Teamsterben geht weiter

Belgisches ProTeam Wagner Bazin löst sich auf

Von Sebastian Lindner

Foto zu dem Text "Belgisches ProTeam Wagner Bazin löst sich auf"
Mit Ablauf der in Kürze endenden Saison ist auch das Team Wagner Bazin WB Geschichte. | Foto: Cor Vos

18.10.2025  |  (rsn) – Das französische WorldTeam Arkéa – B&B Hotels ist nicht die einzige Mannschaft, die im Winter nach vielen Jahren im Peloton von der Bildfläche verschwindet. Wie La Dernière Heure berichtet, wird auch das belgische ProTeam Wagner Bazin WB zum Saisonende aufgelöst. Das Blatt zitierte dabei Teammanager Christophe Brandt. Der sagte, dass Hauptsponsor Philippe Wagner, Eigentümer des gleichnamigen Wurstwarenherstellers, den Vertrag des Teams nicht verlängert habe und die Suche nach einem Ersatz erfolglos geblieben sei.

Wagner Bazin WB war seit 2011 aktiv, zunächst als Team Wallonie – Bruxelles bis 2016 als Kontinental-Team, danach bis zum Ende als Zweitdivisionär. Insgesamt fuhr die Mannschaft 48 Siege ein. Erfolgreichster Fahrer des Rennstalls war Baptiste Planckaert, der es später bis in die WorldTour schaffte und nach dieser Saison mit 37 Jahren ebenfalls seine Karriere beendet. In diesem Jahr sprang noch ein Sieg heraus. Quentin Bezza gewann zu Jahresbeginn das Zeitfahren der Tour of Sharjah (2.2).

Neben Planckaert sammelten in 15 Jahren Teamgeschichte 84 weitere Fahrer in den Strukturen von Wagner Bazin Punkte, unter ihnen auch die Luxemburger Alex Kirsch sowie Tom und Luc Wirtgen, Laurenz Rex, Milan Menten, Stanislaw Aniolkowski oder Matteo Malucelli.

Negativspirale führte zum Aus

Derweil zeigte sich Teamchef Brandt enttäuscht über seine gescheiterte Suche nach Nachfolgern für das Sponsoring des Teams. “Ich habe mehrere Wochen lang weiter nach Sponsoren gesucht und war sogar in fortgeschrittenen Verhandlungen mit einigen Unternehmen, insbesondere Online-Wettanbietern. Aber es gab immer wieder Hindernisse.“ Gegenüber Dernière Heure deutete es auch an, was die Gründe für den Ausstieg seines Noch-Sponsors waren. “Die einzige Möglichkeit, sich zu profilieren, war, Ausreißversuche zu starten. Und das gefiel Philippe Wagner nicht, der schnell auf den Mangel an Ehrgeiz und Ergebnissen hinwies, manchmal auch über die Presse.“

Durch die fehlenden Resultate gerieten aber auch die Fahrer des Teams immer mehr in eine Abwärtsspirale, die Moral schwand. “In den letzten Monaten konnten wir spüren, dass unsere Fahrer Angst hatten, sich an die Spitze des Pelotons zu setzen, weil ‘das der Platz der World Tour ist‘. Ein Satz, den ich nur schwer hören kann“, schilderte Brandt und bestätigte letztlich auch die Ansicht seines Geldgebers: “Uns fehlte der Kampfgeist.“

Alles in allem gestand letztlich auch der Manager selbst Fehler ein, denn in seinen Augen hatte sich die Situation angedeutet. “Ich hätte das Team letztes Jahr auflösen und die Leute nicht in diese komplizierte Saison 2025 mitnehmen sollen. Das enttäuscht mich am meisten.“ 22 Fahrer standen in der zu Ende gehenden Saison bei Wagner Bazin unter Vertrag. Fünf davon, unter ihnen Axandre Van Petegem, Sohn von Peter, der seines Zeichens einer der erfolgreichsten Klassiker-Jäger um die Jahrtausendwende war.

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