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14.08.2007 | Die Königsetappe durch Österreich begann hektisch und schwer. Schon nach 12 km wartete die erste Bergwertung auf uns. Auf dem Weg dorthin wurde ordentlich Tempo gemacht, so dass es das Feld schon früh zerriss. Auch ich musste von Anfang an hart arbeiten und war in einer rund 20 Mann starken Ausreißergruppe dabei, in der unter andrem auch George Hincapie, Bobby Julich fuhren sowie einige andere, die im Gesamtklassement aussichtsreich lagen. Da vorne wurde richtig „Ramba-Zamba“ gemacht und ich musste, da ich als einziger „Gerolsteiner“ dabei war, bei jedem weiteren Ausreißversuch mitgehen. Das hat mich gleich frühzeitig mürbe gemacht, ich musste richtig ans Limit gehen.
Hinten im Feld ist Discovery offensiv für Levi Leipheimer gefahren und hat schließlich den Zusammenschluss erzwungen. Sofort danach ist eine sechs Mann starke Gruppe gegangen. Danach hat Discovery das Rennen kontrolliert.
Für mich war es heute das erste Mal, dass ich den Rettenbachferner hochgefahren bin. 2005, als der Berg erstmals auf dem Programm stand, war ich noch vor der entsprechenden Etappe schwer gestürzt und lag auf der Intensivstation anstatt diesen gewaltigen Berg hochzukraxeln.
Im Schlussanstieg hat sich das Feld ganz schnell in viele Teile zerlegt. Da war es auch nichts mehr mit Grupetto fahren. Der Berg ist so steil, dass sich keine größeren Gruppen bilden können. Jeder Fahrer muss hier sein individuelles Tempo fahren und seinen eigenen Rhythmus finden. Unsere Mannschaft ist heute für Davide Rebellin gefahren. Davide hat auch lange mithalten können, aber in der Schlussphase musste er reißen lassen. Nach dem heutigen Tag ist das Gesamtklassement kein Thema mehr für uns. Wir haben eben hier kein Team wie vor zwei Jahren am Start mit Fahrern wie Leipheimer oder Totschnig.
Dafür haben wir viel auf den Etappen probiert und mit den Plätzen eins (Robert Förster zum Auftakt), zwei (Rebellin gestern) und drei (Teamzeitfahren) ja auch schon einiges erreicht. Zudem kommen jetzt noch einige Sprintetappen und da werden wir versuchen, für „Frösi“zu fahren, der sich heute bravourös am Schlussanstieg geschlagen hat. Außerdem wollen wir natürlich Davides Platz neun im Gesamtklassement absichern.
Unten im Foyer wartet jetzt noch Besuch aus Oberammergau auf mich. Auf dieses Treffen habe ich mich heute am meisten gefreut. Die Familie Meiler, die Fans von mir sind und deren beide Söhne Lukas und Martin auch begeisterte Radfahrer sind, hat es sich nicht nehmen lassen, mir einen Kuchen mitzubringen. Da werde ich mir ein Stückchen gönnen. Nach dem schweren Tag heute habe ich mir das verdient.
Verletzungsbedingt musste Sebastian Lang (Gerolsteiner) auf die Tour de France verzichten. Rechtzeitig zur Deutschland-Tour ist der Zeitfahrspezialist jedoch wieder fit geworden. Für Radsport aktiv führt der 27-jährige Thüringer während der nationalen Rundfahrt Tagebuch.
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