Red Bull verspekuliert sich auf 6. Vuelta-Etappe

Lipowitz: “Am Ende haben wir es etwas vermasselt“

Foto zu dem Text "Lipowitz: “Am Ende haben wir es etwas vermasselt“"
Florian Lipowitz (Red Bull - Bora - hansgrohe) auf der 6. Vuelta-Etappe | Foto: Cor Vos

23.08.2024  |  (rsn) – Aus einer vermeintlich komfortablen Situation wurde am Ende der 6. Vuelta-Etappe für Red Bull – Bora – hansgrohe ein Tag, an dem Primoz Roglic den möglichen vierten Gesamtsieg aus der Hand gegeben haben könnte. Statt sein Rotes Trikot zu verteidigt zu haben, liegt der Slowene in der Gesamtwertung nun 4:51 Minuten hinter dem Australier Ben O’Connor (Decathlon - AG2R - La Mondiale), der sich über 185,5 Kilometer von Jerez de la Frontera zur Bergankunft in Yunquera mit einem spektakulären Parforceritt seinen ersten Vuelta-Etappensieg sicherte und Roglic das Rote Trikot wegschnappte.

“Heute war ein schlechter Tag, eine Situation, die wir nicht kontrollieren konnten. Aber wir hoffen, dass wir das noch ändern können“, kommentierte der 34-Jährige im Ziel den Ausgang der denkwürdigen Etappe, auf der sich sein Team mächtig verspekuliert hatte, wie Sportdirektor Patxi Vila zugab.

Vila: “O’Connor war viel stärker als gedacht“

“Die Dinge liefen nicht so, wie wir wollten. Der Start war sehr schnell und die Ausreißergruppe (mit O’Connor, Florian Lipowitz und elf weiteren Fahrern, d. Red.) war wirklich stark. Lipo war dabei und wir dachten, er würde kein Problem haben, bei Ben zu bleiben und wir würden eine weitere Option in der Gesamtwertung bekommen“, sagte der Spanier im spanischen Fernsehen.

“Die Idee war, dass Lipos Anwesenheit in der Ausreißergruppe die anderen Teams in Schwung bringen würden, weil sie es nicht gerne sehen würden, wenn wir einen weiteren Fahrer in der Gesamtwertung vorne hätten. Aber dann, als O’Connor so viel stärker war, als ich dachte, geriet alles außer Kontrolle“, erklärte Vila eine Taktik, mit der sein Team das Rote Trikot aus der Hand gab – allerdings an den “Falschen“.

Schließlich gehört O’Connor seit seinem vierten Gesamtplatz bei der Tour de France 2021, den er als Vierter des diesjährigen Giro d’Italia bestätigte, zu den stärksten Rundfahrern im Feld und dürfte nun gute Chancen auf den ganz großen Coup haben.

Ähnlich unverblümt wie sein Sportdirektor äußerte sich Lipowitz, der O’Connors Attacke nicht folgen und sich genauso wenig über den dritten Etappenplatz wie auch über das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers freuen konnte. “Eigentlich war der Plan, dass keiner aus unserem Team in die Ausreißergruppe geht und wir wollten, dass Ausreißer durchkommen“, sagte der 23-jährige Vuelta-Debütant zu Eurosport. “Es gab dann sehr viele Attacken im Anstieg und ich bin da einfach mitgegangen. Am Ende haben wir es in der Gruppe etwas vermasselt, weil keiner arbeiten wollte“, fügte Lipowitz selbstkritisch an.

Angesichts des frühen Stadiums des Rennens und der noch folgenden schweren Bergetappen, die viele Möglichkeiten zu Attacken bieten, muss Red Bull – Bora – hansgrohe die Flinte nicht ins Korn werfen. Übermäßig optimistisch waren die Ausblicke aber nicht. “Es lief nicht perfekt für uns, aber es gibt noch einige Etappen in dieser Tour“, sagte Lipowitz, und sein Kapitän Roglic klang ganz ähnlich: “ Es ist noch ein langer Weg, das Gute ist, dass das Team stark ist, das ist ein weiterer Pluspunkt..“

Was blieb, war aber die Fehleinschätzung über O’Connors Potenzial und über die Bereitschaft der anderen Teams im Feld, Red Bull – Bora – hansgrohe bei der Jagd auf die Spitzengruppe zu unterstützen. “Was O’Connor gemacht hat, war unglaublich, das habe ich selten gesehen. Beim letzten Anstieg verlor er einfach keine Zeit. Ich hätte das nie erwartet, das ist eine echte Überraschung“, machte Vila nach der Etappe aus seiner Ratlosigkeit keinen Hehl.

Mehr Informationen zu diesem Thema

09.10.2024Simac-Leaderin Bäckstedt ohne Teamkolleginnen

(rsn) - Schlechte Nachrichten gab es schon vor dem Start der 2. Etappe der Simac Ladies Tour für Auftaktsiegerin Zoe Bäckstedt. Die 20-jährige Britin hatte mit Alex Morrice nur noch eine Teamkolleg

25.09.2024Lipowitz: “Hartes Rennen würde mir entgegenkommen“

(rsn) – Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe) hat die Vuelta a Espana vor knapp drei Wochen auf dem siebten Gesamtrang beendet. Der 24-Jährige glänzte dabei aber auch als Edelhelfer v

20.09.2024Uijtdebroeks beendet eine Saison mit vielen Problemen

(rsn) - Cian Uijtdebroeks wird in dieser Saison keine Rennen mehr bestreiten, wie der 21-jährige Belgier, der nach langem Hickhack im Winter von Bora – hansgrohe zu Visma – Lease a Bike wechselte

10.09.2024Maté radelt vom Vuelta-Finale 650 km nach Hause nach Marbella

(rsn) – Mit dem Ende der Vuelta a Espana am Sonntag sind auch die Profi-Karrieren von Robert Gesink (Visma – Lease a Bike) und Luis Angel Maté (Euskaltel – Euskadi) zu Ende gegangen. Beide best

10.09.2024Vuelta-Sieg Nr. 5? Roglic-Coach verrät zwei wichtigere Ziele

(rsn) – Nach seinem vierten Gesamtsieg bei der Vuelta a Espana, die gleichzeitig bedeutete, das Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) nun geteilter Rekordhalter der Spanien-Rundfahrt ist,

09.09.2024Roglic überpinselt den dunklen Juli mit strahlendem Rot

(rsn) – Vier Tage weniger als zwei Monate nach dem schmerzhaften Aus von Kapitän Primoz Roglic ist die verkorkste Tour de France für das Team Red Bull – Bora – hansgrohe endlich überpinselt.

09.09.2024Auf den Geschmack gekommen: O´Connor erfindet sich neu

(rsn) - Ben O'Connor hat einiges erlebt bei dieser Vuelta a Espana. Er war im siebten Himmel nach der 6. Etappe, als er als Ausreißer das Rote Trikot holte. Er behielt das 'Rojo' 13 Tage lang, viel l

09.09.2024Roglic rettet sich von der Toilette zum Vuelta-Sieg

(rsn) – 2:36 Minuten Vorsprung auf Ben O'Connor (Decathlon – AG2R) hat Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) am Ende der 79. Vuelta a Espana ins Ziel in Madrid gebracht. Der Slowene hatt

08.09.2024Endlich Küng!

(rsn) – Stefan Küng (Groupama – FDJ) hat zum Abschluss der 79. Vuelta a Espana seinen ersten Etappensieg bei einer Grand Tour gefeiert. Im Zeitfahren über 24,6 Kilometer in Madrid war er 31 Seku

07.09.2024Salmonellenvergiftung trifft Red Bull bei der Vuelta

(rsn) - Das Rote Trikot sitzt fest auf Primoz Roglics Schultern, obwohl der Kapitän von Red Bull - Bora - hansgrohe im Finale der 20. Vuelta-Etappe auf gleich drei seiner Helfer verzichten musste. Pa

07.09.2024Die Vuelta-Favoriten lauern, Dunbar profitiert

(rsn) – Eddie Dunbar (Jayco – AlUla) hat das 20. Teilstück der 79. Vuelta a Espana auf dem Picon Blanco gewonnen. Auf der letzten Bergetappe der Rundfahrt fuhr er den Favoriten, die vor sich gege

07.09.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 21. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 17. August in Lissabom zur 79. Vuelta a Espana (2.UWT) angetreten, darunter sieben Deutsche, vier Österreicher sowie je zwei Schweizer und Luxemburger. Hier

Weitere Radsportnachrichten

09.05.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

09.05.2025Kurviger Kampf gegen die Uhr

(rsn / ProCycling) – Die 2. Etappe beginnt in Tirana, wo am Vortag die erste endete. Auf den kürzesten Transfer des diesjähirgen Giro d´Italia folgt auch die kürzeste Etappe: 13,7 Kilometer müs

09.05.2025Landa zieht sich bei Giro-Sturz Wirbelfraktur zu

(rsn) – Mikel Landa hat sich bei seinem Sturz fünf Kilometer vor dem Ziel der 1. Etappe des Giro d’Italia eine Wirbelfraktur zugezogen. Das teilte Soudal – Quick-Step am Abend noch mit. Der Spa

09.05.2025Nach perfektem Auftritt in Tirana will Pedersen mehr

(rsn) – Ob es nun läuft oder nicht: Für einen lockeren Spruch ist Mads Pedersen (Lidl – Trek) immer zu haben. Wenn es läuft, dann vielleicht noch ein bisschen mehr. Und es könnte gerade nicht

09.05.2025Roglic freut sich über Giro-Auftakt ohne Pannen

(rsn) - Der erste Tag im Giro-Büro verlief für Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) unspektakulär. Das allerdings ist eine gute Nachricht. Er hielt sich aus Stürzen heraus, anders als M

09.05.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 1. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 9. Mai im albanischen Durres zum 108. Giro d‘Italia (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, zwei Luxemburger sowie je ein Österreicher und Schweizer.

09.05.2025Van Aert: “Das war deutlich mehr, als ich erwartet hatte“

(rsn) – Der Auftakt in die erste Grand Tour des Jahres ist gemacht. Und er endete mit einem Feuerwerk von Lidl – Trek. Als einer der Favoriten auf den Tagessieg war Mads Pedersen ins Rennen gegang

09.05.2025Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Mads Pedersen (Lidl - Trek) hat den Auftakt des 108. Giro d’Italia gewonnen und sich mit seinem zweiten Tagessieg bei einer Italien-Rundfahrt das erste Rosa Trikot des Gesamtführenden ges

09.05.2025Pedersen sprintet zum Giro-Auftakt ins Rosa Trikot

(rsn) - Der Däne Mads Pedersen (Lidl – Trek) hat den Auftakt des 108. Giro d´Italia gewonnen und damit auch das erste Rosa Trikot dieser Italien-Rundfahrt übernommen. Im Sprint eines von Lidl –

09.05.2025Landa nach Sturz schon am ersten Giro-Tag ausgeschieden

(rsn) – Schon nach dem ersten Tag ist der 108. Giro d’Italia für Mikel Landa (Soudal Quick-Step) beendet. Der Spanier schied nach einem Sturz in einer Abfahrt fünf Kilometer vor dem Ziel der 1.

09.05.2025Vos per Tigersprung gegen Bredewold zum zweiten Etappensieg

(rsn) – Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) hat sich auf der 6. Etappe der 11. Vuelta Espana Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 37-jährige Niederländerin verwies über 126,7 Kilomet

09.05.2025Zemke: “Ziel muss sein, mit Tom eine Etappe zu gewinnen“

(rsn) - Jens Zemke hat als Sportdirektor schon einige große Rundfahrten auf dem Buckel. Für sein Team Q36.5 markiert der Start beim 108. Giro d’Italia aber das Debüt bei einer Grand Tour. Der Sch

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d`Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Beskid Classic (1.2, POL)
  • Sundvolden GP (1.2, NOR)
  • Tour de Kumano (2.2, JPN)
  • Grand Prix du Morbihan (1.Pro, FRA)