Aussichtsreichste der sieben deutschen Starterinnen

Kommt Lippert wieder in die Nähe des Vuelta-Podiums?

Von Jens Claussen

Foto zu dem Text "Kommt Lippert wieder in die Nähe des Vuelta-Podiums?"
Ein Podiumsplatz bei einer Grand Tour – im Bild rechts als Dritte bei der Flandern-Rundfahrt – fehlt noch im Palmarès von Liane Lippert (Movistar) | Foto: Cor Vos

04.05.2025  |  (rsn) - Eine deutschsprachige Fahrerin auf dem Podium war bei den bisherigen zehn Austragungen der Vuelta Femenina eher eine Seltenheit. Zwar konnte Lisa Brennauer, damals im Team von Ceratizit, in den Jahren 2019 und 2020 jeweils die Gesamtwertung für sich entscheiden – danach gelang es aber lediglich noch zwei Schweizerinnen, in die Top-Drei der Spanien-Rundfahrt vorzudringen. Marlen Reusser (damals noch für Alé BTC Ljubljana fahren) und Elise Chabbey (damals Canyon – SRAM – Racing) belegten in dieser Reihenfolge im Jahr 2021 die Plätze zwei und drei im Gesamtklassement.

Nach einem bärenstarken Frühjahr mit Platz drei bei der Flandern-Rundfahrt (1.WWT) und als Fünfte des Flèche Wallonne (1.WWT) ist der Friedrichshafenerin Liane Lippert (Movistar) bei der 11. Ausgabe der Vuelta Femenina der Sprung auf das Treppchen zuzutrauen. Lippert schnupperte schon 2022 am Podium, damals fehlten ihr auf Rang vier lediglich 23 Sekunden zur drittplatzierten Niederländerin Demi Vollering. Mit der Unterstützung der Zeitfahrspezialistinnen Marlen Reusser und Cat Ferguson könnte sich die 27-jährige Deutsche schon beim Team-Auftaktzeitfahren von Barcelona in eine günstige Position in der Gesamtwertung manövrieren.

Routinier Kasper und Debütantin Czapla in Helferinnenrollen

Dagegen werden die junge Justyna Czapla (Canyon – SRAM – zondacrypto) und die erfahrene Romy Kasper (Human Powered Health) wohl nicht über ihre jeweilige Rolle als Helferin hinauskommen. Für die 21-jährige Czapla ist es der erste Auftritt bei einer Grand Tour überhaupt, für sie heißt es lernen und ihrer Kapitänin Kasia Niewiadoma bestmöglich zur Seite zu stehen. 

Trotz ihrer inzwischen 18. Profisaison steht Kasper auch erst zum vierten Mal bei der Vuelta am Start, im Vorjahr belegte sie Gesamtrang 62. Wie wertvoll die Tempobolzerin, die am Montag 37 Jahre alt wird, noch immer ist, zeigte Kasper mit ihrer beeindruckenden Leistung bei Paris-Roubaix (1.WWT), als sie erst auf dem letzten Sektor aus der Spitzengruppe fiel.

An den beiden Bergankünften am fünften und am Schlusstag dürfte sich Clara Koppenburg (Cofidis) in ihrem Element fühlen. Die 49 Kilogramm leichte Bergfahrerin versucht nach einer verkorksten Saison 2024 bei EF Education – Oatly mit ihrer Rückkehr zu Cofidis wieder zu alter Stärke zu finden. Nach zuletzt mehreren Aufgaben bei den Frühjahrsrennen hofft wohl nicht nur 29-Jährige, sondern auch ihre französische Equipe, dass endlich der Knoten in diesem Jahr platzt.

Koch als sichere Bank für Picnic - PostNL

Mit diesen Gedanken muss sich die Deutsche Meisterin Franziska Koch (Team Picnic – PostNL) nicht herumplagen. Nach dem Gewinn des Nationalen Meistertitels 2024 hat die Mettmannerin nochmals einen gehörigen Leistungssprung gemacht und sich damit in der Teamhierarchie nach oben gearbeitet. Koch ist in ihrer Konstanz die Zuverlässigkeit in Person und hat zudem bei der Tour de France Femmes 2024 auf bergigen Etappen gezeigt, dass sie an ihren Kletterqualitäten gearbeitet hat. Bei ihrem Profidebüt im Jahr 2019 konnte die Allrounderin ihre bis dato einzige Teilnahme bei der Vuelta auf Platz zehn im Gesamtklassement abschließen.

Die erst vor vier Jahren zum Profiradsport gekommene Aileen Schweikart (BePink - Imatra – Bongioanni) wird versuchen, ihren 25. Rang aus dem Vorjahr zu bestätigen, wogegen Lea Lin Teutenberg bei den Lotto Ladies vermutlich überwiegend als Helferin für die Bergfahrerin Audrey de Keersmaeker wird arbeiten müssen.

Einen prominenten Namen vermisst man auf der Startliste der diesjährigen Vuelta-Ausgabe: Die Eichstätterin Ricarda Bauernfeind (Canyon – SRAM – zondacrypto), die 2023 auf Rang fünf und im Vorjahr mit Platz sechs jeweils in die Top-Ten fuhr, musste ihren Comeback-Versuch nach langwierigen Verletzungen nach dem Brabantse Pijl (1.Pro), den sie auf Platz 83 beendete, erneut unterbrechen. Bauernfeind war 2024 mit dem sogenannten Plica-Syndrom an beiden Knien operiert worden und kämpft seitdem darum, wieder zu alter Leistungsstärke zurückzufinden.

Drei Österreicherinnen und zwei Schweizerinnen am Start

Aus dem deutschsprachigen Raum starten zudem die Österreicherinnen Carina Schrempf (Fenix – Deceuninck), Mona Mitterwallner (Human Powered Helath) und Valentina Cavallar (Arkéa – B&B Hotels), sowie aus der Schweiz neben Reusser noch  Linda Zanetti (Uno-X Mobility).

Die 33-jährige Reusser gilt als starke Rundfahrerin und hat vor ihrem Long-Covid-Syndrom im Jahr 2024 schon die Tour de Suisse 2023 (2.WWT) und die Volta Valenciana (2.Pro) gewinnen können. Ihren bisher einzigen Einsatz bei einem Etappenrennen dieser Saison konnte sie bei der Valencia-Rundfahrt auf einem starken zweiten Platz abschließen, drei Positionen vor ihrer Teamkollegin Lippert.

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