RSNplusRSN-Rangliste, Platz 12: Tim Torn Teutenberg

Eine Saison, die keinen Grund zur Klage gab

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Eine Saison, die keinen Grund zur Klage gab"
Tim Torn Teutenberg (Lidl – Trek Future Racing) | Foto: Cor Vos

23.12.2024  |  (rsn) – Auch wenn er gegenüber RSN nicht von einer perfekten ersten Saisonhälfte sprechen wollte, so war Tim Torn Teutenberg (Lidl – Trek Future Racing) doch sehr nahe dran. Dazu wurden seine starken Leistungen mit einem WorldTour-Vertrag belohnt.

Mit dem Gesamtsieg bei der Olympia`s Tour (2.2) holte er den lang ersehnten und oft knapp verpassten ersten UCI-Sieg auf der Straße. Beim Paris-Roubaix der U23 landete Teutenberg den nächsten Coup, dazu gewann er bei der Tour de Bretagne (2.2) und dem Flèche du Sud (2.2) jeweils die Auftaktetappe. Bei der U23-DM sicherte er sich zudem den Titel im Einzelzeitfahren. Beim Giro d`Italia der U23 verpasste er zweimal nur knapp einen Etappensieg. Diese Erfolge machten den jungen Deutschen zum besten Kontinental-Fahrer der Rangliste.

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Als maßgeblich für seine erfolgreiche Saison nannte Teutenberg mehrere Faktoren. So sei der frühe erste UCI-Sieg im März eine Art Türöffner gewesen. “Ich konnte mich aber auch leistungstechnisch noch mal steigern“, fügte der 22-Jährige aus Mettmann an. “Ich denke, die Mischung aus diesen beiden Komponenten hat es gemacht, dazu hatte ich einen richtig guten Support“, nannte er noch einen dritten wichtigen Punkt.

Im U23-Zeitfahren der Deutschen Meisterschaften holte sich Tom Torn Teutenberg (Lidl – Trek Future Racing, Mi.) den Titel vor seinem Teamkollegen Niklas Behrens (li.) und Moritz Czasa (rad – net Oßwald). | Foto: Cor Vos

Zu den Siegen kamen noch viele Spitzenergebnisse bei größeren Rennen. Bei der Classica Valenciana (1.1) wurde er Dritter, auf Mallorca belegte er bei der Trofeo Ses Salines (1.1) Rang sieben und bei der Trofeo Palma (1.1) wurde er Vierter. Auf das Podium ging es zudem bei der Youngster Coast Challenge (1.2), die sein Teamkollege Niklas Behrens gewann. Bei der Straßen-DM der Elite wurde Teutenberg zudem starker Fünfter.

“Meine erste Saisonhälfte war schon sehr gut, wenn auch nicht perfekt. Bei der Olympia`s Tour wäre zum Beispiel auch ein Etappensieg drin gewesen, mein Sturz bei der Tour de Bretagne hat mich zudem meine Ambitionen in der Gesamtwertung gekostet“, erzählte Teutenberg.

Die zweite Saisonhälfte stand ganz im Zeichen der Bahn. Teutenberg startete bei den Olympischen Spielen im Omnium und wurde dort Siebter. Gemeinsam mit Roger Kluge gewann er bei der WM Gold im Madison. “Das war megacool, ich wollte schon immer mal Weltmeister werden, der Titel hat mir noch gefehlt. Und ein Sieg im Madison bei den Männern hat noch mal einen ganz anderen Stellenwert“, sagte er.

Im Straßenrennen der Elite reichte es für Teutenberg zu Platz zehn.| Foto: Cor Vos

Auf der Straße lief es für Teutenberg bei den internationalen U23-Titelkämpfen allerdings nicht nach Wunsch. Bei der EM belegte er Rang 16, bei der WM reichte es zu Platz 31. “EM und WM liefen nicht so wie erhofft, es waren nicht so meine Rennen. Aber in diesem Jahr war das verkraftbar“, sagte er.

Dennoch reichte es auch in der zweiten Hälfte noch zu einem Sieg auf der Straße, nämlich bei der Tour Alsace (2.2), wo er mit der Nationalmannschaft im Teamzeitfahren zum Auftakt die schnellste Zeit fuhr. Ansonsten waren ein dritter Platz beim GP Rik van Looy (1.2) sowie ein dritter Platz auf der Schlussetappe der Tour Alsace seine besten Resultate.

Auch wenn er auf der Straße nicht ganz an das erste Halbjahr anknüpfen konnte, so sprach Teutenberg doch von einer “auf jeden Fall positiven“ Saisonbilanz. “Ich kann mich nicht beschweren, ich war auf der Straße und der Bahn ziemlich gut unterwegs. In der zweiten Saisonhälfte hatte ich auch nicht mehr so viele Rennen und bin auch viel für andere gefahren. Die erste Saisonhälfte war einfach sehr geballt, da musste ich auch etwas kürzertreten, um nicht ganz auszubrennen“, so Teutenberg, der auch noch durch eine Corona-Infektion zurückgeworfen wurde.

Seinen größten Erfolg feierte Teutenberg (li.) bei der Bahn-WM, bei der er gemeinsam mit Roger Kluge (re.) die Goldmedaille im Madison gewann. | Foto: Cor Vos

Zur kommenden Saison steigt er bei Lidl – Trek ins WorldTeam auf. Ein Wechsel in ein anderes Top-Team wie ihn etwa U23-Weltmeister Behrens - zu Visma – Lease a Bike - vollzogen hat, war für ihn kein Thema. “Ich wollte auch etwas zurückgeben. Das Team hat mich meine gesamte U23-Zeit unterstützt, es ist dann auch ein Zeichen von Loyalität. Dazu fühle ich mich im Team sehr wohl und die Anfragen der anderen Teams kamen auch erst später“, erklärte Teutenberg seinen Verbleib bei Lidl - Trek.

Konkrete Ziele für seine erste WorldTour-Saison hat er sich nicht gesetzt. “Ich lasse das Jahr auf mich zukommen und schaue, wie es läuft. Ich werde meine Chancen bekommen, aber es wird auch viele Rennen geben, wo ich für andere fahren muss“, sagte Teutenberg, Gerne möchte er auch weiterhin Bahn-Wettbewerbe bestreiten. “Ich will dort auch nicht wirklich kürzertreten, aber in den nächsten beiden Jahren wird mein Fokus schon etwas mehr auf der Straße liegen, weil ich in der WorldTour Fuß fassen möchte“, sagte er.

 

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