Tirreno-Adriatico: Cancellara im Zeitfahren der Schnellste

Nibali zieht noch an Kreuziger und Horner vorbei

Foto zu dem Text "Nibali zieht noch an Kreuziger und Horner vorbei"
Vincenzo Nibali (Liquigas-Cannondale) hat die 47. Auflage von Tirereno-Adriatico gewonnen. | Foto: ROTH

13.03.2012  |  (rsn) – Vincenzo Nibali (Liquigas-Cannondale) hat beim 47. Tirereno-Adriatico seine Aufholjagd gekrönt: Als Neunter des abschließenden Zeitfahrens von San Benedetto del Tronto verdrängte der 27 Jahre alte Italiener noch den US-Amerikaner Chris Horner (RadioShack-Nissan) von der Spitze der Gesamtwertung und feierte seinen ersten Sieg in einem Mehretappenrennen seit der Vuelta 2010 und der dritte Erfolg im Jahr 2012. Die Etappe gewann souverän der vierfache Zeitfahrweltmeister Fabian Cancellara (RadioShack-Nissan)

Der 40-jährige Horner, der mit sechs Sekunden Vorsprung auf Nibali ins Rennen gegangen war, hatte in der Endabrechnung 14 Sekunden Rückstand auf Nibali. Gesamtdritter wurde der Tscheche Roman Kreuziger (Astana/+0:26), der ein schwaches Zeitfahren absolvierte.

Auf den Plätzen vier bis sechs folgten der Italiener Rinaldo Nocentini (Ag2r/+0:53), der Niederländer Johnny Hoogerland (Vacansoleil/ +1:00) und der Spanier Joaquin Rodriguez (Katusha/+1:16). Nur Platz sieben bleib dem Italiener Michele Scarponi (Lampre-ISD+1:16), der in den vergangenen drei Jahren die Plätze eins, zwei und drei belegt hatte.

„Ich bin sehr glücklich. Ich habe mich am Morgen gut gefühlt und war zuversichtlich”, sagte Nibali in einer ersten Reaktion zu RAI Sport. „Diese Saison hatte ich viel mehr Rennen in den Beinen als andere Fahrer hier bei Tirreno-Adriatico, und das Team hat perfekt gearbeitet.”

Horner, der in Italien sein erstes Rennen bestritt, seit er sich bei einem Sturz während der Tour de France 2011 schwer verletzt hatte, war mit dem Ergebnis hochzufrieden. „Es war eine fantastische Woche. Das Team hat ein tolles Zeitfahren hingelegt und mir den Weg ins Blaue Trikot bereitet, dass ich einige Tage verteidigen konnte“, erklärte der Routinier. „Ich denke, wir haben taktisch ein brillantes Rennen gezeigt. Das heute war kein idealer Kurs für mich, aber dass ich auf dem Podium geblieben bin, ist gut, Ich war besorgt, dass ich vielleicht nicht unter die besten Drei würde kommen können.“

Schnellster auf dem 9,3 Kilometer langen Kurs war wie im vergangenen Jahr Horners Teamkollege Cancellara, dessen Zeit von 10:56 Minuten keiner seiner Konkurrenten auch nur nahe kam. Tageszweiter wurde Cancellaras italienischer Teamkollege Daniele Bennati (+0:12) vor dem Australier Cameron Meyer (GreenEdge/+0:16). "Eine sehr zufriedenstellende Woche. So kann es weitergehen", sagte der Tagesdritte Meyer nach dem Rennen.

„Das war schwer heute, besonders in Anbetracht meiner Bestzeit aus dem vergangenen Jahr“, kommentierte Cancellara seinen zweiten Saisonsieg, den er mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 52,64 km/h einfuhr. „Aber die Bedingungen waren heute völlig anders. Heute hatten wir einen Rückenwind im ersten Teil, aber auf dem kompletten Rückweg Gegenwind. Ich war drei Sekunden langsamer als im letzten Jahr, aber ich denke, dass ich eine tolle Fahrt gezeigt habe.“ Im Hinblick auf Mailand-San Remo fügte der 30 Jahre alte Schweizer an: „Ich weiß jetzt nach 30 Stunden auf dem Rad, wie es um meine Form bestellt ist und habe eine Menge Selbstvertrauen.“

Die Plätze vier und fünf gingen an Meyers kanadischen Teamkollegen Svein Tuft, der genau so wie der fünftplatzierte Italiener Manuele Boaro (Saxo Bank) 16 Sekunden langsamer war als Cancellara. Rang sechs ging an den Neuseeländer Hayden Roulston (+0:17), ein weiterer Fahrer aus dem starken RadioShack-Team. Siebter wurde der Brite Ian Stannard (Sky/+0:18) vor dem Slowaken Peter Velits (Omega Pharma-QuickStep/+0:20) und dem zeitgleichen Nibali. Mit Marco Pinotti (BMC/+0:21) landete ein weiterer Italiener auf Rang zehn. Der Deutsche Zeitfahrmeister Bert Grabsch (Omega Pharma-Quickstep) musste sich mit Platz 27 begnügen.

Noch ein ganzes Stück entfernt von seiner Form des Vorjahres ist Cadel Evans (BMC). Der Titelverteidiger konnte im Verlauf der Fernfahrt keine Akzente setzen, stürzte dazu noch auf der Königsetappe und kam in der Zeit von 11:20 Minuten auf Rang 49. „Das Risiko, dass ich nicht auf dem Level des Vorjahres sein würde, war einfach da. Wenn man es analytisch betrachtet, bin ich aber nicht so schlecht gefahren, wie man vielleicht vom Resultat her schließen könnte. Aber viele sind hier auch wirklich gut gefahren, auf einem echt hohen Niveau", analysierte der Australier seine Vorstellung.

Nicht mehr zum Zeitfahren angetreten waren unter anderen André Greipel (Lotto Belisol) und Oscar Freire (Katusha).

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

13.03.2012Krönt Nibali in San Benedetto seine Aufholjagd?

(rsn) – Im abschließenden Zeitfahren von San Benedetto del Tronto entscheidet sich bei Tirreno-Adriatico heute, wer Nachfolger von Cadel Evans (BMC) wird. Für den Gesamtsieg bei der 47. Auflage de

12.03.2012Nibali macht weiter Boden gut

(rsn) – Auf der 6. Etappe von Tirreno-Adriatico hat der Italiener Vincenzo Nibali (Liquigas-Cannondale) weiter Boden im Kampf um den Gesamtsieg gutmachen können. Der 27 Jahre alte Italiener belegte

12.03.2012Tirreno-Adriatico: Auch Gilbert und Boasson Hagen draußen

(rsn) – Neben Vizeweltmeister Matthew Goss (GreenEdge) sind mit dem Belgier Philippe Gilbert (BMC) und dem Norweger Edvald Boasson Hagen (Sky) zwei weitere große Namen nicht mehr zur 6. Etappe von

12.03.2012Goss steigt bei Tirreno-Adriatico aus

(rsn) – Matthew Goss (GreenEdge) ist vor der 6. Etappe von Tirreno-Adriatico aus dem Rennen ausgestiegen. In einer Pressemitteilung sprach die Teamleitung von einer reinen Vorsichtsmaßnahme im Hinb

11.03.2012Horner bleibt bei Tirreno-Adriatico in Front

(rsn) – Chris Horner (RadioShack-Nissan) hat auf der 5. Etappe der Fernfahrt Tirreno-Adriatico sein Blaues Trikot des Gesamtführenden verteidigt. Der 40-jährige US-Amerikaner belegte nach 196 Kilo

10.03.2012Sagan siegt, Goss ist sein Blaues Trikot los

(rsn) – Nach dem enttäuschenden Auftakt im Mannschaftszeitfahren hat das italienische Liquigas-Cannondale-Team auf der 4. Etappe von Tirreno-Adriatico zurückgeschlagen. Das mit 252 Kilometern län

09.03.2012Tirreno-Adriatico: Strecke der 4. Etappe wird geändert

(rsn) – Die Organisatoren von Tirreno-Adriatico haben am Freitagnachmittag mitgeteilt, dass der Streckenverlauf der 4. Etappe wegen "gefährlicher Wetterbedingungen" geändert wird. Auf dem Weg von

09.03.2012Diesmal jubelt Boasson Hagen, Greipel Zweiter

(rsn) – Das britische Sky-Team hat beim Tirreno-Adriatico den zweiten Sieg in Folge gefeiert. Nachdem am Donnerstag noch Weltmeister Mark Cavendish erfolgreich gewesen war, setzte sich sein Teamkoll

08.03.2012Cavendish siegt souverän vor Freire

(rsn) – Mark Cavendish (Sky) hat sich auf 2. Etappe von Tirreno-Adriatico eine der wenigen Chancen für die Sprinter nicht nehmen lassen und seinen bereits vierten Saisonsieg eingefahren. Der Weltm

07.03.2012GreenEdge macht alles richtig

(rsn) – Das australische GreenEdge-Team hat zum Auftakt des 47. Tirreno-Adriatico seinen ersten Sieg in Europa eingefahren. Im Mannschaftszeitfahren über 16,9 Kilometer von San Vincenzo nach Donora

07.03.2012Gilbert: „Ich bin nicht besorgt"

(rsn) – Der beste Profi der Saison 2011 wartet noch immer auf seinen ersten Sieg in diesem Jahr. Doch das scheint Philippe Gilbert (BMC) nicht nervös zu machen. „Ich bin nicht besorgt. Ich bin ni

07.03.2012Evans und Scarponi die großen Favoriten

(rsn) – Nur wenige Tage nach dem Start von Paris-Nizza steht ab Mittwoch mit Tirreno-Adriatico (7. - 13. März /WT) die nächste wichtige Fernfahrt des Jahres auf dem Programm. Die 47. Auflage des

Weitere Radsportnachrichten

21.11.2024Uijtdebroeks denkt über Rallye-Karriere nach

(rsn) – Seine Profikarriere als Radsportler hat kaum begonnen, da macht sich Cian Uijtdebroeks schon Gedanken über die Zeit danach. Der 21-Jährige hat jüngst in einem Interview mit Het Nieuwsblad

21.11.2024Pogacar schließt Start bei Paris-Roubaix nicht aus

(rsn) – Fährt er, oder fährt er nicht? Zuletzt schien es so, als wolle Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) für die nächsten Jahre noch einen Bogen um Paris-Roubaix machen. Doch neue Aussagen des 2

21.11.2024Nach Dopingsperre jetzt Haft auf Bewährung gefordert

(rsn) - Nach vier Jahren Dopingsperre aufgrund eines positiven Test auf Epo im Jahr 2019 droht der früheren französischen Radsportlerin Marion Sicot jetzt eine einjährige Haftstrafe auf Bewährung.

21.11.2024Amador beendet Karriere trotz Vertrag, Movistar macht Nägel mit Köpfen

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

20.11.2024Pieterse gibt ihr Cross-Programm bekannt

(rsn) – Mountainbikeweltmeisterin Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat auf ihren Social-Media-Kanälen ihr Programm für den Winter bekannt gegeben. Die 22-Jährige steigt erst Mitte Dezember be

20.11.2024Das Pech zog sich wie ein roter Faden durchs Jahr

(rsn) – Nach einer starken Saison 2023, als er Deutscher U23-Meister auf der Straße und im Zeitfahren wurde sowie einen sechsten Platz im WM-Straßenrennen der Espoirs einfuhr, ging Moritz Kretschy

20.11.2024Die negativen Erlebnisse übermalten die positiven

(rsn) - Eigentlich hatte sich Marco Schrettl (Tirol - KTM) 2024 vorgenommen mit tollen Leistungen eine starke Empfehlung an die besten Teams des Straßenradsports abzugeben, doch ganz klappte der ambi

20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

20.11.2024Drei Mal Gold zu holen bleibt ein Traum

(rsn) – Madison-Gold bei EM und WM, dazu zwei Podien in UCI-Rennen auf der Straße. Für Roger Kluge (rad-net – Oßwald) lief die Saison 2024 eigentlich perfekt, wäre da nicht die Enttäuschung b

20.11.2024Rundfahrtchefs Pupp, Senn und Wegmann heute im “Windschatten“

(rsn) – Zum fünfjährigen Bestehen der österreichischen Radsport-Initiative "Österreich dreht am Rad" finden in dieser Woche in der Medienhalle Hall in Tirol täglich Podiumsdiskussionen und Live

20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Frauen-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profiteam seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.com samme

20.11.2024Van Gils und Lotto - Dstny sprechen über Vertragsauflösung

(rsn) – Letzten Winter forcierte der Belgier Cian Uijtdebroeks seinen vorzeitigen Wechsel vom deutschen Bora - hansgrohe zu Visma - Lease a Bike. Eine ähnliche Geschichte könnte sich auch jetzt an

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine