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26.09.2002 |
dpa: Was hat den Ausschlag gegeben, das Team Telekom nach siebeneinhalb Jahren zu verlassen?
Ullrich: «Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht. Ich brauche eine neue Herausforderung, einen neuen Anfang. Ich will den Spaß am Radfahren weiter behalten. Zuletzt hieß es bei mir nur immer: du musst, du musst.»
dpa: Zu einem Neuanfang würde vielleicht auch gehören, dass Sie sich von ihrem langjährigen Trainer Peter Becker trennen, der Sie seit dem 13. Lebensjahr betreut. Warum tuen Sie das nicht?
Ullrich: «Becker ist mehr als ein Trainer, ein guter Freund und super Berater. Es hätte überhaupt keinen Grund gegeben, nicht mehr mit ihm weiter zu machen. Er hat 30 Jahre Trainer-Erfahrung.»
dpa: Haben Sie sich schon für ein neues Team entschieden, es heißt, Sie werden bei ihrem Freund Bjarne Riis bei CSC oder bei Coast unterschreiben?
Ullrich: «Ich habe mich noch nicht entschieden und habe mehr als zwei Angebote. Ich werde mich wahrscheinlich in ein, zwei Wochen entscheiden. In der Zeitung lese ich ja jeden Tag, dass ich schon zwei Mal bei Riis und drei Mal bei Coast unterschrieben habe.»
dpa: Wie sehen Ihre sportlichen Pläne aus?
Ullrich: «Das nächste Jahr wird nach dieser Pause sicher sehr schwer, und ich sage nicht, dass ich die Tour 2003 gewinnen kann. Aber im Jahr danach will ich es wieder wissen. Ich will bei meinem neuen Arbeitgeber mindestens einen Zweijahresvertrag unterschreiben. Vielleicht konzentriere ich mich mal nicht ausschließlich auf die Tour.»
dpa: Wie geht es Ihnen gesundheitlich nach zwei Knie-Operationen? Ullrich: «Ich bin nach wie vor in der Reha und hoffe, dass ich Mitte bis Ende Oktober wieder mit dem Rad-Training beginnen kann. Das müsste für die Vorbereitung auf das nächste Jahr reichen.»
dpa: Ihr langjähriger Vertragpartner, Telekom-Kommunikations-Direktor Jürgen Kindervater, hat Sie mit nicht gerade freundlichen Worten verabschiedet und in einem Zeitungs-Interview davon gesprochen, Sie seien von falschen Beratern umgeben, die egoistische Motive hätten. Was sagen Sie dazu?
Ullrich: «Ich habe mich von Telekom und Kindervater im Guten getrennt. Ich rufe ihn regelmäßig an und er mich auch. Ich weiß nicht, ob er das gesagt hat. Ich denke, wir wissen beide, dass wir ein gutes Verhältnis haben.»
Von Andreas Zellmer, dpa
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