Stark - bis zum letzten Kilometer

Nur Neunter in Bayern! Grabsch kritisiert Ciolek

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Gerald Ciolek (Milram) auf der 2. Etappe der Bayern-Rundfahrt Foto: ROTH

28.05.2010  |  (rsn) – Im kurzen, aber heftigen Anstieg rund 30 Kilometer vor dem Ziel zeigte sich Gerald Ciolek auf der 2. Etappe der Bayern-Rundfahrt ganz vorne. Kraftvoll jagte der Milram-Sprinter gemeinsam mit Teamkollege Johannes Fröhlinger über die Kuppe des Berges, hinter ihm das lang gezogene Feld, in dem die Sprinterkonkurrenten größte Mühe hatten mitzuhalten.

Aber auf der Zielgeraden in Bayreuth war vom Topfavoriten nichts mehr zu sehen. Stattdessen triumphierte der Magdeburger Robert Wagner (Skil-Shimano), der zuvor gerade noch so über den Anstieg mit drüber gekommen war und bereits ziemlich ausgepumpt wirkte. Mit Platz neun musste sich Ciolek schließlich zufrieden geben – ein indiskutables Ergebnis angesichts der eigenen Ansprüche.

„Es war ein sehr hektisches Finale und im Sprint war einfach nicht mehr drin“, sagte Ciolek am Abend zu Radsport News. Von einer Enttäuschung wollte er nicht sprechen: „Ich wäre enttäuscht, wenn ich irgendwelche schwerwiegenden Fehler gemacht hätte. Aber das war heute nicht der Fall. Wir haben alles versucht und es ist eben nicht so aufgegangen, wie wir uns das vorgestellt hatten“, so der 23-Jährige. „Wir wollten das Rennen schwer machen und an der Bergwertung angreifen. Das Profil hat einfach nicht mehr hergegeben und in der Abfahrt lief alles wieder zusammen. Meine Form ist aber gut und ich bin optimistisch.“

Dagegen fiel Ralf Grabschs Analyse kritischer aus, auch wenn Milrams Sportlicher Leiter sein Team für die gute Arbeit lobte, die es speziell im letzten Berg des Tages geleistet hatte. „Das Zusammenspiel war sehr gut, vor allem, als wir das Feld im Anstieg kurzzeitig auseinander fuhren. Schade war, dass die Strecke zum Ziel zu einfach war.“

Mit der Leistung seiner Fahrer war Grabsch nur bis „1.500 Meter vor dem Ziel" einverstanden. "Die Vorbereitung für Gerald hat nicht funktioniert und daran müssen wir arbeiten“, sagte der 37-Jährige. „Wir haben zwar nicht den entsprechenden Sprinterzug hier, aber wenn man schon einen solch schnellen Mann dabei hat, muss man ihn auch in die richtige Position bringen. Das war ein Fehler, aus dem wir aber lernen werden.“

Grabsch wollte allerdings auch seinen Sprintkapitän Ciolek nicht aus der Verantwortung entlassen: „Ich erwarte, dass ein Fahrer mit seinem Erfahrungen und mit seiner Klasse auch ohne Helfer um den Sieg mitfährt.“

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