Sturzserie demoralisiert den Garmin-Sprinter

Farrar: Zur falschen Zeit am falschen Ort

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Tyler Farrar (Garmin-Sharp) stürzte auch auf der 5. Tour-Etappe. | Foto: ROTH

06.07.2012  |  (rsn) – Als Tyler Farrar (Garmin-Sharp) am Donnerstag nach der 5. Etappe der Tour de France aus zahlreichen Wunden blutend den Bus des niederländischen Argos-Shimano-Teams entern wollte, brach sich wohl der im Laufe eines ganzen Jahres angesammelte Frust beim US-Amerikaner Bahn.

Denn der Garmin-Sprinter wartet seit seinem Sieg auf der 5. Etappe der Tour de France 2011 auf einem Einzelerfolg. Bei der 99. Frankreich-Rundfahrt landete Farrar bisher nur auf dem Asphalt statt auf dem Podium. Nur einmal konnte der 28-Jährige bisher in die Sprintentscheidung eingreifen: Auf der 2. Etappe wurde er Zehnter, nachdem er auch da mehrfach ausgebremst worden war.

Im Finale der gestrigen Etappe lieferte sich der Garmin-Sprinter knapp drei Kilometer vor dem Ziel eine Rangelei mit dem Niederländer Tom Veelers, der bei Argos-Shimano nunmehr die Rolle von Marcel Kittel übernommen hat. Die beiden stießen mehrfach mit den Schultern gegeneinander, bis Farrar die Kontrolle über sein Rad verlor und zu Fall kam. Mit mehr als vier Minuten Rückstand rollte der US-Amerikaner völlig konsterniert über die Ziellinie und stiefelte sogleich zum Argos-Bus, der direkt neben dem von Garmin stand.

Erst im letzten Moment konnten Betreuer der beiden Teams – darunter auch Garmin-Teamchef Jonathan Vaughters - Farrer vom Einstieg zurückziehen. Der ließ sich dann auch ohne Widerstand wieder zurück zu seinen Leuten führen, murmelte dabei nur „,dass man so etwas nicht macht“. Bei dem Sturz zog sich der zweifache Gewinner der Hamburg Cyclassics Prellungen am Ellbogen und am Gesäß sowie massive Hautabschürfungen zu.

Garmin-Sportdirektor Alan Peiper wusste nach der Etappe nicht, ob sein Kapitän das Rennen würde fortsetzen können. „Es ging ihm schon vergangene Nacht schlecht, es dürfte also schwierig werden. Er ist ein harter Bursche, aber so was ist für die meisten einfach zuviel“, erklärte der Australier. „Selbst wenn nichts gebrochen ist, weiß ich nicht, wie es um seine Moral bestellt ist. Er hat in den vergangenen Monaten schon so viele Rückschläge einstecken müssen. Er macht gerade eine schwere Zeit durch.“

Mit einer Erklärung für Farrars schwarze Serie tat sich Peiper schwer. „Es ist reines Pech und er ist zur falschen Zeit am falschen Ort“, sagte er zu cyclingnews.com. „Wenn die Dinge nicht so laufen, wie du dir das vorstellst, dann versucht man es mit zuviel Macht und begeht Fehler.“

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