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03.12.2024 | (rsn) – Rückschritt, Neuanfang, Flucht. All das sind Worte, von denen Florian Stork nichts wissen will. “Ich war sieben Jahre lang in den Strukturen von dsm, da war es jetzt einfach mal an der Zeit, etwas Neues auszuprobieren“, sagte der nunmehr 27 Jahre alte Profi, der zur Saison 2024 aus der WorldTour von dsm-firmenich zu Tudor der Pro Cycling. Die ambitionierten Schweizer sind – noch – eine Liga tiefer angesiedelt.
“Ich habe hier eine sehr lösungsorientierte Herangehensweise kennengelernt“, so Stork zu RSN im Rückblick auf sein erstes Jahr in der neuen Mannschaft. Dabei sei es gar nicht so einfach gewesen, “einen neuen Reiz zu finden, wenn so viele Gesichter die gleichen sind“, fügte er an.
___STEADY_PAYWALL___Gleich fünf Profis – neben Stork noch Marco Brenner, Marius Mayrhofer, Hannes Wilksch und Alberto Dainese – hatten den Schritt von der niederländischen Mannschaft zu der aus der Schweiz gemacht, dazu kannte er bereits ein paar Leute aus dem Betreuerstab. “Und mit Marc Hirschi, der jetzt zum Team stößt, ist es auch mehr ein Wiedersehen, wir kennen uns auch noch aus dem Devo-Team von Sunweb“, erzählte er weiter. “Am Ende war es ein guter Mix aus neuen Impulsen und Bekanntem“, fasste der Bielefelder zusammen.
Auch in sportlicher Hinsicht war Stork mit seinem ersten Tudor-Jahr zufrieden. Nach den mageren und von einer schweren Knieverletzung bei der UAE Tour geprägten Jahren 2021 und 2022 stand 2023 in erster Linie Konsolidierung auf dem Programm. “Aber für dieses Jahr hatte ich mir dann schon auch wieder Ergebnisse vorgenommen“, sagte er. Vor allem bei der Deutschland Tour (2.Pro) klappte das gut. Platz sechs in der Gesamtwertung, vor allem gesichert durch einen starken Auftritt am Schlusstag, an dem er Fünfter wurde, ist das beste Ergebnis, das der Spezialist für profiliertes Gelände in seiner bisherigen Profikarriere einfahren konnte. “Das war schon mein Highlight dieses Jahr.“
Erstmals seit seinem schweren Sturz im Jahr 2021 startete Florian Stork (Tudor) wieder bei der UEA Tour. Nach erneut zwei Stürzen spielte er aber keine Rolle im Gesamtklassement. | Foto: Cor Vos
Die Deutschland Tour, so Stork, entwickele sich mehr und mehr zu einem seiner bevorzugten Rennen. “Und im nächsten Jahr startet sie in NRW.“ Heimspiel also. “Vielleicht kommt sie ja auch an Bielefeld vorbei. Wenn man sieht, wo sie startet und endet, ist auch davon auszugehen, dass da ein oder zwei schwerere Etappen sein werden. Das würde mir dann entgegenkommen. Ich hätte auf jeden Fall Zeit nächstes Jahr“, freute er sich schon. Den Startwunsch hat er beim Team jedenfalls hinterlegt.
Dass es bei der Deutschland Tour so rund lief, sei einem Neuaufbau der Form im Juli mithilfe eines Trainingslagers zu verdanken gewesen, so Storck. Notwendig wurde das vor allem, weil sich sein eigentlicher Höhepunkt, der Giro d’Italia, zu einem Dämpfer entwickelte. “Beim Giro hätte ich mir schon gewünscht, mehr Akzente setzen zu können“, so Stork. “Aber schon zum Ende der Woche hatte ich erste Krankheitssymptome und dann wurde die Leistung sehr instabil. In der dritten Woche habe ich dann in den Bergetappen nur ums Überleben gekämpft.“ Das Fazit fiel also zwiespältig: “Es war schon etwas Besonderes, dabei zu sein, weil es ja auch die erste Grand Tour überhaupt fürs Team war. Aber persönlich war es nicht berauschend, weil ich lange krank gefahren bin und danach auch lange brauchte, um mich wieder zu erholen.“
Seinem Saisonstart konnte Stork hingegen überwiegend Positives abgewinnen. “Ich bin über den Grand Prix de Marseille, den Etoile de Bessèges und die Figueira Champions Classic eigentlich ganz gut reingekommen.“ In Marseille sprang Rang 18 raus, beim Rennen in Portugal wurde er 17. “Eigentlich war ich da richtig gut drauf, da war das Gefühl mal überragend. Ich war vom Feeling richtig stark am Berg und konnte sogar über eine Attacke von Hirschi drüberfahren. Leider sieht man das nicht im Ergebnis“, ärgerte sich Stork, der mit der großen Verfolgergruppe von Sieger Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) ins Ziel kam.
Beim als Saisonhöhepunkt gedachten Giro d’Italia wurde Florian Stork durch eine Erkrankung aus dem Tritt gebracht und kämpfte sich durch die drei Wochen der ersten Grand Tour | Foto: Cor Vos
Dann kam wieder die UAE Tour, bei der er sich vor drei Jahren schwere Verletzungen zugezogen hatte. “Da bin ich dieses Mal wieder gleich zweimal gestürzt. Danach war das Momentum dann erstmal weg“, kommentierte er seinen 75. Platz im Schlussklassement.
Ansonsten fehlte im Laufe der Saison “immer ein bisschen was für ein Top-Ergebnis“, so Stork. Bestes Beispiel dafür sei der Grand Prix de Montreal, den Stork als Tudors Leader in Angriff genommen hatte. “Ich hatte einen normalen Tag, nicht überragend. Und das sieht dann halt nicht gut aus, wenn man 40. wird. In der entscheidenden Runde, als Pogi (Tadej Pogacar) attackiert, fehlen mir ein paar Meter, um mit vorderen Gruppe über den Berg zu kommen. Als solider oder guter Profi braucht man halt Ausnahmetage, um Spitzenergebnisse einfahren zu können. Die richtigen Topfahrer sind auch mit einem normalen Tag vorne dabei. Das ist halt der Unterschied“, betonte Storck.
Klingt da Neid durch? Keineswegs. “Ich weiß, dass ich an einem soliden Tag immer gut dabei bin. Was es dann ein bisschen erträglicher machen würde, wäre vielleicht Fahrer im Team, der auch bei solchen Rennen um den Sieg oder das Podium mitfahren kann.“ Profis von diesem Kaliber hat sich Tudor für die neue Saison gleich zwei geangelt. Neben Hirschi wechselt auch Julian Alaphilippe (Soudal – Quick-Step) in die Schweiz.
Bei der Deutschland Tour lief es rund: Florian Stork (hier im Prolog) war beim Heimspiel auf Rang sechs bester deutscher Fahrer. | Foto: Cor Vos
Dass Stork an der Seite von Profis dieses Kalibers wieder ins zweite Glied rutschen wird, war ihm bewusst. “Bei Rennen wie in Kanada merke ich, dass ich an meine Limits komme. Aber da ist es dann auch völlig okay, für ein größeres Ziel zu arbeiten und in einem Lineup mit einem der beiden Helfer zu sein.“ Das kenne er aus dsm-Tagen mit Romain Bardet, hier bei Tudor habe auch Michael Storer eine entsprechende Rolle ausfüllen können. “Wenn ich weiß, da ist einer dabei, der in die Top 10 fahren kann, fällt es mir leichter, das Positionieren zu übernehmen. Und wenn man dann als Helfer auch einen Anteil am Erfolg hat, ist das schöner, als irgendwie nur wie Totholz im Feld mitzuschwimmen und dann irgendwann doch abgehängt zu werden.“
So oder so: Stork bezeichnete die Saison 2024 als weiteren Fortschritt im Vergleich zum Jahr davor. “Neben den Ergebnissen sind auch die Werte nochmal ein bisschen besser geworden. Vor allem unter Ermüdung.“ Ganz ähnlich sieht auch der Plan für die bevorstehende Saison aus: stetige Verbesserung bei der Leistung, aber auch bei den Resultaten. Denn abgeschrieben hat er die Sache mit persönlichen Ergebnissen längst noch nicht, bei kleineren Rennen soll er auch wieder für das Einfahren von UCI-Punkte zuständig sein.
Und auch eine Grand Tour möchte Stork 2025 wieder bestreiten. Welche ist zweitrangig, wobei sich die Vuelta mit der Deutschland Tour ins Gehege käme. Noch hat die heiße Trainingsphase nicht begonnen, im herbstlich ungemütlichen Bielefeld schiebt Stork im Moment eher noch die ruhigere Kugel. Das ändert sich dann aber ab der zweiten Dezemberwoche. Dann geht es mit dem kompletten Team in die Sonne Südspaniens nach Calpe zum dortigen Trainingslager.
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