Evans und Nibali zeigen sich kämpferisch

Wiggins dominiert - was macht die Konkurrenz?

Foto zu dem Text "Wiggins dominiert - was macht die Konkurrenz?"
Bradley Wiggins (Sky) strahlt nach seinem Zeitfahrsieg auf der 9. Etappe. | Foto: ROTH

10.07.2012  |  Macon (dapd) - Wann immer Jan Ullrich in der ersten Woche einer Tour de France bereits viel Zeit auf seinen Rivalen Lance Armstrong verloren hatte, flüchtete er sich in diesen einen Satz. "Bis Paris ist es noch weit." Ende der Diskussion. Bei der 99. Auflage der Frankreich-Rundfahrt, die sich am Dienstag mit dem ersten Ruhetag eine kleine Atempause gönnte, kommen solche Worte vom Mann im Gelben Trikot. Immer wieder betonte Bradley Wiggins (Sky), dass das Rennen noch lange nicht vorbei sei.

Die Konkurrenz dürfte sich angesichts der bisherigen Überlegenheit des langen Briten - der zudem auf ein formidables Team bauen kann - allerdings kaum noch Hoffnung machen. Für Titelverteidiger Cadel Evans (BMC), den Italiener Vincenzo Nibali (Liquigas-Cannondale) oder den Russen Denis Mentschow (Katusha) dürfte es nur noch um Platz zwei gehen. Wenn überhaupt, denn Wiggins' Teamkollege Christopher Froome erwies sich bisher als seinem Kapitän mindestens ebenbürtig. Ein großteil seines Rückstands in der Gesamtwertung resultiert bezeichnenderweise aus einem Defekt auf der 1. Etappe. Ein britischer Doppelsieg in Paris ist nicht unwahrscheinlich.

Evans und Co. richteten den Blick an diesem herrlich sonnigen Montag im Burgund in Richtung Osten, wo am Horizont bereits die ersten hohen Berge dieser Tour auszumachen waren. "Es ist immer dasselbe. Kämpfe bis zum Ende und gebe nicht auf", sagte der Australier. Evans räumte allerdings ein, dass die Tour für ihn bisher nicht optimal gelaufen sei. Zwar liegt er in der Gesamtwertung auf Platz zwei, von Wiggins trennen ihn jedoch bereits 1:53 Minuten.

So bemüht auch der BMC-Kapitän eine Version des berühmten Ullrich-Satzes. "Es ist noch ein langes Rennen bis Paris." Und sein Teammanager Jim Ochowicz reagierte auf die Frage, ob Evans überhaupt noch eine Chance habe, bereits leicht genervt: "Er ist kein Amateur. Er ist ein Profi. Er ist schon seit vielen Jahren dabei und er ist bereit für die Herausforderung."

Hoffnung schöpfen sie bei BMC und bei Liquigas-Cannondale vor allem aus der Tatsache, dass bisher noch keine Hochgebirgsetappe auf dem Programm stand. Der Schlussanstieg bei der ersten Bergankunft am Samstag in La Planche des Belles Filles war zwar steil, aber eben nur knapp sechs Kilometer lang. Bereits am Mittwoch wartet im französischen Teil des Jura mit dem Col du Grand Colombier ein echter Gradmesser. Das Ungetüm ist 17 Kilometer lang und bis zu 20 Prozent steil.

Am Donnerstag kommt es schließlich zum Showdown in den Alpen, wenn auf dem Weg zur Bergankunft in La Troussiere der Col de la Madeleine und der Col de la Croix de Fer - über die schwere Seite von La Chambre aus - überquert werden müssen. "Sky war sehr gut bisher, aber es gibt noch viele Bergetappen", zeigte sich Nibali demonstrativ optimistisch. Der 27 Jahre alte Italiener hofft dabei auf eine Allianz mit Evans gegen die Übermacht von Sky. "Evans muss angreifen und ich ebenso. Das Terrain ist da, wir schauen von Tag zu Tag", sagte der Vuelta-Sieger von 2010. Am Sonntag will Nibali sogar eine kleine Schwäche bei Sky ausgemacht haben, als das Team an einem leichten Anstieg kurz vor dem Ziel zerfiel. Einen Tag später nahm ihm Wiggins im Zeitfahren dann über zwei Minuten ab.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.12.2013Die Queen schlägt Wiggins zum Ritter

London (dpa) - Bradley Wiggins ist im Londoner Buckingham-Palast von der Queen zum Ritter geschlagen worden. Zum Jahresbeginn war die jetzt vollzogene Zeremonie angekündigt worden. Deshal

29.11.2013Wiggins zahlte Froomes Tour-Präme mit einem Jahr Verspätung

(rsn) – Das Verhältnis zwischen Chris Froome und Bradley Wiggins gilt gelinde gesagt als nicht ganz spannungsfrei. Das belegt auch eine Episode aus dem neuesten Buch des britischen Journalisten Dav

17.12.2012Wiggins zur BBC Sports Personality of the Year gewählt

(rsn) – Bradley Wiggins (Sky) hat den prestigeträchtigsten Auszeichnung im britischen Sport gewonnen. Der Gewinner der diesjährigen Tour de France ist zur BBC Sports Personality of the Year gewäh

07.12.2012Wollte Wiggins die Tour verlassen?

(rsn) – Überraschende Offenbarung im Team Sky! Angeblich wollte Bradley Wiggins nachdem er ausgerechnet von seinem Teamkollegen Christoper Froome auf der 11. Etappe im Anstieg nach La Toussuire att

13.09.2012Hollywood will Wiggins´ Leben verfilmen

(rsn) – Die Geschichte des britischen Tour-de-France-Siegers Bradley Wiggins (Sky) könnte schon bald in einem Hollywood-Film festgehalten werden. Laut „Daily Express“ gibt es Pläne, das Leben

17.08.2012Alle weiteren Tour-Tests negativ

(rsn) – Fränk Schleck (RadioShack-Nissan) bleibt der einzige Fahrer, der bei der Tour de France 2012 positiv getestet worden ist. Wie der Radsport-Weltverband UCI am Nachmittag mitteilte, seien all

29.07.2012Greipels Gold-Traum geplatzt

(rsn) – Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt! „Ich bin schon enttäuscht, hatte mit mehr gerechnet. Im Finale lief das Rennen ganz anders als gedacht“, klagte Patrick Moster, der

28.07.2012Arndt & Co. zählen zu den Medaillen-Kandidatinnen

(rsn) – Im Olympischen Straßenrennen der Frauen zählen die deutschen Starterinnen zu den großen Medaillen-Kandidatinnen. 24 Stunden vor dem Start hat der Bund Deutscher Radfahrer sein endgültige

26.07.2012Hondo: Blitz-Comeback nach schwerem Tour-Sturz

(rsn) - Drei Tage nach seinem schweren Sturz auf der Abschlussetappe der Tour de France saß Danilo Hondo (Lampre-ISD) schon wieder im Rennsattel. Bei der Tour de Neuss belegte der 38-Jährige den vie

26.07.2012Gretsch: "Das hat Hunger auf mehr gemacht"

(rsn) – Bei seiner ersten Tour de France wusste Patrick Gretsch (Argos-Shimano) nicht nur in seiner Spezialdisziplin, dem Zeitfahren, zu überzeugen. Der 25 Jahre alte Erfurter mit Wohnsitz im Schwe

25.07.2012Christian Knees: "Der größte Moment meiner Karriere"

(rsn) – Bei seiner siebten Tour-Teilnahme hat Christian Knees (Sky) den vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere erreicht. Der 31 Jahre alte Rheinbacher trug seinen Teil dazu bei, dass sein Kapitän

25.07.2012Greipel schlägt Sagan in Stiphout

(rsn) - Wie jedes Jahr starten die Stars der Tour de France direkt im Anschluss  bei kleinen Rennen und Kriterien und zeigen sich ihren Fans hautnah. Für die Fahrer lohnt es sich ebenfalls, da sie m

Weitere Radsportnachrichten

04.06.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

04.06.2025Tritt Almeida bei der Tour de Suisse in die Fußstapfen von Yates?

(rsn) – Das am 8. Juni beginnende 77. Critérium du Dauphiné kann mit dem letztjährigen Tour-de-Franc-Podium Tadej PoGacar (UAE – Emirates- XRG), Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Re

04.06.2025Vingegaard: “Muss besser sein als vor zwei Jahren“

(rsn) – Sowohl im vergangenen Jahr als auch in dieser Saison wurde Jonas Vingegaards Vorbereitung auf die Tour de France durch Stürze kräftig aus dem Tritt gebracht. Doch konnte der Kapitän von V

04.06.2025Bauhaus kommt nicht mehr an Groenewegen vorbei

(rsn) - Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) hat zum Auftakt der 31. Slowenien-Rundfahrt (2.Pro) knapp seinen ersten Saisonsieg verpasst. Der 30-jährige Kölner musste sich auf der 1. Etappe über 168,

04.06.2025Kanter: “Das war mein bisher erfolgreichster Giro“

(rsn) – Nach seinem vierten Giro d’Italia gönnte sich Max Kanter noch einen Tag “Sightseeing“ in der “Ewigen Stadt“. Am Sonntag hatte der XDS-Astana-Sprinter in Rom auf der abschließende

03.06.2025Kudus gibt in Slowenien Comeback nach vier Monaten

(rsn) - Merhawi Kudus wird am Mittwoch bei der Tour of Slovenia (2.Pro) ins Peloton zurückkehren. Der Eritreer, der am 2. Februar beim Grand Prix La Marseillaise in einer Abfahrt schwer gestürzt war

03.06.2025Evenepoel-Coach sieht seinen Schützling stärker als vor einem Jahr

(rsn) – Remco Evenepoel ist Anfang Juni 2025 vor seinem Start beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) am kommenden Sonntag besser in Form, als Anfang Juni 2024. Das hat sein Trainer Koen Pelgrim in ein

03.06.2025Belgien schickt komplette Delegation zur WM nach Ruanda

(rsn) - Der Belgische Radsportverband wird an den Straßen-Weltmeisterschaften vom 20. bis 29. September in Ruanda in allen Kategorien - von Junioren und Juniorinnen über die U23 bis zur Elite - teil

03.06.2025Bauhaus in Slowenien Road Captain und Sprinter zugleich

(rsn) –18 Tage nach seinem krankheitsbedingten Ausscheiden bei der Ungarn-Rundfahrt (2.Pro) kehrt Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) am Mittwoch ins Renngeschehen zurück und will bei der fünftägig

03.06.2025Groenewegen und Großschartner die Favoriten für Sprint und Berg

(rsn) – Mit der Tour of Slovenia (2.Pro) beginnt am Mittwoch die erste der verschiedenen ´Vorbereitungs-Rundfahrten´ für die Tour de France. Das fünftägige Event, das bislang Mitte Juni ausgetr

03.06.2025Jakobsen hofft nur noch ganz leise auf den Tour-Start

(rsn) – Fabio Jakobsen (Picnic – PostNL) ist seit knapp zwei Wochen wieder auf dem Rad unterwegs und trainiert – zuletzt auch auf Teneriffa. Doch ob der 28-jährigen Niederländer, der Ende Mär

03.06.2025Gee: “Toll, dass es noch viel Verbesserungspotential gibt“

(rsn) – Zwei Jahre nachdem er als Ausreißerkönig mit vier zweiten Etappenplätzen zum Shootingstar des Giro d´Italia 2023 geworden ist, hat Derek Gee (Israel – Premier Tech) bei seiner zweiten

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Cameroun (2.2, CMR)
  • Tour of Lithuania (2.2, LTU)
  • Ronde de l`Oise (2.2, FRA)
  • Tour of Malopolska (2.2, POL)
  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)
  • Tour of Slovenia (2.Pro, SLO)