69. Türkei-Rundfahrt: Gabrovski bleibt vorn

Di Corrado als Ausreißer zum ersten Profisieg

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Andrea Di Corrado (Colnago-CSF) gewinnt die 5. Etappe der 69. Türkei-Rundfahrt 2010 | Foto: ROTH

26.04.2012  |  (rsn) - Die 5. Etappe der 69. Türkei-Rundfahrt wurde zu einer Angelegenheit für die Ausreißer. Nach 170 Kilometern von Marmaris nach Turgutreis feierte Andrea Di Corrado (Colnago-CSF) seinen ersten Sieg als Profi. Der 23 Jahre alte Italiener aus der Nähe von Bergamo attackierte neun Kilometer vor dem Ziel im letzten Anstieg des Tages seine fünf Begleiter, mit denen er sich schon früh im Rennen abgesetzt hatte, und bescherte als Solist seinem Team den vierten Sieg in der laufenden Saison.

Den Sprint der Verfolger entschied 40 Sekunden hinter Di Corrado der Däne Jonas Aaen Jorgensen (Saxo Bank) vor dem Franzosen Jérôme Cousin (Europcar) und Di Corrados Landsmann Alfredo Balloni (Farnese Vini) für sich. Die Plätze fünf und sechs gingen an den Franzosen Sebastien Duret (Bretagne Schuller) und den Kasachen Dmitriy Gruzdev (Astana).

1:27 Minuten hinter dem Tagessieger sicherte sich der Italiener Matteo Pelucchi (Europcar) im Sprint des Feldes, das zeitweise 15 Minuten hinter den Ausreißern lag, noch den siebten Platz vor dem Russen Alexey Tsatevitch (Katusha) und seinem tunesischen Teamkollegen Rafaa Chtioui. Bester deutscher Fahrer war Robert Förster (United Healthcare) auf Rang 12.

Keine Änderungen gab es an der Spitze der Gesamtwertung. Der Bulgare Ivailo Gabrovski (Konya Torku) verteidigte souverän sein türkisfarbenes Trikot und führt weiter deutlich vor dem Kasachen Alexandr Dyachenko (Astana/1:33) und seinem Landsmann Danail Andonov Petrov (Caja Rural/+1:38).

Am fünften Tag der 69. Presidential Cycling Tour Of Turkey bildete sich schon früh die Gruppe des Tages. War es bisher den Sprintermannschaften – mit Ausnahme der Königsetappe – allerdings immer noch gelungen, eine Sprintankunft zu erzwingen, standen diesmal schon früh im Rennen die Aussichten auf eine Massenankunft schlecht – zu lange ließ das Feld die Zügel schleifen.

Der Kasache Dmitriy Gruzdev (Astana), der Däne Jonas Aaen Jorgensen (Saxo Bank), die beiden Italiener Andrea Di Corrado (Colnago-CSF), Alfredo Balloni (Farnese Vini) sowie das französische Duo Sebastien Duret (Bretagne-Schuller) und Jérôme Cousin (Europcar) lösten sich nach der ersten Bergwertung (km 10) aus dem Feld, das sofort danach die Zügel schleifen ließ, so dass der Vorsprung der Ausreißer auf bis zu 15 Minuten anwuchs.

Zu diesem Zeitpunkt war Gabrovski sein türkisfarbenes Führungstrikot an Duret los, der mit 5:17 Minuten Rückstand auf Rang 24 des Gesamtklassements bestplatzierter Fahrer der Spitzengruppe war. Die beiden türkischen Mannschaften Konya und Salcano übernahmen zunächst zwar die Tempoarbeit im Feld, doch selbst als sich andere Mannschaften wie Caja Rural oder Utensilnord sich an der Verfolgung beteiligten, wurde der Rückstand nur langsam geringer. 50 Kilometer vor dem Ziel betrug der Abstand zwischen Spitze und Feld noch immer rund elf Minuten, 20 Kilometer später waren es knapp sieben Minuten.

Zu spät – nämlich erst auf den letzten 25 Kilometern - spannten sich erstmals auch Marcel Kittels Argos-Shimano-Team und die Helfer von André Greipel (Lotto Belisol) vor das Feld, das 20 Kilometer vor Ziel noch vier Minuten an Rückstand aufwies. Damit hatte Gabrovski sein türkisfarbenes Trikot wieder sicher, aber klar war auch, dass sich der Kampf um den Tagessieg zwischen den sechs Ausreißern entscheiden würde.

15 Kilometer vor dem Ziel attackierte Jörgensen an einer kleinen Steigung aus der Spitzengruppe heraus, doch seine Begleiter kamen schnell wieder an den Dänen heran. Kurz darauf versuchte es Balloni, gegen den Cousin eine Konterattacke setzte, die der Italiener nicht mehr parieren konnte. Aber auch Cousin war kurz darauf wieder gestellt. Im letzten Anstieg des Tages griff schließlich Di Corrado an und ließ seine Begleiter stehen. Die letzten neun Kilometer nahm der neue Spitzenreiter mit 2:30 Minuten auf das Feld in Angriff und fuhr letztlich einen souveränen Sieg ein.

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