Gold Race gefällt mir sehr gut, aber ich hatte immer Pech und war nie vorne mit dabei, und Lüttich-Bastogne-Lüttich würde ich gerne mal auf dem Podium beenden.“

Die Veränderungen in seinem Rennstall beurteilt Sánchez positiv. „Das Team hat sich zwar verändert, aber alles, was Verbesserung bringt, ist doch toll. Wenn wir mit nur baskischen Fahrern kein WorldTour Team sein können, ist es logisch, dass man Fahrer von außerhalb verpflichtet“, so der Allrounder, zu dessen neuen Teamkollegen auch die beiden Deutschen André Schulze und Steffen Radochla gehören.

In die Kritik geraten ist der Spanier durch seine Aussagen zum Fall Armstrong.
„Es geht nicht darum, ob Armstrong gedopt hat oder nicht, sondern um die Art und Weise, wie er verurteilt wurde: aufgrund von Zeugenaussagen. Man stelle sich nur mal vor, dass in zehn Jahren ein Fahrer ankommt und sagt, er habe gesehen, dass ich während der Olympischen Spiele in Peking gedopt hätte, und dann wird mir einfach so die Medaille aberkannt, ohne zu hinterfragen oder ohne Beweise zu haben, ob es wirklich so war“, versuchte sich Sánchez in einer neuen Erklärung.

„Man sollte Armstrong jetzt in Ruhe lassen und nicht nur das Negative sehen, sondern auch das Positive, seinen Kampf gegen den Krebs und die Hoffnung, die er vielen Leuten gegeben hat“, forderte der Spanier, genauso wie „die Zeugen, die sich erst die Taschen gefüllt haben, um dann gegen den Menschen auszusagen, der sie zu Millionären gemacht hat, die sollten das Geld zurückgeben und es dem Kampf gegen Doping zur Verfügung stellen, wenn sie diesen Sport so sehr lieben. Das ist meine Meinung“, schloss Sánchez.

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