T-Mobile-Neuzugang mit großem Rennprogramm

"Gregario" Pinotti will einen Giro-Etappensieg

Von Christoph Adamietz

05.01.2007  |  (Ra) - Marco Pinotti ist einer von dreizehn Neuzugängen beim T-Mobile Team. In der kommenden Saison möchte der Italiener gemeinsam mit seinen 28 Mannschaftskollegen beweisen, dass T-Mobile trotz der namhaften Abgänge noch immer zu den stärksten Mannschaften im Radsportzirkus zählt.

Die letzten beiden Jahre fuhr Pinotti für das spanische ProTour Team Saunier Duval, davor war er für Lampre aktiv. Nun war es für den Zeitfahrspezialisten erneut an der Zeit für einen Tapetenwechsel. ,,Mir wurde die Gelegenheit geboten für ein Team zu fahren, das zu den Besten der Welt gehört. Da sagt man nicht nein“, so Pinotti im Gespräch mit Radsport aktiv.

In Kontakt mit T-Mobile kam der 30-Jährige erst gegen Ende der abgelaufenen Saison. Pinotti: ,,Erste Gespräche gab es im Rahmen der Weltmeisterschaften in Salzburg“. Schnell wurde Pinotti klar, dass T-Mobile seine neue sportliche Heimat werden würde: ,,Zehn Tage später stand meine Endscheidung schon fest.“

Trotz der Abgänge von Jan Ullrich, Andreas Klöden und weiteren Leistungsträgern, ist sich der italienische Neuzugang sicher, dass T-Mobile auch 2007 durch starke Leistungen auffallen wird: ,,Wir haben Fahrer mit tollem Charakter und großem Talent. Es ist einfach unsere Pflicht, aus 2007 ein erfolgreiches Jahr zu machen. Wir wollen beweisen, dass jeder im Team einen Schritt nach vorne gemacht hat“.

Pinotti selbst möchte sich in der kommenden Saison vornehmlich in den Dienst der Mannschaft stellen. So hofft er, seine gesammelten Erfahrungen an seine jungen Teamkollegen weitergeben zu können. ,,Ich möchte weiter sehr professionell leben und Rad fahren. Damit will ich den jüngeren Fahrern im Team zeigen, wie schön das Leben als Radprofi sein kann.“ Pinottis sportliches Ziel ist klar formuliert. ,,Ich möchte eine Etappe beim Giro gewinnen.“

Auf dem Weg dahin hat der Italiener ein straffes Rennprogramm zu absolvieren. ,,Ich starte bei der Mallorca Challenge in die Saison. Dann kommt die Andalusien-Rundfahrt, Paris-Nizza, die Settimana Coppi e Bartali und die Georgia-Rundfahrt.“ Als letztes Vorbereitungsrennen für das Saisonhighlight Giro wird Pinotti dann bei der Tour de Romandie an den Start gehen.

Bei seiner Heimatrundfahrt möchte Pinotti besonders seine Stärken im Zeitfahren zur Geltung bringen. Allerdings sieht sich der italienischer Zeitfahrmeister von 2005 nicht nur als reinen Spezialisten im Kampf gegen die Uhr: ,,Ich bin auch ein guter "gregario", wie wir Italiener sagen“. Damit meint Pinotti die Eigenschaft, ein guter und treuer Helfer zu sein. ,,Wenn ich gebraucht werde – egal ob im Flachen oder in den Bergen, bin ich da.“

Diese Eigenschaft schreibt er auch seinem alten und neuen Teamkollegen Aaron Olsen, der ebenfalls von Saunier Duval zu T-Mobile gewechselt ist, zu. ,,Er ist ein sehr aufrichtiger Kerl, der sich für seine Teamkollegen aufopfert. Im letzten Jahr hat er sich beim Giro für Gilberto Simoni richtig ins Zeug gelegt. Das Jahr in Europa hat in sehr nach vorne gebracht. Beinahe hätte er bei der Polen Rundfahrt sogar eine Etappe gewonnen“, findet Pinotti lobende Worte für den US-Amerikaner.

Ungewöhnlich für einen Italiener nennt Pinotti nicht nur den Giro d`Italia als sein absolutes Lieblingsrennen. ,,Ich mag zudem die Tour de Suisse, aber das größte Rennen ist die Tour de France.“ Die Rennen in Deutschland bestreitet der T-Mobile Neuzugang auch gerne. ,,Dort stehen die meisten Fans an der Straße. Das ist immer etwas Besonderes.“

Außerdem fährt Pinotti, anders als die meisten seiner Landsleute, gerne für ausländische Teams. ,,Für eine italienische Mannschaft zu fahren ist schön, da es meine Heimat ist. Im Ausland zu sein gibt einem hingegen mehr Verantwortungsbewusstsein und man wird unabhängiger. Es ist einfach die größere Herausforderung.“

Und nun ist Pinotti in Deutschland gelandet. ,,Ich bin stolz, Teil eines deutschen Teams zu sein. Wir fühlen uns wirklich als eine Mannschaft“, freut sich Pinotti auf seine Zeit im Magenta-Trikot.

Weitere Radsportnachrichten

04.12.2024Doppelweltmeisterin Ferguson will 14 Crossrennen bestreiten

(rsn) – WM-Gold bei den Juniorinnen hat Cat Ferguson (Movistar) in Zürich im Zeitfahren und auf der Straße bereits gewonnen, nun will das britische Toptalent auch im Gelände weiter in der Erfolgs

04.12.2024Umba und Marukhin steigen bei Astana ab

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

04.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

03.12.2024Postbotin nach Evenepoel-Unfall “zutiefst betroffen“

(rsn) – Die Belgische Post hat in einem Statement gegenüber Sporza betont, dass man bei den polizeilichen Ermittlungen zum Unfall von Remco Evenepoel am Dienstag am Kirchplatz von Oetingen "uneinge

03.12.2024De Lie zieht Champs-Élysées-Sieg dem Gelben Trikot vor

(rsn) – Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) hat für die Saison 2025 zwei große Ziele: die flämischen Klassiker und die Tour de France. In einem Interview mit cyclingnews.com hat der Belgische Meister

03.12.2024Rad und Knochen gebrochen: Evenepoel im Krankenhaus

(rsn) – Remco Evenepoel hat sich bei einem Trainings-Unfall am Dienstag in Belgien Frakturen an einer Rippe, dem rechten Schulterblatt und seiner rechten Hand sowie eine Lungenprellung und eine Luxa

03.12.2024Valverde vor Berufung zum spanischen Nationaltrainer der Elite?

(rsn) – Wie die spanische AS berichtet, ist Alejandro Valverde ein heißer Kandidat auf den Posten als Elite-Nationaltrainer in Spanien. Er könne die Nachfolge des 42-jährigen Pascual Momparler an

03.12.2024Großbritannien in Nöten: Insel ohne Konti-Teams

(rsn) – Langsam aber sicher ist der Schwung, den die Olympischen Spiele 2012 in London dem britischen Straßenradsport gaben, aufgebraucht. Zwar stehen, Stand jetzt, 34 britische Profis im kommenden

03.12.2024Wiggins bekam Hilfsangebot von Armstrong

(rsn) – Lance Armstrong, selbst gefallener Radsport-Held, hat sich offenbar einmal mehr generös gegenüber seinesgleichen gezeigt. Nachdem er in den vergangenen Jahren bereits Jan Ullrich, seinem g

03.12.2024WorldTour-Budgets steigen weiter rasant

(rsn) – Die finanzielle Situation in der WorldTour wird sich auch 2025 weiter verbessern. So kontinuierlich wie stark steigen das Gesamtbudget der Teams insgesamt auch in der neuen Saison. Das geht

03.12.2024Bei der Deutschland Tour so gut wie nie

(rsn) – Rückschritt, Neuanfang, Flucht. All das sind Worte, von denen Florian Stork nichts wissen will. “Ich war sieben Jahre lang in den Strukturen von dsm, da war es jetzt einfach mal an der Ze

03.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine