Die Stimmen zur Zeitfahr-WM der Männer

Küng: “Kann mich nicht hinstellen und sagen: Geilstes Zeitfahren ever“

Von Sebastian Lindner

Foto zu dem Text "Küng: “Kann mich nicht hinstellen und sagen: Geilstes Zeitfahren ever“"
Der Schweizer Stefan Küng fuhr nichts sein “geilstes Zeitfahren ever“. | Foto: Cor Vos

21.09.2025  |  (rsn) – Remco Evenepoel hat seinen Weltmeistertitel im Zeitfahren souverän verteidigt. 1:14 Minuten Vorsprung brachte der Belgier auf Silbermedaillen-Gewinner Jay Vine aus Australien ins Ziel. Dritter wurde überraschend Evenepoels Landsmann Ilan Van Wilder, der Tadej Pogacar (Slowenien) um eine Sekunde auf Rang vier verdrängte. Evenepoel fuhr der Konkurrenz von Beginn an deutlich davon und ließ zu keinem Zeitpunkt Zweifel aufkommen.

Stefan Küng als bester deutschsprachiger Profi hatte als Zehnter schon fast vier Minuten Rückstand. Miguel Heidemann als einziger Starter von German Cycling wurde 17.

In unserem Stimmensammler können Sie nachlesen und -schauen, was die Protagonisten zum Rennen zu sagen hatten.

Die Stimmen zur Zeitfahr-WM der Männer:

Remco Evenepoel (Belgien / Weltmeister / Ziel-Interview): ”Ich habe mich ziemlich gut gefühlt. Gleich im ersten flachen Teil habe ich gemerkt, dass die Beine sich gut gedreht haben. Ich konnte mein Tempo halten ohne übers Limit zu gehen. Der erste und die letzten beiden Anstiege waren aber ziemlich hart. Ich hatte schnell einen großen Vorsprung und wollte den bis zum Fuße des Péage halten. Von da an habe ich dann alles gegeben. Das Kopfsteinpflaster habe ich irgendwann gehasst! Es war so schwer darauf richtig Druck zu erzeugen. Aber ich habe gewonnen und das ist das Wichtigste. Ilan (van Wilder), mein Teamkollege, der so alt ist wie ich, der meiner Generation angehört, ist Dritter geworden. Es war ein phänomenaler Tag für uns.“

Jay Vine (Australien / Silber-Medaille / RSN):

Ilan Van Wilder (Belgien / Bronze-Medaille / RSN):

Tadej Pogacar (Slowenien / Vierter / Mixed): “Ich habe alles gegeben, was ich habe. Natürlich bin ich enttäuscht, dass mich Remco überholt hat. Es ist unfassbar, wie gut er in dieser Disziplin ist. Eine Sekunde Rückstand aufs Podium zu haben ist bittersüß. Hätte ich gewusst, dass es so eng ist, hätte ich vielleicht noch ein wenig Extra-Motivation gehabt. Aber ich wusste es nicht. Heute bin ich enttäuscht, aber morgen ist ein neuer Tag. Es war nicht meine beste Leistung. Ich hoffe, dass Remco sich zu 100 Prozent auf heute konzentriert hat und dann am Sonntag nur bei 99 ist.“

Isaac del Toro (Mexiko / Fünfter / RSN): “Es stört mich nicht, dass ich knapp an den Medaillen vorbei bin. Ich kann nicht viel besser machen als heute, ich bin sehr stolz. Remco und Jai waren sehr stark, Tadej auch. Ich kann mich nicht beschweren. Für Sonntag bedeutet das aber nichts. Ich werde so arbeiten, als wäre ich der schwächste Fahrer im Feld und mich dann Schritt für Schritt verbessern."

Stefan Küng (Schweiz / Zehnter / RSN): “Vorm Start habe ich gesagt, die Top 10 sind in Reichweite, eine Medaille wäre eine Sensation. Die Top 10 sind es geworden, wenn auch gerade so. Und wenn ich es vorher so gesagt habe, dann muss ich sagen: Ziel erfüllt. Auch wenn ich jetzt hier nicht stehe und sage: Boah, geilstes Zeitfahren ever. In letzter Zeit ist es sehr zäh für mich. Seit Anfang August ist alles schwerfällig. Ich war noch mal krank und komme nicht auf mein 100-prozentiges Niveau. Dazu die Höhe und eine schwere Strecke. Aber für mich war klar, wenn ich nominiert werde, dann komme ich auch und werde die Schweizer Farben voller Stolz vertreten."

Paul Seixas (Frankreich / Sechzehnter / RSN): “Ein bisschen enttäuscht bin ich schon. Nicht wegen dem Ergebnis. Aber wegen meiner Performance. Ich bin zu schnell losgefahren, auch wenn das in gewisser Weise mein Plan war. Aber der Plan ist leider nicht so richtig aufgegangen. Ich war nach zehn Kilometern schon tot, aber da war es dann nur noch Überleben. Heute wird es einigen Fahrern so gehen. Aber ich muss grundsätzlich noch lernen, Zeitfahren wie diese hier richtig anzugehen und zu managen.“

Miguel Heidemann (Deutschland / Siebzehnter / RSN): “Die Akklimatisierung hat Früchte getragen, es war bisher mein bester Tag hier. Insgesamt bin ich happy. Am schwächsten war ich am Kopfsteinpflaster-Anstieg. Ich habe alles gegeben, versucht, Charakter zu beweisen. Aber es war ziemlich hart. Bergauf lief es insgesamt aber gut, bergab konnte ich mich etwas erholen. Ich bin auch richtig happy, dass wir gestern ins Recon investiert haben, das war sehr wichtig heute."

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

18.11.2025Aserischer Nachwuchsfahrer positiv auf “Crystal Meth“

(rsn) – Der Radsportweltverband UCI hat Nachwuchsfahrer Artyom Proskuryakov vorläufig suspendiert. Grund ist nach Angaben der UCI eine positive Dopingprobe, die der 18-jährige Aserbaidschaner bei

12.11.2025Tour du Rwanda ab 2027 mit WorldTour-Status?

(rsn) – Der Radsportweltverband UCI hat trotz der Kritik an der WM-Vergabe an ein autokratisch regiertes Land die vergangene Straßen-Weltmeisterschaften sowohl aus sportlicher als auch aus organisa

30.09.2025Keine Medaille in Ruanda: German Cycling muss umdenken

(rsn) – Ohne eine einzige Medaille ist German Cycling von den Straßen-Weltmeisterschaften in Ruanda abgereist. Seit der Wiedervereinigung ist der deutsche Straßenradsport nur in einem einzigen Jah

29.09.2025Saison für Van Wilder nach Sturz im WM-Straßenrennen beendet

(rsn) – Er wird letztlich nicht entscheidend für die Vergabe von Gold und Silber gewesen sein, doch der Ausfall von Ilan Van Wilder als mutmaßlich wichtigstem Helfer von Remco Evenepoel war schon

29.09.2025Pogacars Rekordjagd geht weiter: “Durchhalten ist die einzige Option“

(rsn) – Es war eine schnelle Nummer. Das Rennen an sich einerseits. Knapp 270 Kilometer mit 5500 Höhenmetern. 6:21 Stunden benötigte Weltmeister Tadej Pogacar dafür. Trotz enormer Länge und Höh

29.09.2025Healy fuhr mit einem speziellen Rennanzug aufs WM-Podium

(rsn) – “Es ist ein besonderes Bild“, sagte Ben Healy. Da kam er gerade von der Siegerehrung am Convention Center von Kigali und war auf dem Weg zur Pressekonferenz. “Viele der Großen sind da

28.09.2025Ayuso bleibt am längsten Berg als einziger an Pogacar dran

(rsn) – Juan Ayuso hat es am Mont Kigali 104 Kilometer vor dem Ziel des WM-Straßenrennens als einziger Fahrer geschafft, direkt am Hinterrad von Tadej Pogacar zu bleiben und mit ihm die Abfahrt in

28.09.2025Skujins glänzt auch in Kigali: “Habe Gewichtsklasse 70+ gewonnen“

(rsn) – Toms Skujins hat bei den Weltmeisterschaften in Ruanda einmal mehr unter Beweis gestellt, dass er wohl einer der unterschätztesten Fahrer im gesamten Peloton ist. Der Lette wurde nach Platz

28.09.2025Sattel-Drama kostet Evenepoel die Chance aufs WM-Double

(rsn) – Remco Evenepoel war am Boden zerstört. Im Ziel des WM-Straßenrennens von Kigali setzte sich der Belgier an die Bande und blickte minutenlang schwer enttäuscht nach unten. Es dauerte, bis

28.09.2025Hirschi schon 90 Kilometer vor dem Ziel im “Überlebenskampf“

(rsn) – Für die Schweiz sind am Sonntag ziemlich erfolgreiche Weltmeisterschaften zu Ende gegangen. Vier Medaillen – ein Mal Gold, ein Mal Silber und zwei Mal Bronze – nehmen die Eidgenossen mi

28.09.2025Roglic: “Bin glücklich, dass ich das Rennen beendet habe“

(rsn) – Der alte und neue Weltmeister Tadej Pogacar aus Slowenien kann offensichtlich nicht anders, als die internationale Konkurrenz durch lange Solo-Ritte bei Welttitelkämpfen zu düpieren. Ähnl

28.09.2025Highlight-Video des WM-Straßenrennens der Männer

(rsn) – Tadej Pogacar hat seinen WM-Titel aus Zürich mit einem 67-Kilometer langen Solo in Kigali verteidigt. Der Slowene eröffnete 104 Kilometer vor dem Ziel am Mont Kigali das Finale und ließ d

Weitere Radsportnachrichten

23.11.2025Pogacar: Vuelta- oder Roubaix-Sieg genauso wichtig wie Tour-Rekord

(rsn) – Mit einem fünften Tour-Sieg würde Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) in dieser Saison mit Jacques Anquetil, Eddy Merckx, Bernard Hinault und Miguel Indurain gleichziehen. Da der Slow

23.11.2025Evenepoel zu möglichem Giro-Zeitfahren: “Für mich maßgeschneidert“

(rsn) – Remco Evenepoel hat nach eigenen Worten seinem neuen Team Red Bull – Bora – hansgrohe zwei Pläne für die Saison 2026 vorgelegt. Der erste sieht eine Klassikerkampagne und die Tour de F

23.11.2025Van Aert: “Ronde- und Roubaix-Siege wären i-Tüpfelchen“

(rsn) – Wie sein großer Konkurrent Mathieu van der Poel (Alepcin – Deceuninck) begann Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) seine Karriere als Crosser. In dieser Disziplin gewann der Belgier dre

23.11.2025Gazzoli von Astana zu Solution Tech – Vini Fantini

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

22.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

22.11.2025Wieder ein Trikotregen, wieder ein Pausentag

(rsn) - Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird e

22.11.2025Krahl mit Schürfwunden zum Weltcup-Auftakt nach Tabor

(rsn) – Im tschechischen Tabor findet am Sonntag der Auftakt des Cross-Weltcups 2025/26  statt. Mit dabei ist auch eine deutsche Delegation, bekanntester Name ist der von Judith Krahl (Rose Racing

22.11.2025Mit einer späten Zündung in die Geschichte

(rsn) - Sensation, Coup, Paukenschlag – geschieht in der Welt des Sports ein unerwartetes Ereignis, gibt es vielerlei Begriffe, um es ihn Worte zu fassen. In ein solches Rampenlicht rückte Mathieu

22.11.2025Total-Chaos: Bernaudeau bleibt doch Manager

(rsn) – Vor zwei Tagen meldete die französische Zeitung Ouest-France, dass sich Jean-René Bernaudeau am Ende der Saison nach 26 Jahren als Teammanager des französischen Zweitdivisionärs TotalEne

22.11.2025Im zweiten U23-Jahr ging es rein ins Scheinwerferlicht

(rsn) – Nachdem er 2024 neben Nillas Behrens und Tim Torn Teutenberg der Jüngste von drei Deutschen im Nachwuchsteam von Lidl – Trek gewesen war, blieb Louis Leidert 2025 als einziger aus dem T

22.11.2025Kittel heuert in neuer Rolle bei Unibet an

(rsn) – Kurz nachdem sich Rose Bikes dem in Frankreich registrierten Unibet als Namenssponsor angeschlossen hatte, präsentierte die Mannschaft mit Jannis Peter (Vorarlberg) auch einen ersten deutsc

21.11.2025Neuer AIOCC-Chef Guillén rechnet nicht mehr mit Protesten

(rsn) – Nach der Umbenennung und Neuausrichtung des bisherigen Teams Israel – Premier Tech ist Vuelta-Direktor Javier Guillén zuversichtlich, dass es bei der kommenden Austragung der Spanien-Rund

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)