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21.09.2025 | (rsn) – Die neue Zeitfahr-Weltmeisterin kommt aus der Schweiz. Marlen Reusser hat in Kigali ihre Träume wahr werden lassen und sich auf dem schweren, 31,2 Kilometer langen Kurs in der Hauptstadt Ruandas das Regenbogentrikot gesichert. Mit einer Zeit von 43:09 Minuten legte Reusser einen Schnitt von 43,4 km/h hin und ließ die Konkurrenz damit deutlich hinter sich. Silber und Bronze ging an die Niederlande: Anna van der Breggen wurde 52 Sekunden hinter Reusser Zweite, Demi Vollering hatte 1:05 Minuten Rückstand. Antonia Niedermaier wurde als einzige deutsche Starterin Sechste.
Nach zweimal Silber, einmal Bronze und dem schweren Rückschlag vor zwei Jahren bei der WM in Glasgow, als sie das Rennen nicht beendete, ist der Titel die Erlösung für die 34-Jährige. "Gefühlt habe ich schon zehnmal auf dem Podium gestanden. Ich bin froh, dass es jetzt endlich gereicht hat“, sagte sie im Ziel-Interview. “Vielleicht sollte man das so nicht sagen, aber ich habe schon das Gefühl, dass ich es auch verdient habe. Ich habe über all die Jahre so viel Liebe und Leidenschaft investiert. Ich bin froh, dass ich jetzt endlich die Belohnung dafür bekommen habe. Nicht nur für mich, sondern für alle, die mich unterstützt haben.“
Reusser ging neben Vollering, der Silber-Gewinnerin von Zürich 2024, als eine der Top-Favoritinnen ins Rennen. Und nach der ersten Zwischenzeit trennte beide weniger als eine Sekunde, wobei die Schweizerin die Nase minimal vorn hatte und damit quasi einen Start-Ziel-Sieg feierte. In der Folge ging die Lücke aber weiter auf. Und sie wurde so groß, dass Vollering sogar noch hinter ihrer Landsfrau ins Ziel kam. Van der Breggen war bereits als 24. von 44 Frauen ins Rennen gegangen, alle anderen Favoritinnen starteten erst bei den letzten zehn, wobei van der Breggen im Vorfeld auch nicht zwingend zu den größten Medaillenkandidatinnen gehörte.
Die 35-Jährige hatte sich ihre Kräfte aber besser eingeteilt. War sie an der ersten Messung bereits 15 Sekunden hinter Reusser und Vollering zurück, hatte sie am zweiten Messpunkt schon Zeitgleichheit mit ihrer inländischen Rivalin hergestellt. Im gepflasterten Schlussanstieg waren die Spitzenfahrerinnen dann nahezu alle auf einem Level. Bis auf Reusser. Allein dort holte sie fast eine halbe Minute auf die versammelte Konkurrenz heraus.
“Ich bin scharf in die Berge gefahren, da war schon Übersäuerung da. Aber ich denke, das war der richtige Weg“, sagte Reusser. “Ich hatte als schwere Fahrerin dann auch den Vorteil auf den Abfahrten.“ Wie das Ergebnis am Ende auch zusammenkam, wird ihr letztlich egal sein. “Jetzt ist es real. Jetzt habe ich es geschafft. Aber ich muss es erstmal realisieren.“
Hinter den Medaillenrängen lieferten auch Brodie Chapman (Australien / +1:20) und Katrine Aalerud (Norwegen / +1:24) sowie Niedermaier (+1:29) ein starkes Rennen. Die Bronze-Gewinnerin aus Zürich, Chloe Dygert (USA), konnte von Beginn an nicht mit der Spitze mithalten und musste sich mit Rang neun begnügen. Die Weltmeisterin von Zürich, Grace Brown (Australien), war nach ihrem Karriereende im Winter nicht mehr zur Titelverteidigung angetreten.
Mit Xaveline Nirere eröffnete eine Lokalmatadorin das erste Rennen dieser Weltmeisterschaften. Die 23-Jährige aus Ruanda, Zeitfahrmeisterin ihres Landes, benötigte 50:07 Minuten für den Parcours. Mit Soraya Paladin (Italien) ging die erste Europäerin ins Rennen. Sie löste Nirere im Hot-Seat ab, hatte aber gar keine Zeit, Platz zu nehmen, denn direkt nach ihr gestartet war die Chinesin Hao Zhang, die nochmal 1:13 Minuten schneller war.
Sigrid Haugset (Norwegen) behauptete sich danach an der Spitze, bis van der Breggen ins Ziel kam – mit 2:23 Minuten vor Haugset. Die Zeit sollte erstmal eine Weile stehen, 42,2 km/h waren das im Schnitt. 20 Fahrerinnen kamen nach ihr noch. Schneller war aber nur noch eine.
Das Streckenprofil Zeitfahr-WM der Frauen | Foto: Veranstalter
Nahe ran kam zunächst noch Katrine Aalerud (Norwegen), danach kamen aber nur noch neun Frauen. Die nächste knackte die Zeit dann. Reusser war im Ziel 51 Sekunden schneller als van der Breggen. An der Konstellation auf Rang eins und zwei sollte sich auch nichts mehr ändern. Chloe Dygert (USA) konnte von Beginn an nicht mit den Besten mitfahren. Anna Henderson (Großbritannien) war am zweiten und dritten Messpunkt in Medaillenreichweite, verlor aber sehr viel Zeit am Schlussanstieg. Niedermaier fuhr ihr Rennen konstant einige Sekunden hinter der Spitze.
Und so blieb nur noch Vollering. Am ersten Messpunkt nur sieben Zehntel hinter Reusser, ging die Lücke danach immer weiter auf. An der zweiten Zwischenzeit war sie praktisch zeitgleich mit van der Breggen, allerdings schon 28 Sekunden hinter der Schweizerin. Am dritten Messpunkt war Vollering dann klar auf Bronzekurs. Auch der finale Anstieg änderte daran nichts mehr.
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