Spanier hat gegen Evenepoel einen klaren Vorzug

Blasen Ineos und Rodriguez zur Downhill-Attacke aufs Podium?

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Blasen Ineos und Rodriguez zur Downhill-Attacke aufs Podium?"
Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) gehört nicht nur zu den ebsten Kletterern im Feld. | Foto: Cor Vos

13.07.2024  |  (rsn) – Nach dem Tour-Aus von Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) sind Tadej Pogacars Helfer Joao Almeida (UAE Team Emirates) und der Spanier Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) die größten Kontrahenten der Top 3 im Kampf um einen der Podestplätze. Vor allem Rodriguez könnte dabei eine sehr interessante Rolle zukommen. Denn während Almeida sicher an Pogacars Seite wird arbeiten müssen, hat der 23-Jährige mit seiner Kapitänsrolle bei den Briten natürlich freie Fahrt – und er hat eine ganz besondere Stärke: das Bergabfahren.

Eine echte Kostprobe seiner Abfahrts-Geschwindigkeiten gab Rodriguez im vergangenen Jahr, als er vom Col de Joux Plane herunter so schnell war wie kein anderer. Er rauschte an Pogacar und Jonas Vingegaard vorbei und feierte unten in Morzine den Etappensieg als Solist. Bei der 111. Frankreich-Rundfahrt war ebenfalls er es, der nach dem Col du Galibier an Evenepoel und Roglic vorbeisauste sowie schließlich auch Vingegaard wieder einfing – und dasselbe gelang ihm am Mittwoch im Zentralmassiv hinunter vom Puy Mary.

Die Geschwindigkeit, die Rodriguez gerade in technisch schwierigen Abfahrten an den Tag legt, steht im krassen Gegensatz zu der von Evenepoel. Der Belgier nämlich war bergab bislang der langsamste unter den Podiumskandidaten.

Diese Voraussetzungen könnten Rodriguez und das Team Ineos Grenadiers mit Blick auf die verbleibenden sechs Bergetappen der Tour zur frühen Offensive verleiten. Denn all diese Tage werden mit einem Anstieg enden. Will Rodriguez Evenepoel Zeit abnehmen, so hat er die beste Chance dazu eigentlich mit Attacken schon am vorletzten Berg der jeweiligen Etappe, um so die Abfahrt zu seinem Vorteil nutzen zu können.

"Wenn jemand schwächelt, braucht man uns nicht zweimal Bescheid geben"

"Carlos braucht ein hartes Rennen. Dieses Wochenende wird hart und wenn jemand eine Schwäche zeigt, wird man uns nicht zweimal Bescheid geben müssen", kündigte Ineos' Sportlicher Leiter Zak Dempster gegenüber radsport-news.com vor dem Start der ersten Pyrenäen-Etappe am Samstag in Pau an. Die Schwäche bergab, die hat Evenepoel ja eigentlich schon gezeigt.

Allerdings setzt man bei den Briten nicht nur aufs Abfahren. Dempster und Co. hoffen auch, dass Rodriguez das Hochgebirge mehr entgegenkommt als dem Zeitfahr-Weltmeister, der aktuell auf Gesamtrang zwei liegt. "Remco hat sicher schon etwas mehr gezeigt bisher, aber es waren auch mehr die punchy Etappen. Die dritte Woche ist die dritte Woche und ich bin optimistisch", so der Australier.

Ob die Ineos Grenadiers auf Offensive schon vor dem Schlussanstieg setzt, könnte sich früh auf der 14. Etappe über den Col du Tourmalet und Hourquette d'Ancizan zum Pla d'Adet zeigen. Denn idealerweise schickt man für ein solches Vorhaben bereits starke Bergfahrer in eine frühe Ausreißergruppe.

Ex-Toursieger Thomas als 'Relais-Station' in den Pyrenäen?

Mit Tom Pidcock hat man den dafür idealen Fahrer – weil auch er zweifelsfrei einer der besten Abfahrer der Welt ist – leider am Samstagmorgen wegen einer Corona-Infektion verloren. Doch das Ineos-Team hat noch andere gute Karten in der Hinterhand, ist im Hochgebirge mit Egan Bernal und Geraint Thomas hinter UAE vielleicht sogar das zweitstärkste Kollektiv hinter dem Über-Team UAE.

"G gibt Carlos mit seiner Erfahrung viel Stabilität. Er spielt im GC keine Rolle mehr und sein Fokus liegt auf Carlos, aber er könnte auch mal einer für eine Ausreißergruppe sein", meinte Dempster und auf RSN-Nachfrage, ob das Szenario 'Relais Station Geraint Thomas' ein interessantes sein könnte, antwortete der ehemalige Bora-Profi mit einem Lächeln: "Ja, vielleicht – lass' uns abwarten, was passiert…"

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.11.2024Cavendish gewinnt in Singapur den letzten Sprint seiner Karriere

(rsn) – Mark Cavendish (Astana Qazaqstan) hat das letzte Rennen seiner Karriere standesgemäß beendet. Der 39-jährige Brite ließ in Singapur beim von der ASO organisierten Prudential Critérium i

24.07.2024Geschke würde “gerne nochmal zur WM fahren“

(rsn) – Simon Geschke hat seine letzte Tour de France beendet. Bei zwölf Teilnahmen gelang ihm 2015 in Pra-Loup einer seiner drei Profisiege der Karriere, die zum im Oktober ihr Ende finden wird. V

24.07.2024Wirbelfraktur bei Roglic

(rsn) – Die 12. Etappe der Tour de France 2024 wird Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) noch länger in Erinnerung bleiben. Nicht nur, dass sein Sturz weniger Kilometer vor dem Ziel in V

23.07.2024Nach Tour-Aus noch Fragezeichen hinter Roglics Vuelta-Start

(rsn) – Nachdem er die Tour de France in Folge von zwei Stürzen binnen 24 Stunden vorzeitig verlassen musste, befindet sich Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) noch in der Erholungsphas

23.07.2024Tour-Dritter Evenepoel: “Noch etwas größer als der Vuelta-Sieg“

(rsn) – Nach seinem erfolgreichen Tour-de-France-Debüt blickt Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) zuversichtlich nach vorn. “Ich denke, dieser Podestplatz bedeutet für meine Zukunftspläne,

22.07.2024Titelverteidiger bezwungen, zwei Topteams gehen leer aus

(rsn) – In Nizza endete am Sonntag die 111. Austragung der Tour de France. Das Rennen rund um Frankreich, welches heuer erstmals in Italien begann, sorgte für viel Action, Dramatik, Freude und Trä

22.07.2024Pogacar: “Superdumm, etwas zu nehmen, was Dich gefährdet“

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat nicht nur den Giro d’Italia, sondern auch die Tour de France fast nach Belieben dominiert. Der Slowene gewann beide Rundfahrten dank jeweils sechs Et

22.07.2024Pogacar und UAE auch im Preisgeld-Ranking der Tour Nummer 1

(rsn) – UAE Team Emirates hat bei der 111. Tour de France dank Tadej Pogacar auch beim Preisgeld groß abgesahnt. Dagegen ist das deutsche Team Red Bull – Bora – hansgrohe das Schlusslicht des

22.07.2024Pogacar kehrt auf den Thron zurück, Girmay Afrikas Radsportheld

(rsn) – Drei Wochen Tour de France sind am Sonntagabend in Nizza zu Ende gegangen. Erstmals fand das Finale des größten Radrennens der Welt nicht in der französischen Hauptstadt Paris statt, son

21.07.2024Auch ohne Etappensieg eine Tour-Bilanz mit Erfolgen

(rsn) – Acht deutsche Fahrer starteten vor drei Wochen in Florenz in die 111. Tour de France und sieben davon erreichten das Ziel in Nizza. Zwar müssen die deutschen Fans weiter auf den ersten Eta

21.07.2024Tadej, der Gnadenlose: Pogacar unterwirft sich die Tour

(rsn) - Die Geschichte kennt Iwan, den Schrecklichen, Vlad, den Pfähler und Eddy, den Kannibalen. Mit ersterem ist nicht der frühere Giro-Sieger Ivan Basso gemeint, sondern der grausame Zar, der sei

21.07.2024Vingegaard: “Unter normalen Umständen wäre ich enttäuscht“

(rsn) - Mit seinem sechsten Etappensieg vollendete Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) nicht nur das Double aus Giro d´Italia und der Tour de France, sondern stellte auch seine Anzahl an Tageserfolgen

Weitere Radsportnachrichten

06.07.2025Pogacar freut sich nach Auftakt-Wochenende auf das Bergtrikot

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) hat den Etappensieg in Boulogne-sur-Mer am zweiten Tag der Tour de France 2025 im Sprint gegen Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) verpasst

06.07.2025Das Geheimnis hinter den Siegen von Philipsen und van der Poel

(rsn) - Zwei Siege, zwei Gelbe Trikots, zwei Männer, die das, teils auch mit gemeinsamer Unterstützung erreicht haben – besser konnte der Auftakt dieser Tour de France für Alpecin - Deceuninck ka

06.07.2025Windkante oder Massensprint?

Wie am Tag zuvor führt auch die 3. Etappe vom Landesinneren nach Westen an die Küste. Das Profil ist dieses Mal aber sehr flach und es sieht auf dem Papier nach einer klassischen Sprintetappe aus, a

06.07.2025Buchmann beeindruckt an ungeliebten kurzen Rampen

(rsn) – Emanuel Buchmann vom Team Cofidis ist hinsichtlich seiner Qualitäten nun wirklich kein Puncheur an kurzen, knackigen Anstiegen. Und die gab es am zweiten Tag der 112. Tour de France (2.UWT)

06.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

06.07.2025Bei der Tour findet van der Poel seine Sprinterbeine wieder

(rsn) - Dass das Critérium du Dauphiné (2.UWT) der Tour de Suisse (2.UWT) als Vorbereitungsrennen Nummer eins auf die Frankreich-Rundfahrt den Rang abgelaufen hat, ist nichts Neues. Die Veranstalter

06.07.2025Lipowitz attackierte im Finale “einfach nach Gefühl“

(rsn) – Als der Sportliche Leiter von Red Bull – Bora – hansgrohe, Rolf Aldag, im Zielinterview der 2. Etappe der 112. Tour de France von Lauwin-Planque nach Boulogne-sur-Mer auf den Rennverlauf

06.07.2025Reusser holt sich das Auftaktzeitfahren beim Giro d’Italia

(rsn) - Marlen Reusser (Movistar) hat das Auftaktzeitfahren des Giro d´Italia Women gewonnen und sich das erste Rosa Trikot des Rennens gesichert. Die Schweizerin war auf dem 14,2 Kilometer langen Ku

06.07.2025Bahn-DM nach einem schweren Unfall abgebrochen

(rsn) - Die 138. Deutschen Meisterschaften im Bahnradsport in Dudenhofen (Rhein-Pfalz-Kreis) sind am Sonntag nach einem schweren Unfall im Keirin-Halbfinale abgebrochen worden. Wie der Veranstalter au

06.07.2025Pogacar: “Ich habe mich die letzen 400 Meter schon gefürchtet“

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) hat die 2. Etappe der 112. Tour de France über 209 Kilometer von Lauwin-Planque nach Boulogne-sur-Mer gewonnen und das Gelbe Trikot von seinem

06.07.2025Van der Poel bezwingt Pogacar und übernimmt Gelb von Philipsen

(rsn) - Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) hat sich auf der 2. Etappe der 112. Tour de France für die Sprintniederlage beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) gegen Tadej Pogacar (UAE – E

06.07.2025Bullen-Rookie Thornley gewinnt in Sibiu Abschlusszeitfahren

(rsn) – Callum Thornley (Red Bull – Bora – hansgrohe Rookies) das das 3,3 Kilometer lange Abschlusszeitfahren der Tour of Sibiu (2.1) gewonnen. Der Gesamtsieg ging an Matthew Riccitello (Israel

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Tour of Magnificent Qinghai (2.Pro, CHN)