Burgos-Rundfahrt

Romain Feillu siegt auf geschichtsträchtigem Terrain

Von Monika Prell

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Feillu (Vacansoleil) gewinnt die 4. Etappe der Burgos-Rundfahrt. Foto: Monika Prell

08.08.2010  |  (rsn) – Der Franzose Romain Feillu (Vacansoleil) hat die 4. Etappe der Burgos-Rundfahrt von Vivar del Cid nach Salas de los Infantes vor dem Russe Denis Galimzyanov (Katjuscha) und dem Italiener Enrico Rossi (Ceramica Flaminia) gewonnen. Dessen Landsmann Giampaolo Caruso (Katjuscha) verteidigte die Führung im Gesamtklassement. Die mit 173 Kilometern längste Etappe der Rundfahrt war bei hohen Temperaturen und einem Sturz im Massensprint von einer Ausreißergruppe von fünf Fahrern geprägt.

„Nach meinem Teamwechsel zu Vacansoleil und der bislang missglückten Saison bin ich heute mehr als zufrieden über meinen Sieg“, sagte der 26 Jahre alte Feillu nach dem Rennen. „Die letzte Gerade war nahezu für mich geschaffen. Für morgen hoffe ich, dass die Etappe nicht zu schwer wird und wir mit einem guten Gefühl nach Hause fahren können. Samuel Sánchez ist der große Favorit, da er am Berg endschnell ist.“

Vivar del Cid und Salas de los Infantes – zwei Namen, die das Herz jedes an Geschichte und Literatur Interessierten höher schlagen lassen. Der als „El Cid“ bekannte spanische Nationalheld Rodrigo Díaz de Vivar wurde um 1043 im Startort der heutigen Etappe geboren. Über sein Leben wurde sogar im 13. Jahrhundert ein Roman verfasst, der ihn als glorreichen Wiedervereiniger Spaniens im Kampf gegen die Mauren darstellt. Allerdings hatte „El Cid“ Probleme mit dem König Alfons IV., so dass er im Jahr 1079 nach Salas de los Infantes, dem Zielort der heutigen Etappe, verbannt und schließlich am 10. Juli 1099 in Valencia in einem Hinterhalt ermordet wurde.

Historisches konnte man also auf der ganzen heutigen Etappe erleben. Eine Statue des „Cid“ von fünf Metern Höhe kurz nach Covarrubias bei Kilometer 58 schien erhaben auf das Peloton zu blicken, kurz bevor der Anstieg zum Alto de Majadal (3. Kategorie) anstand.

Schon beim Start der Etappe um 12:35 herrschten hohe Temperaturen, was allerdings Luca Celli (Ceramica Flaminia), Kevin Hulsmans (Quick Step) und Alessandro Bertolini (Androni Giocattoli) sowie Daniel Díaz (Footon – Servetto) und Luis Más (Burgos Monumental) nicht von einer Attacke abhielt. Das Feld jedoch war mit der Zusammensetzung dieser Gruppe nicht einverstanden und holte die Ausreißer wieder ein. Nur Hulsmans konnte widerstehen und erhielt bald Begleitung von Antonio Piedra (Andalucía – Cajasur), Mikel Ilundain (Orbea), Fabrice Piemontesi (Androni Giocattoli) und Sebastian Langeveld (Rabobank).

Piedra gewann die Bergwertung auf dem Alto de Majadal vor Ilundain, Piemontesi und Langeveld, ebenso wie die auf dem Alto de Sancuerno, diesmal vor Langeveld, Piemontesi und Hulsmans. Den Zwischensprint in Caleruega holte sich der Träger des Sprinttrikots, Ilundain, vor Langeveld und Piemontesi. Im Feld begann Katjuscha, das Team des Gesamtführenden Caruso zu arbeiten und den Rückstand von drei Minuten und 33 Sekunden langsam, aber sicher herunterzudrücken. Die Zwischensprints in Peñaranda und Arandilla konnte ebenfalls Ilundain für sich entscheiden, bevor die Gruppe vom Feld eingeholt wurde.

Kurz darauf, bei Kilometer 133, fuhr Preben van Hecke (Topsport Vlaanderen) auf und davon und gewann die Bergwertung auf dem Alto del Cerro vor Manuel Calvente (Andalucía Cajasur), Igor Antón (Euskaltel – Euskadi) und Valerio Agnoli (Liquigas). Zwei Kilometer später jedoch holte das Feld auch den Belgier wieder ein und so wurde die Etappe im Massensprint entschieden, in dem Romain Feillu die besten Beine hatte.

Leider rutschte der Spanier Oscar Grau (Burgos Monumental) in den letzten Metern auf einem Zebrastreifen aus und stürzte schwer. Glücklicherweise ist ihm außer Schürfwunden und Prellungen weiter nichts Schwerwiegendes geschehen, wie sein Team bestätigte.

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