62. Dauphiné: Vogondy gewinnt Bergankunft

Bouygues Telecoms erster Pfeil trifft

Foto zu dem Text "Bouygues Telecoms erster Pfeil trifft"
Nicolas Vogondy (BBox Bouygues Telecom) gewinnt die 4. Etappe der Dauphiné. Foto: ROTH

10.06.2010  |  (rsn) – Bei der ersten Bergankunft des 62. Critérium du Dauphiné feierten die französischen Gastgeber einen Doppelsieg. Auf der 5., und mit 210 Kilometern längsten Etappe der Fernfahrt von Saint-Paul-Trois-Châteaux nach Risoul setzte sich Nicolas Vogondy (BBox Bouygues Telecom) als Solist mit 12 Sekunden Vorsprung auf seinem Landsmann Romain Sicard (Euskaltel) durch. Der Slowene Janez Brajkovic (RadioShack/+0:15) baute als Tagesdritter seine Führung in der Gesamtwertung aus, da der bisherige Zweite David Millar (Garmin-Transitions) und der Dritte Tejay Van Garderen (HTC-Columbia) im 12 Kilometer langen Schlussanstieg den Anschluss verloren.

Hinter dem Träger des Gelben Trikots belegte Toursieger Alberto Contador (Astana) zeitgleich den vierten Platz, wodurch er sich auch im Gesamtklassement verbessern konnte. Fünfter wurde der Este Rein Taaramae (Cofidis/+0:18). Milram-Kapitän Christian Knees erreichte in einer kleinen Verfolgergruppe 1:04 Minuten hinter dem Tagessieger Vogondy das Ziel.

„Das ist ein ganz ganz großer Erfolg angesichts all der Namen, die hier dabei sind“, strahlte der zweimalige Französische Meister nach seinem ersten Saisonsieg. „Heute ist die Dauphiné so richtig los gegangen und ich habe mich am Start schon sehr gut gefühlt. Ich habe schon im Frühjahr gut gearbeitet und es hat einiges darauf hingedeutet, dass wir bei der Dauphiné was werden erreichen können. Unser Team hat noch einige Pfeile im Köcher.“

Im Gesamtklassement führt Brajkovic jetzt mit 1:15 Minuten Vorsprung auf Van Garderen, der sich bei der Bergankunft 40 Sekunden Rückstand einhandelte. Contador als neuer Dritter hat weiter 1:41 Minuten Rückstand. Millar büßte am Berg 1:35 Minuten ein und ist jetzt Vierter (+1:56). Vogondy (+2:43) verbesserte sich auf den fünften Platz. Knees (+3:10) fiel auf den achten Platz zurück. Milrams Sportlicher Leiter Christian Henn war trotzdem mit der Leistung des Euskircheners zufrieden. 

„Wir haben uns heute gut verkauft“, meinte Henn nach dem Rennen. „Im Schlussanstieg hat Christian auf den letzten Kilometern seinen Rhythmus gefunden und sich wieder zurückgekämpft. Mit Platz acht in der Gesamtwertung nach der ersten Bergankunft können wir in jedem Fall zufrieden sein.“

Der junge Österreicher Stefan Denifl (Cervélo TestTeam) und der erfahrene US-Amerikaner Danny Pate (Garmin-Transitions) bildeten ab Rennkilometer 30 bei strahlendem Sonnenschein die kleine Ausreißergruppe des Tages. Bis auf 9:10 ließ das Feld das Duo ziehen, bevor die Zügel angezogen wurden.

Vor allem in der zweiten Rennhälfte machte Brajkovics RadioShackTeam gemeinsam mit Rabobank und Liquigas Tempo. Der Abstand zwischen Spitze und Verfolgern nahm aber nur langsam ab: 40 Kilometer vor dem Ziel betrug er immer noch 5:30 Minuten, als es in den 12 Kilometer langen und durchschnittlich sieben Prozent steilen Schlussanstieg hinein ging, immer noch fast drei Minuten.

Bereits auf dem ersten Kilometer am Berg musste der 31 Jahre alte Pate, nicht gerade ein Kletterspezialist, seinen neun Jahre jüngeren Konkurrenten ziehen lassen. Im Feld zeigte der Franzose Laurent Lefèvre mit einer ersten Attacke, dass Bbox Bouygues Telecom sich einiges für die Etappe vorgenommen hatte. Danach folgten der Norweger Edvald Boasson Hagen und der Brite Geraint Thomas (beide Sky). Das zu diesem Zeitpunkt auf rund 40 Fahrer geschrumpfte Feld blieb aber dran – auch als eine Reihe weiterer Fahrer auszureißen versuchten.

Auf den letzten fünf Kilometer wurde Denifls Tritt immer schwerer, aber vor allem aufgrund der ständigen Attacken aus der Verfolgergruppe heraus nahm der Rückstand des Siebten der Bayern-Rundfahrt beständig ab, bis er schließlich 2,5 Kilometer vor dem Ziel eingeholt wurde. Danach folgten einige Attacken, unter anderem auch von Contador und dem Russen Denis Mentschow (Rabobank). Brajkovic hatte aber keine Mühe, die Attacken seiner Gegner zu parieren – wohl aber Millar und Van Garderen, die ebenso wie Knees abreißen lassen mussten.

Vogondy nutzte zwei Kilometer vor dem Ziel eine Verschnaufpause der nur noch 12 Fahrer starken Spitzengruppe aus, um sich mit einem entschlossenen Antritt die entscheidenden Meter an Vorsprung zu verschaffen. Kurz darauf stiefelte der U23-Weltmeister Sicard seinem Landsmann nach und sicherte sich Platz zwei. Im Zielsprintsprint der Verfolger zog Brajkovic noch an Contador vorbei und wurde Dritter.

Die starke Vorstellung der Bbox-Truppe komplettierten Vogondys Landsmann Pierre Rolland, der mit 18 Sekunden Rückstand Sechster wurde, und Lefèvre auf Rang 23 (+0:59). Tagesplatz sieben ging an den Belgier Jurgen van den Broeck (Omega Pharma-Lotto) vor dem besten Italiener, Eros Capecchi (Footon-Servetto/beide +0:18). Mentschow verlor auf den letzten Metern noch einige Sekunden und musste sich hinter einem weiteren der starken Franzosen, Remi Pauriol (Cofidis), mit Rang zehn zufrieden geben.

Mehr Informationen zu diesem Thema

14.06.2010Hat Boasson Hagen das Tour-Ticket in der Tasche?

(rsn) – Edvald Boasson Hagen (Sky) hat auf der letzten Etappe der Dauphiné eine lange Durststrecke beendet und sich mit seinem Sieg in Sallanches wohl das Tour-Ticket gesichert. Der letzte Erfolg d

14.06.2010Knees kämpfte um jede Sekunde

(rsn) – Gut aufgelegt zeigte sich Christian Knees (Milram) bei der 62. Auflage des Critérium du Dauphiné. Der Euskirchener beendete die Tour-Generalprobe auf dem 13. Platz, nachdem er zwischenzeit

13.06.2010Brajkovic triumphiert über Contador

(rsn) – Janez Brajkovic (RadioShack) hat die 62. Auflage des Critérium du Dauphiné gewonnen. Am Schlusstag der Tour-Generalprobe geriet das Gelbe Trikot des Slowenen erwartungsgemäß nicht mehr i

13.06.2010Martens aus Krankenhaus entlassen

(rsn) - Paul Martens (Rabobank) ist nach seinem schweren Sturz bei der 62. Dauphiné aus dem Krankenhaus im südfranzösischen Valence entlassen worden. "Ich bin hier weg. Ein kleiner Schritt für di

13.06.2010Contador motivierte sich mit Armstrong-Videos

(sid) - Alberto Contador (Astana) zeigt sich knapp drei Wochen vor der Tour de France in guter Form für den Saisonhöhepunkt. Der Spanier gewann am Samstag die Königsetappe der 62. Dauphiné in Alpe

12.06.2010Brajkovic wehrt alle Angriffe Contadors ab

(rsn) – Janez Brajkovic (RadioShack) hat auf der Königsetappe des 62. Critierium du Dauphiné alle Angriffe von Toursieger Alberto Contador souverän abgewehrt und sein Gelbes Trikot erfolgreich ve

11.06.2010Knees nur noch mit vier Helfern an seiner Seite

(rsn) – Vor der Königsetappe der 62. Dauphiné hat Milram-Kapitän Christian Knees nur noch vier Helfer an seiner Seite. Nachdem am Donnerstag Markus Eichler und Thomas Fothen wegen Erkältungen da

11.06.2010Navarro als Ausreißer zum ersten Profisieg

(rsn) – Daniel Navarro (Astana) hat als Ausreißer die 5. Dauphiné-Etappe über 143,5 Kilometer von Serre-Chevalier nach Grenoble gewonnen. Der 26 Jahre alte Spanier setzte sich nach einem entschlo

11.06.2010Brajkovic parierte Contadors Angriffe

(rsn) – Bei der Dauphiné hat Janez Brajkovic (RadioShack) die erste Herausforderung in den Alpen bestanden. Der Slowene verteidigte als Dritter der Bergankunft in Risoul nicht nur souverän sein G

11.06.2010Sicard nutzt das Zögern der Favoriten

(rsn) - U23-Weltmeister Romain Sicard (Euskaltel) fuhr am Donnerstag auf der 4. Etappe der Dauphiné sein erstes Spitzenergebnis in einem ProTour-Rennen ein. Der 22-jährige Franzose nutzte im Schluss

10.06.2010Bert Grabsch muss bei der Dauphiné aufgeben

(rsn) - Bert Grabsch (HTC-Columbia) ist auf der 4. Etappe der Dauphiné aus dem Rennen ausgestiegen. Der ehemalige Zeitfahrweltmeister war vor dem Prolog am Sonntag beim Warmfahren gestürzt und hatte

10.06.2010Knees: "Die Speed Bumper waren etwas kriminell"

(rsn) – Bei der Bayern-Rundfahrt war Christian Knees noch vom Pech verfolgt, bei der Dauphiné dagegen läuft es bisher bestens für den Milram-Kapitän: Mit einem starken Zeitfahren verbesserte sic

Weitere Radsportnachrichten

03.07.2025“Misserfolge schärfen dich“: Roglic lacht seine Dämonen an

(rsn) – Zum siebten Mal in seiner beeindruckenden Karriere geht Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) bei der Tour de France an den Start. Die einzige deutsche Équipe im Peloton will von

03.07.2025Van der Poel sieht Chancen für eine erfolgreiche Tour

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) gehört einmal mehr zu den Top-Stars, die bei der Tour de France an den Start gehen. Wirklich in Erscheinung treten konnte er in den letzten dre

03.07.2025Arndt hofft nach Wirbelbruch auf Comeback noch 2025

(rsn) – Nikias Arndt (Bahrain Victorious) wird am Samstag in Lille zwar nicht am Start der Tour de France stehen, doch einige Tage vor der Frankreich-Rundfahrt gibt es dennoch gute Neuigkeiten vom 3

03.07.2025Auch bei der 112. Tour wird die 3-Kilometer-Regel ausgeweitet

(rsn) - Die ASO wird auch bei der kommenden Tour de France die 3-Kilometer-Regel auf weitere ausgewählte Etappen ausdehnen. Dann werden die Fahrer bereits vier oder sogar fünf Kilometer vor dem Ziel

03.07.2025Teams packen zur Tour wieder Sondertrikots aus

(rsn) – Es ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Ritual: Kurz vor der Tour de France präsentieren einige Mannschaften Sondertrikots für die drei Wochen in Frankreich. Den Anfang machte

03.07.2025Neue GPS-Technologie wird auch bei Rad-WM in Ruanda eingesetzt

(rsn) – Nachdem sich erst wieder kürzlich einige Radprofis zu mangelnden Sicherheitsvorkehrungen beim erstmals ausgetragenen Copenhagen Sprint (1.UWT/1.WWT) kritisch geäußert hatten, dürfte eine

03.07.2025Tudor erweitert Partner-Portfolio prominent

(rsn) - Mit der Kreuzfahrtreederei MSC Cruises, einem der weltweit größten Anbieter für Vergnügungsreisen auf dem Meer, steigt kurz vor dem Start der Tour de France ein weiterer potenter Geldgeber

03.07.2025Das Grüne Trikot der Tour de France

(rsn) – Was haben der Reifenhersteller Michelin, der Anbieter von Pferdewetten PMU, Mineralölkonzern BP oder Autohersteller Skoda gemeinsam? All die international tätigen Konzerne waren (oder sind

03.07.2025Nys: “Für einen Etappensieg muss ich mich selbst übertreffen“

(rsn) – Mit 29 Fahrern stellen die Belgier bei der am 5. Juli in Lille beginnenden 112. Tour de France nach den heimischen Profis das zweigrößte Kontingent. Alle Augen sind dabei natürlich auf Do

03.07.2025Das Gepunktete Trikot der Tour de France

(rsn) – Seit 1933 ermittelt die Tour de France neben dem Gesamtsieger auch den Bergkönig. Seit 1975 gibt es das Gepunktete Trikot, offiziell maillot à pois rouges, das “Trikot mit roten Erbsenâ€

03.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

03.07.2025Märkl bei Tour-Debüt Anfahrer für gleich zwei Sprinter

(rsn) – Für Niklas Märkl (Picnic – PostNL) ist der Radsport-Sommer 2025 ein ganz besonderer: Erst stand die von seinem Heimatverein RSC Linden - mit seinem Vater Andreas Märkl an der Spitze - o

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)