RSNplusRSN-Rangliste, Platz 83: Martin Messner

Studienerfolg in einem durchschnittlichen Radsportjahr

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Studienerfolg in einem durchschnittlichen Radsportjahr"
Martin Messner (WSA KTM Graz p/b Leomo) | Foto: Peter Maurer

16.11.2024  |  (rsn) – Mit seinen 24 Jahren war Martin Messner (WSA KTM Graz p/b Leomo) nicht nur der Leader seiner steirischen Equipe, sondern in der abgelaufenen Saison auch der älteste Fahrer im Kader. 2024 zählte sportlich sicher nicht zu seinen besten Jahren, dennoch nahm der junge Österreicher viel aus der Saison mit, neben und auf dem Rad.

“Es war eine solide Saison ohne große Hochs, aber auch ohne große Tiefs. Durchschnittlich halt“, fasste Messner sein Jahr gegenüber radsport-news.com in einem Satz zusammen und gestand, dass sein Fokus teilweise auch sehr abseits des Radsports lag. Der Abschluss seines Bachelor-Studiums in Wirtschaft und Recht stand an, gegen Saisonende kam er schon im ersten Master-Semester an. ___STEADY_PAYWALL___

“Deswegen war der Saisonstart auch spät, wobei mir die Rennen in Kroatien, die das Team davor bestreitet, eh nicht so richtig passen“, erzählte Messner, der bei den Eintagesrennen GP Slovenian Istria und GP Brda-Collio (beide 1.2) seine ersten Rennkilometer sammelte. Beim ersten Rennen in Österreich, dem Eröffnungsrennen in Leonding, landete er auf Rang 13 ehe es drei Wochen später mit dem Nationalteam zur Tour of the Alps ging, wo er gemeinsam mit Hermann Pernsteiner (Felt – Felbermayr) das rot-weiß-rote Team anführen sollte.

Doch dem ausschließlich aus Kontinentalrennfahrern bestehenden Team wurden schnell die Grenzen aufgezeigt, zudem erwischten Messner und Pernsteiner beide keinen guten Auftakt. “Die ersten beiden Tage waren nicht so gut. Gleich zu Beginn erwischte ich keinen guten Tag, am zweiten kam ich dann zu Sturz. Danach lief es solide, aber man erkennt den Unterschied, wenn die Profis schon aus dem Höhentrainingslager für den Giro kommen und wir fast noch keine Rennen in den Beinen haben“, erklärte Messner.

Podium in Vorarlberg

Zumindest für die nächsten Rennen nahm er aber eine gute Form mit. Beim Grand Prix Vorarlberg wurde er starker Dritter, vor allem überraschte er sich selbst von seinen Sprintfähigkeiten. “Ich war allein von meinem Team ganz vorne in der Spitzengruppe und fast alle anderen Kapitäne hatten noch Helfer. An den letzten Anstiegen gab es Attacken, aber wirklich lösen konnte sich keiner. Ich habe lange gepokert und es ist dann gut ausgegangen, auch wenn ich nie damit rechnete, so gut sprinten zu können im flachen Terrain“, erinnerte er sich.

Martin Messner wird auch 2025 für WSA KTM Graz an den Start gehen. | Foto: Peter Maurer

Während er 2023 noch auf dem Podium der Oberösterreich-Rundfahrt stand, verpasste er diesmal als Elfter ein absolutes Spitzenergebnis. “Damals habe ich mich aber spezifisch darauf vorbereitet, heuer sah ich das Rennen mehr als Vorbereitung für die Tour of Austria. Außerdem ging es direkt nach Oberösterreich in meine Abschlussprüfungen“, schilderte Messner und fügte an: “Jeder der nur Radsport macht und sagt, dass sei stressig, den verstehe ich nicht.“

Zur psychischen Belastung wurde dann das angepeilte Saisonhighlight, aufgrund des tragischen Todessturzes des Norwegers André Drege (Coop – Repsol). “Das Rennen erzeugt immer noch schmerzhafte Erinnerungen in meinen Gedanken, die eine sportliche Einschätzung in den Hintergrund geschoben haben. Ich habe echt Zeit gebraucht, bis ich wieder Rennen fahren konnte“, erinnerte sich Messner, der danach sogar mit einem Sportpsychologen zusammenarbeitete.

2025 weiterhin für WSA unterwegs

“Nach solchen Ereignissen setzt man sich intensiver mit seinem Sport auseinander. Die Zeit hat sicher am meisten dazu beigetragen, die offenen Wunden verheilen zu lassen. Bei meinem ersten Rennen danach in Rumänien war die Angst aber immer dabei, wenn es im Feld eng wurde oder es kritische Situationen gab“, erzählte der Österreicher, der bei der Turul Romaniei (2.2) Gesamt-13. wurde.

Für sich nahm er mit, dass es im Radsport nicht immer um Platzierungen oder Ergebnisse gehen muss, sondern die Erlebnisse. “Dass was am Ende der Karriere bleiben wird sind nicht die Siege, sondern die schönen Momente“, erklärte er und berichtete, dass er auch 2025 für das WSA-Team an den Start gehen wird. Das Hauptziel ist wieder die Tour of Austria.

Mehr Informationen zu diesem Thema

01.01.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

01.01.2025Nach Traumsommer endlich in der absoluten Weltspitze

(rsn) – Erneut ist Marc Hirschi die klare Nummer 1 in der RSN-Jahresrangliste. Nachdem er schon 2023 mehr als doppelt so viele Punkte auf sein Konto gebracht hatte wie der damals zweitplatzierte Ste

31.12.2024Die Strassacker-Trophäe zur RSN-Jahresrangliste 2024

(rsn) – Seit inzwischen 17 Jahren blicken wir von radsport-news.com in Form unserer RSN-Jahresrangliste auf die Saison der Radprofis aus Deutschland, Luxemburg, Österreich und der Schweiz zurück u

31.12.2024Mit freiem Kopf zu schönen Erfolgen

(rsn) - Nils Politt kann auf eine erfolgreiche erste Saison beim UAE Team Emirates zurückblicken, es war vielleicht sogar die beste in seiner gesamten Karriere. Der Allrounder wurde Zweiter beim Omlo

30.12.2024Ausgerechnet bei den Highlights fehlten ein paar Prozent

(rsn) – Zwei große Highlights hatte sich Stefan Küng (Groupama – FDJ) für die Saison 2024 in seiner Spezialdisziplin, dem Einzelzeitfahren, vorgenommen. Doch sowohl bei den Olympischen Spielen

29.12.2024Dank Höhentrainingslager in neue Sphären

(rsn) – Keiner hatte diese Entwicklung erwartet. Vor allem nicht Florian Lipowitz selbst. Der Ex-Biathlet, der 2024 seine zweite Profisaison im Radsport absolvierte, wurde Siebenter der Vuelta Espan

27.12.2024Schweizer Radsport-Diamant glänzte auch in WorldTour-Rennen

(rsn) - Jan Christen trug mit drei Siegen bei kleineren Rennen und einer Top-10-Platzierung beim schweren Klassiker in San Sebastian seinen Teil zur überragenden Saison von UAE Team Emirates bei. “

27.12.2024Als Schweizer Meister knapp an einem Vuelta-Coup vorbei

(rsn) – Mauro Schmid (Jayco – AlUla) geht das Jahr 2025 im Schweizer Meistertrikot an. “Das war für mich sicher der Höhepunkt der Saison. Der Meistertitel ist einfach etwas, was man einmal in

26.12.2024Im neuen Trikot den Durchbruch geschafft und Siege gefeiert

(rsn) – Mit seinem Wechsel von dsm – firmenich zu Tudor Pro Cycling hat Marco Brenner im vergangenen Winter nicht nur einen für ihn auf persönlicher Ebene wichtigen Schritt gemacht, sondern auch

25.12.2024Zwei kräftezehrende Grand Tours haben etwas bewirkt

(rsn) – Nach seinem Etappensieg und Platz acht in der Gesamtwertung der Tour de France 2023 war Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) mit großen Erwartungen in die Saison 2024 gestartet, in

25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden

(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en

24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus

(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w

Weitere Radsportnachrichten

09.05.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

08.05.2025Top-Favorit Roglic verblüfft bei seinem Double-Versuch

(rsn) – “Rog wie Pog“ – das war der Slogan in Albanien kurz vor dem Auftakt des 108. Giro d’Italia. Primoz Roglic würde in diesem Jahr gern in die Fußstapfen seines jüngeren und mittlerwe

08.05.2025Vollering widmet den Sieg allen Menschen mit psychischen Problemen

(rsn) – Mit ihrem insgesamt fünften Vuelta-Etappensieg hat Demi Vollering (FDJ – Suez) nicht nur zum wiederholten Male ihre herausragenden Kletterqualitäten unter Beweis gestellt. Im Zielintervi

08.05.2025Carapaz nimmt kein Blatt vor den Mund: “Wir wollen gewinnen“

(rsn) – Richard Carapaz hat den Giro d`Italia gewonnen. 2019 war das, vor sechs Jahren. Es klingt allerdings wie aus einer anderen Epoche. Im Grunde stimmt das aber auch, denn es war zu einer der Ze

08.05.2025Highlight-Video der 5. Etappe der Vuelta Femenina

(rsn) – Bei der ersten echten Kletterprüfung der 11. Vuelta Espana Femenina hat Demi Vollering (FDJ – Suez) der Konkurrenz das Nachsehen gegeben. Die Titelverteidigerin entschied die 5. Etappe zu

08.05.2025Vollering triumphiert an erster Bergankunft vor Reusser

(rsn) – Auf der 5. Etappe der 11. Vuelta Espana Femenina hat Demi Vollering (FDJ – Suez) für klare Verhältnisse gesorgt. Die Titelverteidigerin aus den Niederlanden sicherte sich über 120,4 Kil

08.05.2025Hügel statt Hafenrundfahrt zum Auftakt in Albanien

(rsn / ProCycling) – Zwar ist die Adriaküste für den Start des Giro d’Italia bekanntes Terrain, aber dieses Jahr steigt der Grande Partenza zum ersten Mal in Albanien - also auf der anderen Seit

08.05.2025Kanter im vierten Anlauf zum ersten Etappensieg?

(rsn) – Nicht zuletzt wegen seines Sieges bei der Famenne Ardenne Classic tritt Max Kanter (XDS – Astana) mit breiter Brust zu seiner vierten Italien-Rundfahrt an. “Es ist fürs Selbstvertrauen

08.05.2025Die zehn deutschen Giro-Starter im Überblick

(rsn) – Zehn deutsche Profis stehen am Start des am 9. Mai in Albanien beginnenden 108. Giro d`Italia. Das sind zwei weniger als noch im Vorjahr. Damals nahmen so viele Deutsche wie seit fast 20 Ja

08.05.2025Ferrand-Prévot tritt nicht mehr zur 5. Vuelta-Etappe an

(rsn) - Pauline Ferrand-Prévot (Visma – Lease a Bike) wird nicht mehr zur heutigen 5. Etappe der Vuelta Espana Femenina antreten. Wie ihr Team in den Sozialen Medien mitteilte, fühle sich die Fran

08.05.2025Visma – Lease a Bike mit Kelderman so gut wie einig?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

08.05.2025Deutsche Straßenmeisterschaften in Linden statt in Kaiserslautern

(rsn) – Ende März kündigte German Cycling an, dass die Deutschen Straßenmeisterschaften 2025 vom 27. bis 29. Juni in Kaiserslautern ausgetragen werden. Bei der Präsentation der Strecken für di

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d`Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Finistere Pays de (1.1, FRA)
  • Silesian Classic (1.2, POL)
  • Tour de Kumano (2.2, JPN)