Almeida, McNulty und Sivakov in Schlagdistanz

Der Pico Villuercas riss Löcher in die UAE-Phalanx

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Der Pico Villuercas riss Löcher in die UAE-Phalanx"
Pavel Sivakov (UAE Team Emirates) am Ende des Teilstückes | Foto: Cor Vos

21.08.2024  |  (rsn) – Mit Ausnahme von Filippo Baroncini konnte vor dem Start der 79. Vuelta a Espana jedem Fahrer des achtköpfigen Aufgebots von UAE Team Emirates eine Platzierung unter den besten Zehn der Gesamtwertung zugetraut werden. Doch schon der Pico Villuercas riss Löcher in die Phalanx der nominell stärksten Mannschaft des Rennens. Nur Joao Almeida kam ohne Zeitverlust durch die erste Bergetappe – der Portugiese ist jetzt als Gesamtzweiter zweifelsohne der Kapitän seiner Equipe.

Doch auch Almeida hatte seine liebe Mühe und Not mit dem Tempo von Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe), dem er zeitweise nicht folgen konnte. Bei 40 Grad Celsius musste er im Steilstück vier Fahrer ziehen lassen, die er später allerdings wieder einholte. “Es war ein sehr heißer Tag, vielleicht einer der heißesten Tage, die ich je auf dem Fahrrad verbracht habe“, sagte der 26-Jährige in einer Pressemitteilung seines Arbeitgebers.

Gegen die extremen Temperaturen musste UAE wie alle anderen Mannschaften ankämpfen. So wurden einige potenzielle Häuptlinge schnell zu Indianern. “Das Team hat großartige Arbeit geleistet und uns mit Flaschen und Eis dabei geholfen, kühl zu bleiben, um die Flüssigkeitszufuhr aufrechtzuerhalten. Als ich den letzten Anstieg erreichte, brachte mich das Team in die perfekte Position und wir konnten vorne beginnen“, lobte Almeida die Leistung seiner Helfer.

“Der Aufstieg war superhart und wirklich steil“, fuhr er fort. Und als das viel besprochene Steilstück begann, war es UAE-Fahrer Pavel Sivakov, der zuerst angriff. Der Franzose machte einen sehr starken Eindruck und setzte sich einige Male mit Angriffen ab. Roglic verfolgte ihn mit gleichmäßigem Tempo – letztendlich die bessere Taktik, wie sich herausstellte, denn zur Mitte der drei Kilometer langen Passage verließen Sivakov die Kräfte. “Extreme Hitze und ein echtes Leidensfest auf mehr als 15%, typisch Vuelta“, meldete der Tageszehnte und damit zweitbeste Athlet seiner Mannschaft später auf seinem Instagram-Account.

Außenseiter Vine in der Helferrolle

Damit hatte Sivakov nicht enttäuscht. Viel schlimmer erwischte es Adam Yates, der nur als 26. über den Zielstrich rollte und 1:29 Minuten auf die besten Sieben um Roglic einbüßte. Auch von Jay Vine und Marc Soler, die jeweils7:40 Minuten einbüßten, hätte man deutlich mehr erwarten. Gerade der Australier hatte mit seinem Zeitfahr-Sieg bei der Burgos-Rundfahrt (2.Pro) nach langer Verletzungspause Hoffnungen geweckt. Doch auch Vine gehörte Dienstag zur Helfergarde.

“Die letzten Tage musste ich mich wieder an alles gewöhnen: ein größeres Feld, längere Tage im Sattel und mehr Chaos im Allgemeinen. Heute konnte ich mich endlich für meine Teamkollegen nützlich machen und sie vor dem Steilstück nach vorn fahren“, schrieb er auf seinem Instagram-Account.

Almeida und mit Abstrichen Sivakov konnten diese Arbeit nutzen, doch wie Yates blieben auch der vor dem Rennen bestplatzierte UAE-Fahrer Brandon McNulty und Neoprofi Isaac del Toro hinter den hochgesteckten Erwartungen zurück. Der US-Amerikaner verlor 57 Sekunden und ist im Klassement vom zweiten auf den siebten Rang zurückgefallen. Dennoch ist McNulty zwischen dem Gesamtzweiten Almeida und dem -elften Sivakov zweitbester Fahrer seiner Mannschaft.

Der 20-jährige del Toro konnte seine herausragenden Leistungen des Frühjahrs auf der ersten Bergetappe nicht bestätigen und belegte Platz 20. An solch steilen Rampen konnte sich der Youngster bisher mit den besten der Welt allerdings auch noch nicht messen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

09.10.2024Simac-Leaderin Bäckstedt ohne Teamkolleginnen

(rsn) - Schlechte Nachrichten gab es schon vor dem Start der 2. Etappe der Simac Ladies Tour für Auftaktsiegerin Zoe Bäckstedt. Die 20-jährige Britin hatte mit Alex Morrice nur noch eine Teamkolleg

25.09.2024Lipowitz: “Hartes Rennen würde mir entgegenkommen“

(rsn) – Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe) hat die Vuelta a Espana vor knapp drei Wochen auf dem siebten Gesamtrang beendet. Der 24-Jährige glänzte dabei aber auch als Edelhelfer v

20.09.2024Uijtdebroeks beendet eine Saison mit vielen Problemen

(rsn) - Cian Uijtdebroeks wird in dieser Saison keine Rennen mehr bestreiten, wie der 21-jährige Belgier, der nach langem Hickhack im Winter von Bora – hansgrohe zu Visma – Lease a Bike wechselte

10.09.2024Maté radelt vom Vuelta-Finale 650 km nach Hause nach Marbella

(rsn) – Mit dem Ende der Vuelta a Espana am Sonntag sind auch die Profi-Karrieren von Robert Gesink (Visma – Lease a Bike) und Luis Angel Maté (Euskaltel – Euskadi) zu Ende gegangen. Beide best

10.09.2024Vuelta-Sieg Nr. 5? Roglic-Coach verrät zwei wichtigere Ziele

(rsn) – Nach seinem vierten Gesamtsieg bei der Vuelta a Espana, die gleichzeitig bedeutete, das Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) nun geteilter Rekordhalter der Spanien-Rundfahrt ist,

09.09.2024Roglic überpinselt den dunklen Juli mit strahlendem Rot

(rsn) – Vier Tage weniger als zwei Monate nach dem schmerzhaften Aus von Kapitän Primoz Roglic ist die verkorkste Tour de France für das Team Red Bull – Bora – hansgrohe endlich überpinselt.

09.09.2024Auf den Geschmack gekommen: O´Connor erfindet sich neu

(rsn) - Ben O'Connor hat einiges erlebt bei dieser Vuelta a Espana. Er war im siebten Himmel nach der 6. Etappe, als er als Ausreißer das Rote Trikot holte. Er behielt das 'Rojo' 13 Tage lang, viel l

09.09.2024Roglic rettet sich von der Toilette zum Vuelta-Sieg

(rsn) – 2:36 Minuten Vorsprung auf Ben O'Connor (Decathlon – AG2R) hat Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) am Ende der 79. Vuelta a Espana ins Ziel in Madrid gebracht. Der Slowene hatt

08.09.2024Endlich Küng!

(rsn) – Stefan Küng (Groupama – FDJ) hat zum Abschluss der 79. Vuelta a Espana seinen ersten Etappensieg bei einer Grand Tour gefeiert. Im Zeitfahren über 24,6 Kilometer in Madrid war er 31 Seku

07.09.2024Salmonellenvergiftung trifft Red Bull bei der Vuelta

(rsn) - Das Rote Trikot sitzt fest auf Primoz Roglics Schultern, obwohl der Kapitän von Red Bull - Bora - hansgrohe im Finale der 20. Vuelta-Etappe auf gleich drei seiner Helfer verzichten musste. Pa

07.09.2024Die Vuelta-Favoriten lauern, Dunbar profitiert

(rsn) – Eddie Dunbar (Jayco – AlUla) hat das 20. Teilstück der 79. Vuelta a Espana auf dem Picon Blanco gewonnen. Auf der letzten Bergetappe der Rundfahrt fuhr er den Favoriten, die vor sich gege

07.09.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 21. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 17. August in Lissabom zur 79. Vuelta a Espana (2.UWT) angetreten, darunter sieben Deutsche, vier Österreicher sowie je zwei Schweizer und Luxemburger. Hier

Weitere Radsportnachrichten

23.12.2025Del Grosso schlägt van Aert in Heusden-Zolder im Sprintduell

(rsn) – Tibor del Grosso (Alpecin – Deceuninck) hat in Heusden-Zolder seinen ersten internationalen Profisieg im Cross gefeiert. Bei der Superprestige war er im Sprintduell schneller als Wout van

23.12.202517.600 Fans beim Comeback: Hofstade reif für eine WM?

(rsn) – Erstmals seit 17 Jahren wurde in Hofstade wieder ein Crossrennen ausgetragen – und die Rückkehr in den Kalender war ein voller Erfolg. Nach Angaben der Veranstalter sahen 17.600 Zuschauer

23.12.2025Fouquenet feiert in Heusden-Zolder ihren bisher größten Sieg

(rsn) – Erstmals in ihrer Karriere hat Amandine Fouquenet (Arkéa – B&B Hotels) ein Rennen einer der drei großen Crosserien gewonnen. Bei der Superprestige in Heusden-Zolder kam die Französin a

23.12.2025HLN: Van Aert startet bei Strade Bianche in die Straßensaison 2026

(rsn) – Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) wird laut einer Meldung der belgischen Tageszeitung bei Strade Bianche und Mailand-Sanremo in seine Straßensaison 2026 starten. Der Belgier hatte die

23.12.2025Manche Dinge “stimmten voll zufrieden, manche halt gar nicht“

(rsn) – Seit Jahren gehört Christina Schweinberger (Fenix – Deceuninck) zu den Aushängeschildern des österreichischen Radsports. Sie sorgt für Topergebnisse in der WorldTour, aber auch im Trik

23.12.2025Italien: Autofahrer schießt auf Trainingsgruppe eines KT-Teams

(rsn) – Die Aggressionen gegen auf öffentlichen Straßen fahrende Radsportler haben offensichtlich eine neue, schockierende Stufe erreicht. Wie das italienische Kontinental-Team S.C. Padovani Polo

23.12.2025Van der Poel nach weiterer Attacke: “Schon besser als Bier“

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) ist in seiner Karriere schon öfter an der Strecke angepöbelt und attackiert worden – unter anderem mit Bierbechern. Beim diesjährigen Paris

23.12.2025Weltmeisterin Vallières verlängert mit EF Education - Oatly

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

23.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

23.12.2025Unscheinbare Größe mit starker Saison und viel Grund zum Jubeln

(rsn) – 29 Saisonsiege durfte Felix Großschartner in der Saison 2025 mit seiner Mannschaft feiern und erstmals seit 2021 war auch ein eigener erster Platz außerhalb von Österreichischen Meistersc

23.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

22.12.2025Van der Poel macht den Sand-Hattrick in Hofstade perfekt

(rsn) - Antwerpen, Koksijde und Hofstade – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) hat drei Sandrennen in drei Tagen gewonnen und seinen vierten Saisonsieg bei seinem vierten Einsatz gefeiert.

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)