Felix Gall im Interview

Neue Erfahrungen, das Rote Trikot, eigene Ambitionen

Von Tom Mustroph

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Felix Gall bei der Vuelta | Foto: Cor Vos

27.08.2024  |  Neue Erfahrung: Kampf um Rot, und auch einen Etappensieg nicht ganz aus dem Auge lassen

(rsn) - Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) fährt an der Seite des Gesamtführenden Ben O’Connor bisher eine bemerkenswerte Vuelta. Er will das fortsetzen und hofft nicht nur auf einen Coup des Australiers, sondern auch auf einen eigenen. Tom Mustroph interviewte den Österreicher für radsport-news.com zur 10. Etappe.

RSN: Felix Gall, wie ist es jetzt, mit ihrem Co-Kapitän Ben O’Connor um das Rote Trikot bei der Vuelta zu fahren?

Gall: Es ist natürlich etwas Besonderes. Es handelt sich auch nicht um eine Situation, in der man jeden Tag ist. Es macht wirklich Spaß, auch weil wir ein superstarkes Team hier sind.

Was sind die größten Stärken von O’Connor?

Ich glaube, für ihn ist vor allem ein Tag wie Sonntag, wo es den ganzen Tag schwer ist mit vielen Anstiegen, ein Tag, an dem er seine Stärken hat.

Viele fragen sich jetzt: Kann er auch die Vuelta gewinnen? Letztes Jahr gab es mit Sepp Kuss ja ein solches Szenario. Auch ihn hatten viele nicht auf der Rechnung, dann war die 6. Etappe sein Glücksmoment mit sehr viel Vorsprung durch die Gruppe und am Ende hatte er Rot. Kann sich diese Geschichte jetzt mit O’Connor wiederholen?

Ich meine, es ist noch ein langer Weg. Es sind jetzt noch zwei Wochen übrig. Bis jetzt ist es wirklich sehr gut gelaufen. Und er war auch sehr, sehr stark. Es kommen aber auch noch sehr viele Etappen, die etwas unberechenbar sind, mit Fluchtgruppen oder auch mit späten Attacken aus dem Feld raus. Auch Morgen ist wieder so ein Tag, an dem wir wirklich aufpassen müssen. Andererseits: Ben ist auch ein sehr starker Zeitfahrer. Und ja, alles ist möglich.

Was nehmen Sie sich vor, wie sehr man das Rennen kontrollieren kann? Wie sehr ist das Team auf Kooperation angewiesen oder muss man auch mal eine Gruppe laufen lassen, um nicht andauernd Körner zu investieren?

Wir müssen uns entscheiden, wen wir fahren lassen in der Gruppe. Und wir können nicht jedem hinterher fahren und jede Gruppe kontrollieren. Wir müssen von Anfang an aufpassen, welche Fahrer wir in die Gruppe lassen, damit wir dann nicht in die Situation kommen, wo wir alle unsere Leute verbrauchen müssen, um den Abstand zu kontrollieren. Das ist, glaube ich, die größte Herausforderung.

Wie sind Ihre eigenen Ambitionen? Wenn Sie immer mit Ben fahren, kommen Sie auch immer weiter nach vorn. Schielen Sie da auf ein eigenes GC-Ergebnis?

Für mich ist es gerade deshalb sehr schön, vor allem nach der dritten Woche Tour de France, dass ich jetzt wieder vorne mitfahren kann auf einem sehr guten Level. Es macht wirklich Spaß und es sind in den kommenden zwei Wochen auch ein paar Etappen mit dabei, deren Ankünfte mir sehr gut liegen. Priorität hat natürlich das Rote Trikot. Und dann muss ich von Tag zu Tag schauen oder es auch von der Situation abhängig machen, ob ich in einer Gruppe gehe oder nicht.

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