Bauhaus und Kanter verpassen das Podium knapp

Sturzchaos in De Panne: Molano nutzt seine Chance

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Juan Sebastian Molano (UAE Team Emirates – XRG) hat die 49. Classic Brugge-De Panne (1.UWT) gewonnen. | Foto: Cor Vos

26.03.2025  |  (rsn) – Der finale Sprint bei der 49. Classic Brugge-De Panne tat kaum noch zur Sache, denn auf den letzten fünf der insgesamt 195 Kilometern des Frühjahrsklassikers dezimierten vier große Stürze das bis dahin noch fast vollständige Feld auf schließlich nur rund 20 Profis. Das Chaos nutzte Juan Sebastian Molano (UAE – Emirates – XRG) zu einer Attacke 400 Meter vor dem Ziel. Der Kolumbianer rettete wenige Zentimeter auf Jonathan Milan (Lidl – Trek) ins Ziel und feierte seinen ersten Saisonsieg.

Das Podium komplettierte der Este Madis Mihkels (EF Education – EasyPost) vor Phil Bauhaus (Bahrain Victorious), der als bester Deutscher Rang vier belegte. Sein Landsmann Max Kanter (XDS – Astana) kam nach dem Norweger Erlend Blikra (Uno-X Mobility) als Sechster ins Ziel. Sowohl Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) als auch Tim Merlier (Soudal – Quick-Step), Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck), Arnaud De Lie (Lotto) und Alexander Kristoff (Uno-X Mobility) konnten wegen der Unfälle im Finale wie viele andere nicht in die Entscheidung eingreifen.

Der 31-jährige Molano hat zwar zwei Vuelta-Tageserfolge und einen UAE-Tour-Etappensieg auf dem Konto, bei einem Eintagesrennen auf WorldTour-Niveau war er aber noch nie erfolgreich. Auch er wäre fast in einen der Unfälle verwickelt worden. “Bei einem Sturz wurde ich am Bein getroffen. Im Finale waren viele Kurven und es wurde sehr schnell gefahren. Es war sehr gefährlich“, erklärte Molano im Ziel-Interview.

Doch der UAE-Profi kam schadlos davon und schaltete schnell, als der Großteil der Konkurrenz nicht mehr im Rennen war. “Nach der letzten Kurve 500 Meter vor dem Ziel war ich in guter Position. Ich bin richtig schnell durch sie durch gekommen und ich habe gleich angegriffen. Ich habe mich umgesehen. Da kam niemand, deswegen bin ich voll weitergefahren“, beschrieb er seine überraschende Attacke.

Milan, der letzte verbliebene Topsprinter in der Spitzengruppe, reagierte zu spät, kam dem Südamerikaner aber noch gefährlich nahe. “Milan ist sehr schnell und mein Sprint war sehr lang“, meinte Molano, der nur ganz knapp die Oberhand behielt. “Das war mein erster Saisonsieg. Ich freue mich sehr für mich, meine Familie und mein Team.“

Nach einem Monat Rennpause kam auch der 30-jährige Bauhaus gut durch die turbulenten letzten Kilometer. Er sprintete letztendlich auf den vierten Rang und war damit zwei Positionen besser als Kanter, der damit eine Serie von fünf enttäuschend verlaufenen Eintagesrennen im Norden Europas mit einem Spitzenergebnis beendete.

Red Bull - Bora – hansgrohe hatte auf den letzten 20 Kilometern viel Arbeit verrichtet, Sprinter Welsford kam nicht über den zehnten Platz hinaus. Juri Hollmann (Alpecin – Deceuninck) war eines der ersten Sturzopfer im Finale. Der Deutsche blieb dabei, aber unverletzt, wie er RSN im Ziel mitteilte.

So lief die Classic Brugge-De Panne:

Antonio Morgado (UAE – Emirates – XRG), Victor Vercouillie (Flanders – Baloise), Michiel Lambrecht (Wagner – Bazin – WB), Joren Bloem und Hartthijs de Vries (beide Unibet – Tietema Rockets) fuhren dem Peloton direkt nach dem Start davon. Obwohl meist leichter Gegenwind herrschte, lag das Renntempo sehr hoch. Die ersten beiden Stunden wurden mit einem Schnitt von 48,5 km/h zurückgelegt. Der Vorsprung der Ausreißer betrug dabei maximal drei Minuten.

Das Feld wurde aber schnell aktiv und verkleinerte seinen Rückstand. Als es 13 Kilometer vor dem Ziel bis auf 35 Sekunden an den Ausreißern dran war, attackierte de Vries seine Begleiter. Morgado saß am Hinterrad und wollte mitgehen, die Beine des Portugiesen streikten aber. Der Niederländer hingegen setzte zu einem starken Solo an, das aber 2,5 Kilometer vor dem Ziel beendet war.

Kurz zuvor hatten zwei Stürze im Feld für die erste Selektion des Tages gesorgt. Kurz danach krachte es ein drittes und am letzten Kilometer sogar ein viertes Mal. So kämpften nur rund 20 Fahrer um den Sieg. Kooij, Merlier, Philipsen waren wie De Lie und Kristoff nicht dabei, weil sie sämtlich in einen der Stürze verwickelt waren.

Molano nutzte die sich ihm bietende Chance und griff im Chaos 400 Meter vor dem Ziel an. Niemand reagierte zunächst, als Milan zum Sprint ansetzte, war es schließlich zu spät, stattdessen rettete der Südamerikaner wenige Zentimeter Vorsprung ins Ziel.

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