US-Amerikaner imponiert beim Gran Piemonte

Powless stürmt mit 43-km-Solo zum ersten Sieg in Italien

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Neilson Powless (EF Education – EsayPost) hat den 108. Gran Piemonte gewonnen. | Foto: Cor Vos

10.10.2024  |  (rsn) – Mit einem Soloritt über 43 Kilometer hat sich Neilson Powless (EF Education – EsayPost) den 108. Gran Piemonte (1.Pro) gesichert und seinen ersten Saisonsieg gefeiert. Der 28-jährige US-Amerikaner kam nach 182 Kilometern von Valdengo nach Borgomanero sieben Sekunden vor der ersten Verfolgergruppe ins Ziel. Rang zwei sicherte sich der Neuseeländer Corbin Strong (Israel – Premier Tech) vor dem Spanier Alex Aranburu (Movistar) und dem Italiener Filippo Magli (VF Group – Bardiani. Als bester deutscher Profi belegte der Augsburger Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) zeitgleich Platz 22.

“Deshalb bin ich Radprofi geworden. Es gibt nicht viele Gefühle, die man mit dem hier vergleichen kann. Wir arbeiten das ganze Jahr so hart, damit an einem solchen Tag mal alles zusammenkommt. Ich bin so glücklich, dass heute alles gepasst hat“, strahlte Powless, der als erster US-Profi den Gran Piemonte gewinnen konnte und zudem seinen ersten Sieg in Italien feierte.

“Ich bin seit dem langen Anstieg 60 Kilometer vor dem Ziel nach Instinkt gefahren, es war dann sehr taktisch, weil am Ende der Abfahrt 20 Fahrer zusammen waren. Wir waren zu zweit drin und ich bat Georg (Steinhauser) zu folgen, als Lidl attackierte, und setzte dann den Konter. Ich bin so unglaublich glücklich, dass ich jetzt alle schlechten Zeiten hinter mir gelassen habe", so Powless, der nach Tirreno-Adriatico wegen Knieproblemen fast zwei Monate aussetzen misste.

So lief der 108. Gran Piemonte:

Bei trockenem Wetter in der norditalienischen Region Piemont bildeten der Ukrainer Andrii Ponomar (Corratec - Vini Fantini), der Kanadier Nickolas Zukowsky (Q36.5), der Spanier Francisco Munoz (Polti – Kometa) und der Italiener Luca Colnaghi (VF Group – Bardiani) die Gruppe des Tages, die sich in der flachen ersten Rennhälfte einen Maximalvorsprung von 6:30 Minuten erarbeiten konnte.

Bis zum Fuß des Passo della Colma, mit 8,6 Kilometern und 5,5 Prozent Steigung der schwerste Berg des Tages, an dem die Rennhälfte eingeläutet wurde, hatte das meist von EF Education – EasyPost angeführte Feld seinen Rückstand auf vier Minuten reduziert. Im Anstieg fielen zunächst Colnaghi, kurzzeitig Ponomar und dann auch Munoz zurück, während im Feld Kevin Vermaerke (dsm-firmenich – PostNL) und dann auch Giulio Ciccone (Lidl – Trek attackierten und eine starke Verfolgergruppe initiierten, die 45 Kilometer vor dem Ziel zum Spitzenduo aufschlossen.

Zwei Kilometer später löste sich Powless und fuhr sich einen Vorsprung von rund 30 Sekunden auf die nächsten Verfolger Zimmermann und Julien Bernard (Lidl – Trek) heraus, die wiederum von der größer gewordenen und von Israel – Premier Tech angeführten Verfolgergruppe gejagt wurden.

Das Streckenprofil des 108. Gran Piemonte | Foto: Veranstalter

22 Kilometer vor dem Ziel waren Bernard und Zimmermann gestellt, Powless lag nur noch knapp 20 Sekunden vor der Gruppe. Der Rest des Feldes hatte 1:40 Minuten Rückstand auf den Spitzenreiter, der dann aber seinen Vorsprung auf die nächsten Verfolger wieder leicht ausbauen konnte – auch deshalb, weil das Lidl-Trek-Duo Bernard und Sam Oomen in einer Abfahrt schwer stürzte und die Gruppe so kurzzeitig aus dem Rhythmus brachte.

Die elf Kilometer lange Zielrunde nahm Powless mit 35 Sekunden Vorsprung in Angriff, mit unverändert mehr als eineinhalb Minuten Rückstand folgte der Rest des Feldes. In der Verfolgergruppe war es dann wieder Israel – Premier Tech, das für Tempo sorgte und dann auch Unterstützung von Uno-X und UAE Emirates erhielt. Nach mehreren Attacken im letzten Anstieg des Tages schrumpfte der Abstand wieder auf weniger als 15 Sekunden.

Doch obwohl mehrere Teams auf den letzten fünf Kilometern zusammenspannten, behauptete Powless seinen knappen Vorsprung und konnte schon 100 Meter vor dem Ziel den fünften Sieg seiner Karriere bejubeln. Den Verfolgern blieb nur der Sprint um Platz zwei, den Strong vor Aranburu für sich entschied.

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