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04.10.2024 | (rsn) - Aus den Lautsprechern tönte “Simply the best“ von Tina Turner. Gemeint war Simon Geschke (Cofidis), mit 38 Jahren der älteste Teilnehmer des 18. Sparkassen Münsterland Giro, der gerade das letzte Rennen seiner beeindruckenden Karriere bestritten hatte und nun mit einer emotionalen Feier mit ehemaligen Weggefährten wie Fabian Wegmann und Johannes Fröhlinger gebührend verabschiedet wurde.
Marcel Kittel und John Degenkolb (dsm-firmenich – PostNL) nahmen den Freiburger auf der obersten Stufe des Siegertreppchens unter langem Applaus der vielen Zuschauer auf ihre Schultern. Geschke war kein großer Siegfahrer, sondern ein Profi, der durch seine Persönlichkeit den deutschen und auch den internationalen Radsport prägte.
___STEADY_PAYWALL___“Man, bist du leicht. Kein Wunder, dass du so gut die Berge hochkamst“, frotzelte John Degenkolb über seinen langjährigen Teamkollegen, der insgesamt nur drei Rennen gewann. Nach dem Etappensieg beim Critérium International 2011 und dem Erfolg beim Großen Preis des Kantons Aargau 2014 war es sein Triumph als Ausreißer auf der 17. Etappe der Tour de France 2015 nach Pra Loup, der unvergessen blieb. Gleiches gilt aber auch für die Tour 2022, bei der er 2022 als “Bergkönig der Herzen“ das Gepunktete Trikot, das er zuvor neun Tage lang getragen hatte – so lange wie kein Deutscher vor ihm -, nach der 18. Etappe an den späteren Tour-Sieger Jonas Vingegaard (Visma - Lease a Bike) abgeben musste.
Die ehemaligen Teamkollegen John Degenkolb (li.) und Marcel Kittel (re.) erwiesen Simon Geschke zu dessen Abschied die Ehre. | Foto: Cor Vos
Ganz besonders wird Geschke aber als uneigennütziger Helfer in Erinnerung bleiben. “Es tut mir ein wenig im Herz weh, diesen Abschied hier zu sehen“, meinte Kittel gegenüber radsport-news.com. “Ich freue mich aber auch, weil er sich diesen Ruhestand wirklich verdient hat. Er war ein absoluter Ausnahmesportler des deutschen Radsports, den er geprägt hat. Nicht nur durch seine Siege, sondern auch, weil er ein fantastischer Teamfahrer war. Ich bin ihm unglaublich dankbar für seine Hilfe in meiner Zeit, als wir von 2011 bis 2015 zusammenfuhren. Simon ist einfach ein geiler Typ“, fuhr der 14-malige Tour-Etappensieger fort
Genauso lobte Degenkolb seinen ehemaligen Teamkollegen, mit dem er schon Jugendrennen absolviert hatte: “Simon kann sehr stolz und glücklich auf eine großartige Karriere zurückblicken. Ich bin froh, schon in den Anfangsjahren dabei gewesen zu sein. Ich kann mich an so viele Momente schon in den Nachwuchsklassen und der U23 erinnern. Ich habe ihm so viel zu verdanken. Simon war immer ein loyaler Helfer, ist aber auch immer seinen eigenen Weg als Rennfahrer gegangen“, sagte der Oberurseler.
“Er ist einer der Teamkollegen, mit dem ich die meiste Zeit verbracht habe, auch außerhalb des Radfahrens. Wir haben in Freiburg viel zusammen trainiert. Er ist immer eine angenehme Persönlichkeit, deshalb bin ich heute hierhergekommen, um gemeinsam mit ihm den Abschluss seiner Karriere feiern zu können“, ergänzte Johannes Fröhlinger, der viele Jahre bei Team Sunweb und dessen Vorgängern an Geschkes Seite fuhr.
Der 38-jährige Freiburger absolvierte beim Münsterland Giro das letzte Radrennen seiner Karriere. | Foto: Cor Vos
Der so vielfach Gelobte musste sich erst langsam damit abfinden, dass er in Münster zum letzten Mal in einem Rennsattel gesessen hatte. “Schon gestern die Anreise hat sich ein wenig komisch angefühlt“, meinte Geschke in der Pressekonferenz anlässlich seines Abschieds aus dem aktiven Radsport. “Die Saison davor habe ich noch keine Zeit gehabt, das so zu realisieren. Natürlich weiß man, dass es jedes Mal das letzte Rennen war, aber seit der WM letzten Sonntag wusste ich, jetzt neigt es sich wirklich dem Ende zu“, stellte er mit ein wenig Wehmut fest, um sogleich einzuräumen: “Es auch ein schönes Gefühl, dass man sich jetzt nicht mehr jeden Tag aufs Rad setzen muss, aber sicher werde ich auch vieles vermissen. Es ist so ein bisschen fifty fifty.“
Auf die Frage, worauf er in den 18 Jahren besonders stolz sei, antwortete Geschke: “Auf vieles. Ich will das gar nicht so auf Ergebnisse fixieren, sondern auf das, was ich so alles erlebt habe. Darauf bin ich sehr stolz. Die Siege sind ja überschaubar“, sagte er lachend. “Stolz bin ich aber auch, was ich als Teamkollege erreicht habe. Ich war ja den größten Teil meiner Karriere Helfer. Das hat mir auch immer Spaß gemacht. Von daher habe ich mehr erreicht, mehr als ich mir vielleicht erträumt habe. Es gibt auch vieles, für das ich sehr dankbar bin. Auch auf das, an dem ich teilhaben durfte. Bei allen Rennen, die ich mir immer gewünscht habe, stand ich am Start.“
Auf Nachfrage nach den Highlights antwortete er: “Ich hatte viele Höhepunkte, auch als Helfer. Ich erinnere mich gerne zurück an den Giro-Sieg mit Tom Dumoulin (2017, d. Red.), wo ich sein Helfer war. Viele Rennen, die Marcel Kittel gewonnen hat, sein Gelbes Trikot bei der Tour (2014). Doch das waren alles besondere Momente. Auch zum Beispiel der sechste Platz beim Amstel Gold Race (2014) war für mich ein Höhepunkt, das waren zwar keine WM-Titel, aber Ergebnisse in Rennen, in denen ich super motiviert war und besonders viel tun musste, um dahin zu kommen. Das sind die Momente, die ich nie vergessen werde.“
Von Renndirektor Fabian Wegmann gab es in Münster zum Abschied noch eine Bierdusche mit auf den Weg. | Foto: Cor Vos
Die nächsten Wochen will Geschke ausspannen, und sich auf die Geburt seines ersten Babys freuen, das am 18. November auf die Welt kommen soll. Das hat Priorität, alles andere soll später kommen. “Ich habe mir noch nicht so viele Gedanken über die Zukunft gemacht, will das alles auf mich zukommen lassen“, erklärte er.
Zunächst wolle er “eine Weile gar nichts machen. Nächstes Jahr werde ich schauen, wo es mich hintreibt.“ Allerdings wolle er “im Radsport bleiben“. Geschke: “Dort fühle ich mich am meisten zuhause. Ich hoffe, dass es da die eine oder andere Möglichkeit gibt, aber konkrete Pläne habe ich noch nicht. Mein Team hat durch die Blume angefragt, ob ich als Sportlicher Leiter bleiben möchte. Ich möchte aber mehr Zuhause sein. Sportlicher Leiter wird es deshalb wohl nicht für mich. Ich denke aber, dass ich trotzdem im Radsport bleiben werde. Es kommt nächstes Jahr, wenn ich mehr Zeit habe, darüber nachzudenken.“
Um die Zukunft kümmert er sich also noch nicht, wohl aber um den Abend im Anschluss an den Münsterland Giro: “Heute Abend früh ins Bett gehen und Wasser trinken“, witzelte Geschke zunächst auf die Frage von radsport-news.com, um dann unter dem Protest von Münsters Renndirekter Fabian Wegmann lachend zu ergänzen: “Nein, ich werde ein zwei Bier trinke, meine Familie ist hier und mit den Leuten, die mit mir auf der Bühne waren, werde ich sicher auch noch mal sehen. dann schauen wir mal, wie der Abend läuft.“
Der Münsterland Giro verabschiedet Simon Geschke | Foto: Cor Vos
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